„Umzug in die letzte Wohnung“
Gebeine vom Friedhof in der Brudergasse wurden in den Alten Friedhof umgebettet. Rund 900 Skelette dienen in München noch der Wissenschaft. Weshalb sie ebenfalls wieder zurück nach Landsberg geholt werden sollen
Eine besondere Bestattung hat gestern Nachmittag Stadtpfarrer Michael Zeitler auf dem Alten Friedhof vorgenommen. Dort wurden die sterblichen Überreste von Landsbergern der Erde zurückgegeben, die zwischen dem 16. und frühen 19. Jahrhundert auf einem Friedhof hinter der Johanniskirche begraben worden waren und bei Bauarbeiten vor zwei Jahren freigelegt wurden. Allerdings handelt es sich bei den bestatteten Gebeinen nur um einen Teil des damaligen Fundmaterials. Rund 900 Skelette waren damals in die Staatssammlung für Anthropologie und Paläoanatomie nach München gebracht.
Von einer besonderen Beerdigung wollte der Stadtpfarrer aber nicht sprechen, „die hat ja schon stattgefunden“ – vor 200 Jahren und länger. Denn der Friedhof wurde 1806 geschlossen, hat aber noch einige Zeit weiterbestanden. Unter anderem ist er noch auf dem Landsberger Urkataster aus dem frühen 19. Jahrhundert verzeichnet. Bei der kurzen Zeremonie gestern sei es darum gegangen, für diese Toten ein Vaterunser zu beten, die neue Grabstätte zu segnen und die sterblichen Überreste „würdevoll“ beizusetzen, „hoffentlich“ zum letzten Mal, wie Zeitler anfügt. Dabei nahm er den Gedanken eines Umzugs auf, denn die Gebeine waren in Umzugskartons in das offene Grab hinabgelassen worden: „Wir dürfen alle einmal umziehen in die letzte Wohnung bei unserem Vater.“
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