Unter dem Titel „Friedenskonzert nach 80 Jahren Kriegsende“ lud die Stadtkapelle Landsberg in der Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt zu einem Benefizkonzert ein. Vor zahlreichem Publikum gestalteten die Musikerinnen und Musiker eine faszinierende Klangwelt des Erinnerns, des Innehaltens und der Hoffnung. Darüber berichtet die Stadtkapelle in einer Pressemeldung.
Zum Auftakt erfüllte Aaron Coplands „Fanfare for the Common Man“ mit majestätischer Wucht und feierlicher Eindringlichkeit das Kirchenschiff. Mit Hingabe und feinem Gespür für Dynamik und Timing formte Dirigentin Daniela Sparrer das Klangbild des Abends – mal kraftvoll zupackend, mal behutsam zurückgenommen – verlieh sie jedem Werk eine spürbare Lebendigkeit und Tiefe, die sich unmittelbar auf Orchester und Publikum übertrug.
Violistin Anne Schweikl berührt die Zuhörenden in Landsberg
Sprecher Alex Dorow schilderte eingangs in seiner Moderation eindrücklich das Grauen des Zweiten Weltkriegs, unterstrich die Bedeutung des Gedenkens und schlug mit Blick auf die folgenden Werke eine Brücke zum bleibenden Streben nach Frieden. Mit „Redemption“ von Rossano Galante folgte eine romantische, liebliche Komposition, die ein inneres Bild von Trost und Neubeginn zeichnete – ein Moment der Ruhe und Zuversicht, der das Publikum spürbar bewegte. Tief unter die Haut ging „The Story of Anne Frank“ von Otto M. Schwarz. Violinistin Anne Schweikl berührte in ihren solistischen Passagen mit feinen Tönen. Das Orchester füllte die Erzählung mit dramatischer Dichte, ließ Hoffnung aufblitzen und zeichnete in mitreißenden Klangwellen das heranrollende Unheil.
Ein bezaubernder Moment entstand durch das Holzbläserquintett der Stadtkapelle, das Griegs Peer-Gynt-Suite Nr. 1 mit feiner Abstimmung und klanglicher Klarheit darbot. Barbara Lettner (Querflöte), Barbara Bornemann (Klarinette), Astrid Bakermans (Oboe), Aaron Wiedner (Horn) und Bernd Müller (Fagott) entfalteten mit „Morgenstimmung“ und „Anitras Tanz“ eine durchdachte, feinfühlige kammermusikalische Interpretation. Beim Werk „Welt in Farbe“ von Thiemo Kraas, welches zu Toleranz, Offenheit und friedlichem Miteinander aufruft, trat Dirigentin Daniela Sparrer selbst als Sängerin auf und interpretierte das Lied mit warmer Stimme und spürbarer Emotion.
Sprecher Alex Dorow zitiert auch seinen Großvater
Mit den Worten seines Großvaters setzte Alex Dorow am Ende einen nachdenklich stimmenden Appell: Der Frieden, so erinnerte er, nimmt seinen Anfang im Inneren eines jeden Menschen. Das lebensbejahende „Choose Joy“ von Randall D. Standridge bildete mit seinen Zitaten aus Beethovens „Ode an die Freude“ und damit den Wunsch nach Frieden, den Schlusspunkt des Abends. Nach dem letzten Ton drückte das Publikum mit lang anhaltendem Applaus und Ovationen seine Anerkennung für die musikalische Darbietung aus. Der Eintritt war frei. Die gesammelten Spenden kommen der Kinder- und Jugendmedizin am Klinikum Landsberg zugute. (AZ)
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