Warum es gefährlich ist, Witze über Frauen zu machen
Rolf Miller unterhält sein Publikum mit einer Vielzahl an Themen. Dabei bekommen alle ihr Fett ab.
Jeans, graues T-Shirt, Turnschuhe, kurze, dunkle Haare mit viel Grau – kein besonders auffälliger Typ, dieser Rolf Miller. Doch selbstbewusst betritt er die Bühne in der Aula der Landsberger Mittelschule, eine Wasserflasche in der Hand, die er im Laufe des Abends halb leert, lümmelt sich breitbeinig auf einen Stuhl – und beginnt zu erzählen. Von sich, seinem Lieblingsitaliener, seinen Cousins und Cousinen, langjährigen Freunden. Von Pop- und Fußballstars, ihren Trainern und Ärzten, von gesellschaftlichen Trends wie MeToo, Helikoptermüttern und bio-veganer Lebensweise. Über die Schweiz und Saudi-Arabien und natürlich über Beziehungen. Und darüber, dass es gefährlich geworden ist, gute Witze zu machen, zum Beispiel über das Ausland oder über Frauen. So wie am Stammtisch die Zeit mit Trinken, Neuigkeiten und Halbwissen verbreiten und endlich mal die eigene Meinung sagen dürfen verbracht wird, unterhält Miller im Odenwalder Dialekt sein Publikum.
Von Achims Hund und Boris Beckers Tochter
Miller sinniert, redet in Halbsätzen, sprechenden Pausen und Gesten, Versprechern und doppelten Negierungen. Trotz allem Nonsens, der da manchmal entsteht („Witze über Ausländer sind immer ein zweigleisiges Schwert“), versteht man immer, was gemeint ist. Miller kommt vom Hölzchen aufs Stöckchen – wie ist er nur von Butzi, dem Hund seines Freundes Achim, der in fünf Jahren zwölf Katzen „eingesammelt“ hat, über Müller-Wohlfahrt, den Mannschaftsarzt von Bayern München, zu Boris Beckers Tochter gekommen – übrigens laut Miller das einzige Kind, bei dem der Vater klar ist, für dessen Herkunft man aber einen Mutterschaftstest braucht. Miller zuzuhören, ist wie von einem Strom an nicht enden wollendem Sinnieren über Gott und die Welt mitgenommen zu werden. Gerade die zunehmende political correctness macht die Menschen hungrig nach seinen Witzen, die meist von hinten durchs Auge kommen und nie ins allzu Derbe oder Seichte abrutschen. Miller plappert mit einer Leichtigkeit, Erzählfreude und Präsenz, dass der Eindruck entsteht, es handele sich um gar kein Programm, sondern alles sei ihm gerade eben erst eingefallen. Dabei lacht er gern mal über seine eigenen Witze mit einem unvergleichlich metallisch klingenden Meckern.
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