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Bei der Bürgerversammlung in Landsberg geht es um den Verkehr in der Stadt

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Der Verkehr steht im Mittelpunkt der Bürgerversammlung in Landsberg

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    Den Erhalt der Mittelleitplanke in der Kurve in der Neuen Bergstraße in Landsberg forderte ein Bürger.
    Den Erhalt der Mittelleitplanke in der Kurve in der Neuen Bergstraße in Landsberg forderte ein Bürger. Foto: Thorsten Jordan (Archivbild)

    Der Verkehr in der Stadt stand im Mittelpunkt der Bürgerversammlung in Landsberg. In der Wandelhalle des Sportzentrums drehten sich die meisten Wortbeiträge und Fragen der knapp 50 Bürgerinnen und Bürger um dieses Thema. Ansonsten informierten Oberbürgermeisterin Doris Baumgartl und Mitarbeiter der Verwaltung über Projekte, Finanzen und Einwohnerzahl. Letzteres entwickelt sich gerade zur Hängepartie, denn Landesamt für Statistik und Stadtverwaltung haben deutlich unterschiedliche Zahlen. Dabei ist es gerade für die Stadtratswahl 2026 wichtig, ob Landsberg die Marke von 30.000 Einwohnern überschritten hat oder nicht.

    Es war der erste Punkt des Berichts von Oberbürgermeisterin Doris Baumgartl. Ende 2024 habe die Einwohnerzahl in Landsberg 30.038 betragen. „Wir wollten das aber nicht an die große Glocke hängen“, sagte sie und nannte den Grund dafür. Das Landesamt für Statistik hat rund 1000 Einwohner weniger gezählt. „Das hat uns verwundert“, sagte Baumgartl. Die statistischen Unterschiede seien aber nicht nur in Landsberg, sondern in ganz Bayern aufgetreten. Und so komme das Landesamt im Freistaat auf rund 300.000 Einwohner weniger als die Kommunen. Für Landsberg wäre es überaus wichtig, eine verlässliche Zahl zu erhalten, denn sollte die 30.000-Einwohner-Marke erreicht werden, müsste der im März 2026 zu wählende Stadtrat von 30 auf 40 Personen anwachsen. „Wir warten auf die Rückmeldung vom Landesamt“, sagte die Oberbürgermeisterin.

    Sanierung des Stadtmuseums Landsberg ist auf der Zielgeraden

    Doris Baumgartl informierte kurz über die finanzielle Situation der Stadt. Die Verschuldung betrug Ende 2023 rund 14,6 Millionen Euro. Der Haushalt sei auf der Einnahmenseite gekennzeichnet von der Gewerbesteuer (42,2 Millionen Euro) und der Einkommensteuer (24,9) und auf der Ausgabenseite von Kreisumlage (34,8) und Personalkosten (33,4). Die Oberbürgermeisterin informierte unter anderem darüber, dass der Zweckverband, der sich um die künftige Nutzung des Fliegerhorsts in Penzing kümmert, in intensiven Verhandlungen mit dem Eigentümer des Areals, der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima), stehe. Der Wechsel der Bundesregierung erschwere die Gespräche, weil die Regierung letztlich einem Verkauf zustimmen müsse. Dennoch zeigte sich Baumgartl zuversichtlich, dass man heuer zu einem Ergebnis kommt. Auf der Zielgeraden seien dagegen die Sanierungsarbeiten im Stadtmuseum. Ein Teil des Gerüsts sei bereits abmontiert und die neue Fassade zu sehen. Im Innenbereich gebe es noch einiges zu tun, Ende des Jahres rechne man aber fest mit der Fertigstellung.

    Ein Teil des Gerüsts am Stadtmuseum in Landsberg ist bereits abgebaut.
    Ein Teil des Gerüsts am Stadtmuseum in Landsberg ist bereits abgebaut. Foto: Christian Rudnik

    Referatsleiter Dr. Daniel Broschart informierte über die kommunale Wärmeplanung, eine Pflichtaufgabe der Stadt. Die Planung sei im Juni vergangenen Jahres begonnen worden, nach der Sommerpause soll zunächst der Stadtrat über das Ergebnis informiert werden. Bislang seien Bestand (Welche Heizungsarten gibt es?) und Potenziale (Wo können Wärmenetze entstehen?) analysiert worden. Geht es in die Umsetzung, dann sollte ein konkreter Zeitplan bis ins Jahr 2045 erstellt werden. Als ein Beispiel mit viel Potenzial nannte Broschart die Kläranlage der Stadtwerke, deren Abwärme genutzt werden könnte.

