Vom Er zum Es
Kafka und seine Verwandlung sind ein ewig neu darstellbares Thema mit Tiefgang. Vom Ernährer zum widerlichen Mistkäfer
„Als Gregor Samsa eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand er sich in seinem Bett zu einem ungeheuren Ungeziefer verwandelt“. An diesem rätselhaften ersten Satz aus Franz Kafkas 1912 entstandener Erzählung „Die Verwandlung“ haben sich bis heute ganze Schülergenerationen abgearbeitet und zahlreiche Interpretationshypothesen aufgestellt. Das Landestheater Tübingen war mit dem Stoff jetzt in Landsberg zu Gast.
Kafka hat in der Erzählung wohl sein schwieriges Verhältnis zum tyrannischen Vater aufgearbeitet. Kafka selbst schreibt in einem Brief an seine spätere Verlobte Felice Bauer von einer „kleinen Geschichte, die ihm im Jammer im Bett eingefallen ist und innerlich bedrängt“. Regisseurin Carina Riedl gelang mit ihrer einfühlsamen Inszenierung vom Landestheater Tübingen eine feinsinnige Bearbeitung der kleinen Geschichte. Mit klarer gesellschaftspolitischer Position transferierte sie eine Thematik in das Schauspiel, die nie an Aktualität verloren hat: Alles Fremde ist gefährlich und muss ausgegrenzt werden. Die Besucher im voll besetzten Stadttheater hörten zu Beginn die Stimme von Martin Vischer in einer Paradieserzählung über den Baum der Erkenntnis und die Erschaffung des Menschen, der in der Lage sein sollte, Gut und Böse zu unterscheiden.
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