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Barrierefreier Ausbau des Bahnhofs: Warum Kaufering wieder warten muss

Kaufering

Nach verschobenem Bahnhofsausbau: Deutsche Bahn hinterfragt Rampenbau in Kaufering

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    Für viele stellen die Treppen ein Hindernis dar. Deswegen soll der Bahnhof Kaufering barrierefrei werden.
    Für viele stellen die Treppen ein Hindernis dar. Deswegen soll der Bahnhof Kaufering barrierefrei werden. Foto: Julian Leitenstorfer Photographie (Archiv)

    Der barrierefreie Ausbau des Bahnhofs Kaufering wurde schon mehrfach verschoben. Nun ist klar, wie der aktuelle Termin zustande kam. Dass die Deutsche Bahn in diesem Zuge auch den geplanten Bau der Rampe infrage stellt, verwundert den Kauferinger Bürgermeister.

    Im Jahr 2020 hieß es vonseiten der Bahn, dass 2022 mit dem Bau begonnen werde und der Bahnhof Kaufering 2024 barrierefrei sein würde. Nach der neuesten Ankündigung der Bahn soll die Ausführungsplanung im zweiten Quartal 2025 beendet sein. Der Baubeginn sei für das zweite Halbjahr 2026 geplant. Der neue Bahnhof soll im Sommer 2028 in Betrieb gehen. Auf die Frage, weshalb wieder eine Verzögerung stattfand, antwortete die Bahn bei einem Dialogforum, dass die Bayerische Eisenbahngesellschaft die Planung noch einmal aufgemacht habe, um eine einheitliche Bahnsteighöhe von 76 Zentimetern in der Planung festzulegen.

    Grünen-Abgeordnete will, dass der Marktgemeinderat den Rampenbau überdenkt

    „Wenn nach dieser langen Wartezeit die Bagger mit einer nutzerfreundlichen Planung für 2026 endlich bestellt sind, können die Kauferinger Bahnnutzer:innen nur noch hoffen, dass bis dahin nicht noch einmal etwas dazwischenkommt“, sagt die Grünen-Landtagsabgeordnete Gabriele Triebel. „Wir alle wollen mehr Menschen dazu bringen, die Bahn zu nutzen, doch dazu braucht es eine belastbare und gute Infrastruktur. Die bekommt Kaufering jetzt auch hoffentlich.“

    Im Zuge des barrierefreien Ausbaus plant der Markt Kaufering eigene zusätzliche Rampen zu bauen. Mit der Aussage der Bahn, dass „der Bau einer Rampe bei einem barrierefreien Ausbau aus unserer Sicht fragwürdig ist“ sollte nach Gabriele Triebel der Marktgemeinderat Kaufering seine Planungen im nördlichen Bahnhofsgelände infrage stellen. „Es wäre ein Schildbürgerstreich, wenn der Markt hier eine eigene Rampe mit einem sechsstelligen Betrag bauen würde, obwohl die Bahn mit einem Aufzugbau die Barrierefreiheit bei Gleis 1 herstellt. Hier darf es kein ‚doppelt gemoppelt‘ geben“, so Triebel, die auch Mitglied des Marktgemeinderates ist.

    Behindertenbeauftragte, Seniorenbeirat und ADFC befürworten Rampe

    Bürgermeister Thomas Salzberger (SPD) zeigt sich auf Nachfrage unserer Redaktion überrascht über die DB-Aussage. Im Dezember 2021 wurde zuletzt per Beschluss des Marktgemeinderates die geplante Wegeführung in die Unterführung mit 16:4 Stimmen bestätigt, gibt er zu bedenken: „Das Vorhaben der Bahn, auch am Gleis 1 einen Aufzug zu errichten, war zu diesem Zeitpunkt bereits bekannt.“

    Vorausgegangen waren demnach zwei Ortstermine im Oktober 2021 mit Absteckung der Trasse. „Im Vorfeld der Ortstermine gab es weitere Gespräche mit den Behindertenbeauftragten, unserem Seniorenbeirat und auch dem ADFC. Alle Beteiligten haben die Anlage des barrierefreien Fußweges in die Unterführung befürwortet, da die Kapazität der Aufzüge, vor allem mit Fahrrädern bei Reisegruppen, sehr beschränkt ist und die Aufzüge im Bahnbereich leider eine hohe Ausfallquote haben können“, erklärt Salzberger.

    Für den Kauferinger Bürgermeister ist der Sachverhalt daher klar: „Der Bau des Fußwegs im Anschluss an die Baumaßnahme der Bahn ist daher gut begründet und im noch gültigen Förderverfahren von der Regierung von Oberbayern positiv beschieden. Das nun trotz gültiger Beschlusslage erneut infrage zu stellen, ist vielleicht aus Einsparungsgründen durchaus legitim, dazu müsste allerdings der gültige Marktgemeinderatsbeschluss in diesem Punkt geändert werden.“

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