Wenn man kreativ über Unworte nachdenkt
Die Landsberger Künstlergilde präsentiert ihre Ausstellung zum Thema „Alternativlos“ in der Säulenhalle. Eine schillernde Seifenblase.
Wie eine schillernde Seifenblase vor strahlend blauem Sommerhimmel nimmt sich die kugelige Form in Kathleen Canadys Gemälde aus. Der Bildtitel, „Terra Nostra“, verweist auf eine zweite Deutung: es könnte auch künstlerisches Abbild unsere Erde sein, als blauer Planet, überzogen von ein paar weißen Wolkenschichten, schwebend inmitten des Weltraums. Noch während man über diese zweite Interpretation sinniert, transportiert das Bild den Titel der Ausstellung in die letzte Gehirnregion - „Alternativlos“ - wie das Leben von uns Menschen im Beziehung zum blauen Planten Erde.
Der als Thema der Ausstellung gewählte Begriff, „Alternativlos“, wurde 2010 von der Gesellschaft für deutsche Sprache zum Unwort des Jahres gekürt, da, so hießt es in der Begründung, „das Wort sachlich unangemessen suggeriere, dass es in einem Entscheidungsprozess keine Alternativen und damit auch keine Notwendigkeit der Diskussion und Argumentation gebe“. Allein die damalige Erklärung wirft heute, angesichts riesiger globaler Herausforderungen wie Klima- und Umweltschutz, Ressourcen-Ausbeutung, Bekämpfung von Fluchtursachen, etc., neue Fragen auf, woran sich ablesen lässt, wie vielschichtig Bedeutung und Interpretation des Worts sein können. Es ist in jedem Fall ein Thema mit hohem Anspruch, das sich die Künstlergilde da vorgenommen hat und daher ist den Künstlern, die sich der Mühe aussetzten zum Thema zu arbeiten, besonderer Dank zu zollen. Denn hier wird Kunst zum Katalysator, verwandelt Abstraktes in Bildhaftes und macht deutlich sichtbar, was möglicherweise sonst außer Acht bliebe.
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