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Foto: Julian Leitenstorfer
Foto: Julian Leitenstorfer

Die Jahresausstellung des Landsberger Kunstvereins ist noch bis Sonntag in der Säulenhalle zu sehen.

Ausstellung
15.09.2020

Verborgenes kommt ans Licht

Der Landsberger Kunstverein präsentiert sich bis Sonntag

Der Anblick von Besuchern und Ausstellern anlässlich einer Vernissage ist zu einem ungewöhnlichen Bild geworden. Und damit ein Thema, das man als Künstler durchaus bearbeiten könnte. Manche der Exponate in der Jahresausstellung des Kunstvereins Landsberg in der Säulenhalle sind auch einer Reflexion der Pandemie-Zeit geschuldet, doch ist die Gemeinschaftsausstellung der 14 Vereinsmitglieder kein reines Echo der Umstände.

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„Wir arbeiten im Verborgenen“, kommentiert der Vorsitzende Rudi Bille lächelnd die seltene Sichtbarkeit des Vereins im Kulturgeschehen der Stadt. Grund dafür ist wohl die Ausrichtung des Zusammenschlusses, der sich als Arbeitsgemeinschaft von Künstlern versteht und zu diesem Zweck auch ein gemeinschaftliches Atelier anbietet. Dort treffen sich an zwei Wochentagen die Mitglieder, um im gegenseitigen Austausch künstlerisch tätig zu werden. Auch oder gerade weil das in diesem Jahr nicht immer möglich war, ist die gemeinsame Jahresausstellung ein wesentlicher Faktor für die Mitglieder. Der notwendige Abstand zueinander hat Innenschau und Erinnerungen zu den Hauptmotiven gemacht, die jeder auf seine Weise umsetzte.

So begegnet man beim Rundgang durch die Ausstellung verschiedensten Positionen: malerischen Kommentaren zur aktuellen, politischen Situation in den Vereinigten Staaten. Oder großformatigen Fotografien eines abbruchreifen Theaterraums, die eine Parallele zum Einbruch des Kulturgeschehens illustrieren – auch Gemälde, die das Flimmern und Flirren des brennenden Amazonaswaldes in überraschender Schönheit zeigen. Eine kleine Keramik zeigt zwei ungewöhnlich ineinander verschlungener Personen, quasi einen menschlichen Knoten, der Unlösbarkeit zum Ausdruck bringt. Zu sehen sind auch eindrucksvoll und malerisch abstrakte, fast geometrisch gehaltene Interpretationen der Kraft der Liebe. Oder malerisch figurative Gemälde von Gemütszuständen wie dem Blick einer Frau in hellem Umfeld in einen nachtschwarzen Raum, der sowohl als Zukunft als auch als Randgeschehen gelesen werden kann.

Die teilnehmenden Künstler, Heidi Bille, Rudolf Bille, Gina Borrmann, Rike Brysch, Gudrun Daum, Inge Diepold, Monika Neubauer, Tanja Popp, Eva Radek, Andrea Reiners, Ulla Schweizer, Lisa Wehrmann und Ronny Wetzel betreuen die Ausstellung selbst und sind abwechselnd zu den Öffnungszeiten anwesend. Zu sehen ist die Jahresausstellung des Kunstvereins Landsberg noch bis Sonntag, 20. September, dienstags bis freitags von 15 bis 18 Uhr sowie am Samstag und Sonntag von 14 bis 18 Uhr in der Landsberger Säulenhalle. (nue)

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