Wie alte Rübengeister zum Leben erweckt werden
Beim Dießener Trachtenverein lassen die Kinder einen alten Brauch wieder aufleben. So mancher erinnert sich noch an die Zeit, als Halloween bei uns noch ein Fremdwort war.
Lange bevor sich die Kürbis-Fratzen vor Allerheiligen („Halloween“) breitmachten, machten bei uns um diese Zeit die Rübengeister die Runde auf den Dörfern. In Dießen tauchen sie jetzt wieder auf: Die Kinder beim Heimat- und Trachtenverein „D’Ammertaler Dießen-St. Georgen“ haben kurz vor Allerheiligen fleißig Zuckerrüben geschnitzt, die mit darin aufgestellten Teelichten an den langen Abenden für gruselige Stimmung sorgen, wenn sie vor den Häusern aufgestellt werden.
„Der Rübengeister-Brauch reicht bis in das 19. Jahrhundert zurück und wurde in allen bayerischen Regionen praktiziert, in denen Futterrüben angepflanzt worden sind“, sagt Michael Ritter vom Landesverein für Heimatpflege. Es sei darauf zurückzuführen, dass arme Leute aus der Futterrübe Suppen machen mussten, um sich im Winter ernähren zu können. „Es gibt auch Berichte von Kriegsflüchtlingen, die die Rüben zweckentfremdet haben.“ Kinder hätten aus den harten Schalen dann aus Spaß Geister geschnitzt, woraus schließlich die Rübenlichter entstanden seien. Kinder und Erwachsenen zogen dann im Oktober und zu Allerseelen mit den Rübengeistern von Haus zu Haus. Sie hofften, etwas Nahrhafteres abzubekommen - Schmalz, Eier und Mehl beispielsweise. Dazu sagten sie dann einen kleinen Spruch wie „Wir sind die Rübengeister und kommen heut zu dir. Gib uns bitte was zu Essen, der Himmel dankt es dir.“
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