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Carmen Jacobs ist neue Kreisheimatpflegerin im Landkreis Landsberg

Landkreis Landsberg

„In der Kreisheimatpflege hört die Arbeit nie auf“

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    Carmen Jacobs ist Kreisheimatpflegerin im Landkreis Landsberg. Die Aufnahme entstand im Depot.
    Carmen Jacobs ist Kreisheimatpflegerin im Landkreis Landsberg. Die Aufnahme entstand im Depot. Foto: Thorsten Jordan

    Heimat ist ein Wort mit vielen Facetten – und ebenso die Aufgabe der Heimatpflege. Dieser Eindruck stellt sich schnell ein im Gespräch mit der neuen Kreisheimatpflegerin Carmen Jacobs, die das Ehrenamt in der Nachfolge von Dr. Heide Weißhaar-Kiem ausübt. Da sie zudem seit 2014 wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Kreisheimatpflege am Landratsamt ist, sind die Übergänge ihrer Tätigkeiten fließend. Eine ist jedoch neu hinzugekommen: die Baudenkmalpflege.

    „Meine Arbeit bezog sich vorher rein auf den kulturwissenschaftlichen Bereich. In die Baudenkmalpflege arbeite ich mich derzeit ein und habe dazu im Vorfeld bereits Vorlesungen an Universitäten in München besucht“, erklärt die 55-Jährige, die ursprünglich Volkskunde, Neuere Deutsche Literatur- und Kommunikationswissenschaft studierte und in Landsberg bereits als Stadtführerin und Museumspädagogin tätig war.

    „Den Schatz im Haus erkennen, bewahren und sich daran freuen“

    In ihrer Funktion als Kreisheimatpflegerin arbeitet sie dem Bauamt, der Unteren Denkmalschutzbehörde sowie dem Gebietsreferenten für Bau- und Kunstdenkmalpflege am Landesamt für Denkmalpflege zu: Wenn es um die Beurteilung von Bauanträgen geht, die Gebäude betreffen, die als Baudenkmal eingestuft sind oder in der Nähe eines solchen liegen. Dazu nimmt sie auch Vororttermine wahr. Dabei gehe es keinesfalls um die Verhinderung eines Baus, so Jacobs. Vielmehr möchte man den Bauherren Möglichkeiten aufzeigen und dazu anregen, Altes zu erhalten und zu nutzen.

    Jacobs drückt es so aus: „Den Schatz im Haus erkennen, bewahren und sich daran freuen.“ Die Zuarbeit zur Denkmalerfassung und -erforschung ist ein weiterer Aspekt ihres Amtes. So kann sie Vorschläge für Gebäude machen, die denkmalwürdig sein könnten. „Die Beurteilung ist äußerst aufwendig“, sagt sie und steuert dazu bei, was die Ortsarchive an Bild und Text hergeben. Ihr größter Schatz ist dabei das Wissen der Ortschronisten und Heimatforscher, mit denen sie sich regelmäßig austauscht.

    Ehrenamtliche Arbeit in den Museen soll in den Fokus rücken

    Derzeit laufen bereits die Vorbereitungen für den Tag des offenen Denkmals am 14. September. Dafür wird im Landkreis Landsberg heuer die alte Schule in Prittriching (erbaut 1910) ihre Türen öffnen, unter derem Dach sich das örtliche Heimatmuseum befindet. „Damit wollen wir auch die ehrenamtliche Arbeit im Museum in den Fokus rücken“, so Jacobs. Zu ihren Aufgaben gehört auch die Betreuung des „Kulturschauplatz“ im Foyer des Landratsamtes. Dort werden immer wieder zu unterschiedlichen Themen Objekte der Kunst- und Volkskundesammlung des Landkreises gezeigt, die sonst in einem Depot im Osten von Landsberg bewahrt werden. In den letzten Ausstellungen ging es um das Schlittenfahren und die Wandgestaltung in früheren Zeiten, „die kommende wird sich dem Thema Eis widmen“, verrät Jacobs.

    Auch das Depot, in dem unter anderem bäuerliches Gerät und Mobiliar aus alten Zeiten lagert, untersteht Jacobs. Die Gemälde – der Landkreis kauft regelmäßig auch Kunst an – sollen jedoch nicht nur verwahrt werden. „Viele der Bilder hängen im Landratsamt. Mitarbeitende können sich auch welche für ihr Büro ausleihen“, so Jacobs.

    Gleich mit zwei Formaten bestückt die Heimatforscherin den Social-Media-Kanal des Landratsamtes, um das Wissen über Vergangenes zu bewahren und neugierig zu machen. Bei „Damals und heute“ stellt sie historische Postkarten mit Ortsansichten von Dörfern im Landkreis aktuellen Fotos gegenüber, die vom gleichen Standort aufgenommen werden, und versieht diese Posts mit interessanten Fakten. In einer neuen Serie möchte sie alle Ortsmuseen vorstellen. Den Anfang machte bereits Prittriching. An Ideen mangelt es Jacobs nicht: „In der Kreisheimatpflege hört die Arbeit nie auf.“

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