    Die Fragen und Anträge der Bürger (fünf waren im Vorfeld bei der Verwaltung eingegangen) beschäftigten sich in erste Linie mit dem Thema Verkehr. Dazu hatte Stadtbaumeisterin Annegret Michler mitgeteilt, dass man am Tag der Städtebauförderung (10. Mai) im Vorderanger in Teilbereichen mit kleineren Veränderungen starten möchte. Michler nannte Wanderbäume als Beispiel, die im Straßenraum aufgestellt würden. Die anwesenden Bürgerinnen und Bürger interessierten sich jedoch für andere Themen.

    An der Zufahrt zum Landsberger Klinikum soll ein Kreisverkehr entstehen.
    An der Zufahrt zum Landsberger Klinikum soll ein Kreisverkehr entstehen. Foto: Thorsten Jordan

    Ein Bewohner aus dem Westen der Stadt wollte wissen, welchen Zeitrahmen es für den Bau eines Kreisverkehrs am Klinikum gebe und ob innerhalb der Stadtverwaltung überlegt werde, die baulichen Veränderungen gleich für eine Verlängerung der Bürgermeister-Hartmann-Straße in Richtung Iglinger Straße zu nutzen. Mit dieser Umfahrung könnte die viel befahrene Ahornallee entlastet werden. Oberbürgermeisterin Doris Baumgartl sagte, dass die Planung eines Kreisverkehrs mit dem Straßenbauamt abgestimmt werden müsse und ein Planverfahren mindestens ein Jahr dauere. Die Umfahrung der Ahornallee bezeichnete sie als eine „perspektivische Möglichkeit“.

    Kreisverkehre sind auch in der Augsburger Straße (Abzweigung Carl-Friedrich-Benz-Straße) und in der Münchener Straße (Kreuzung Ziegeleistraße, Am Ziegelanger, Schwiftinger Straße) im Gespräch und auch Wunsch einiger Bürger. Doch wie Ernst Müller vom Amt für öffentliche Sicherheit und Ordnung sagte, scheitere der Bau aktuell noch an fehlenden Grundstücken. Die Planung in der Münchener Straße sei weit fortgeschritten, doch die Grundstücksverhandlungen gescheitert.

    Knapp 50 Bürgerinnen und Bürger besuchten die Bürgerversammlung mit Oberbürgermeisterin Doris Baumgartl in der Wandelhalle des Landsberger Sportzentrums.
    Knapp 50 Bürgerinnen und Bürger besuchten die Bürgerversammlung mit Oberbürgermeisterin Doris Baumgartl in der Wandelhalle des Landsberger Sportzentrums. Foto: Christian Rudnik

    Nicht nur bei der Festlegung der Reihenfolge der Maßnahmen im Verkehrsentwicklungsplan, sondern auch bei der Bürgerversammlung war die Neue Bergstraße ein Thema. Ein Bürger aus dem Osten der Stadt, er selbst bezeichnete sich als „Bergler“, der die Straße seit 60 Jahren rauf und runter radelt, machte sich dafür stark, die Mittelleitplanke in der Kurve zu erhalten. Diese stelle einen Schutz dar, sollte die Fahrbahn glatt sein. In der Diskussion um eine verkehrliche Verbesserung der Neuen Bergstraße ist der Rückbau der Mittelleitplanke immer wieder Thema, um mehr Platz für Radfahrende zu schaffen. Dass diese bergauf auf dem Gehweg fahren, waren Teil einer Frage einer Bürgerin, die wissen wollte, ob das weiterhin geduldet werde. „Wenn alle aufeinander achten, funktioniert das“, sagte die Oberbürgermeisterin dazu, ohne nicht zu vergessen darauf hinzuweisen, dass die Straßenverkehrsordnung es nicht erlaubt.

    Abstellplätze für Fahrräder beantragte eine Bürgerin. Diese sollten vor allem am Vorplatz des Inselbads und am Bahnhof geschaffen werden, überdacht sein und gleich einen Bike-Service mitanbieten. Wie Doris Baumgartl sagte, ist dies Teil des Verkehrsentwicklungsplans. Die Planungen vor dem Bahnhof seien weit fortgeschritten, die Stadt hoffe aber auf Fördermittel, um die Maßnahme umsetzen zu können. Am Inselbad müssten die Sanierungsarbeiten abgewartet werden, ehe mit der Umgestaltung des Vorplatzes begonnen werden könne. Ein Vertreter des ADFC bat darum, weitere dezentrale Fahrradabstellplätze ins Auge zu fassen. Dass es Pläne für Stellplätze mit Elektroladestationen im Innenhof des historischen Rathauses gebe, sagte dazu Daniel Broschart.

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