
„Die jugendlichen Liebhaberinnen spielen wir nicht mehr“


Regina Kläger ist Ärztin und hat ihre Schauspielleidenschaft erst spät wiederentdeckt. Juanne Schluifelder stirbt vor jeder Premiere „tausend Tode“ und liebt dann den Auftritt. Beide sind nächste Woche im Stadttheater zu sehen
Bei Dr. Regina Kläger geht die Theaterbegeisterung bis in die Jugend zurück. „Auf dem Gymnasium durften wir zusammen mit den Jungs ein Theaterstück spielen, das war ein riesiger Spaß.“ Auch sie wurde von Huber angerufen, beide spielten in seinem Stück „Randerscheinungen“ im vergangenen Jahr mit. „Wir sind zwei alte Schachteln mit Theaterbegeisterung“, sagt Kläger, das dürfe man auch ruhig schreiben. Sie mag alles spielen, auch wie jetzt eine Waschfrau. „Die jugendlichen Liebhaberinnen fallen ja nicht mehr in unser Repertoire.“ Den Text lernen, sei für sie kein Problem. Das ist einfach, schließlich verdiene sie ja auch als Ärztin ihr Geld mit Nachdenken. Lampenfieber kenne sie nicht. Allerdings sei es nicht immer einfach, Beruf und Hobby zu koordinieren. „Wir proben manchmal abends und das ganze Wochenende, das ist nicht leicht.“ Schluifelder lernt ihren Text bei langen Spaziergängen. „Am Anfang denke ich, das schaff’ ich nie und plötzlich, wie aus heiterem Himmel, sitzt es einfach“, sagt die Landsbergerin. Beide Frauen sind in Landsberg lange verwurzelt. Ihre Familien leben hier und viele ihrer Bekannten sprechen sie immer wieder auf ihre Rollen an und freuen sich schon auf die Premiere. Schluifelder hatte, wie sie sagt, zu viel Respekt vor dem Können der „landsberger bühne“ um einfach gleich dort mitzuspielen. „Das hab’ ich mich nicht getraut, deshalb habe ich Franziska Dietrich angesprochen, die eine Seniorentheatergruppe leitet. Seitdem gehört sie zum festen Team der „Lechmimen“. Das mache allen riesige Freude, den Spielern wie den meist schon betagten Zuschauern in den Altenheimen. „Aber einen Auftritt haben wir auch immer im Stadttheater.“ Jetzt mit Maximilian Huber und seinem Team zu arbeiten, mache beiden einen riesigen Spaß. „Das ist etwas ganz Besonderes“, sind sie sich einig. Auch die Themen, die sich mit den Randerscheinungen unserer Gesellschaft beschäftigen, gefallen ihnen gut. „Hier wird mit viel Hintersinn und Humor gearbeitet, aber auch mit viel Liebe“, so Kläger. Maximilian Huber gehe kritische Dinge und die Frage nach der Behandlung anders denkender Menschen sehr direkt, aber auch feinfühlig an. Das ist für eine Kleinstadt besonders wichtig. Das jetzige Stück „Der verdorbene Apfel“ sei eine neue Variante des berühmten Dürrenmatt-Stücks „Der Besuch der alten Dame“. „Wir sind schon sehr gespannt, wie es beim Publikum ankommen wird.“ Kläger spielt eine Wäscherin und Schluifelder ist in mehreren kleineren Rollen zu sehen und ist für die Requisite verantwortlich. Was die beiden gerne noch mal spielen wollen? Schluifelder liebt die Verkleidung. „Ich würde gerne die unterschiedlichsten Masken ausprobieren.“ Und die Ärztin Kläger: „Ich war begeistert von den alten Damen in den Buddenbrooks oder in der Verfilmung über das Leben von Thomas Mann, so etwas würde mir gefallen.“
Premiere ist am 30. November. Der verdorbene Apfel. Theaterstück von Maximilian Huber, Regie: Maximilian Huber und Julian Pietsch, 25 bis 30 Mitwirkende; Aufführungen im Landsberger Stadttheater, Schlossergasse, am Donnerstag, 30. Oktober, um 20 Uhr, Samstag, 1. November, um 19 Uhr, und Dienstag, 4. November, um 20 Uhr.
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