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Das geplante Parkhaus an den Beruflichen Schulen in Landsberg wird (noch) nicht gebaut

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Parkhaus in der Warteschleife: Droht ein Parkchaos an den Beruflichen Schulen in Landsberg?

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    Die bestehenden Parkplätze auf dem Areal der Beruflichen Schulen Landsberg sind in der Regel voll.
    Die bestehenden Parkplätze auf dem Areal der Beruflichen Schulen Landsberg sind in der Regel voll. Foto: Thorsten Jordan

    Aktuell gleichen die Beruflichen Schulen in Teilen einer Baustelle. Und wenn die derzeit laufenden Arbeiten Ende des Jahres abgeschlossen sein werden, soll es mit dem Neubau eines Werkstattgebäudes und dem Bau der Berufsfachschule für Kinderpflege weitergehen. Nicht nur baulich wird die Schule wachsen, sondern auch die Zahl der Schülerinnen und Schüler. Viele von ihnen kommen mit dem Auto in den Landsberger Osten, und viele von ihnen sind morgens auf Parkplatzsuche. Ein Parkhaus sollte dieses Problem eigentlich lösen. Doch dessen Bau befindet sich in der Warteschleife. Droht künftig ein noch größeres Parkchaos rund um die Spitalfeldstraße?

    Diskutiert wurde über das Parkhaus in der jüngsten Sitzung des Stadtrats. Dabei ging es zunächst um die Änderung des Bebauungsplans, die aufgrund der Erweiterungspläne notwendig geworden ist. Bereits Mitte Juli 2021 hatte der Bauausschuss die Aufstellung des Bebauungsplans beschlossen. Der damalige Beschluss beinhaltete auch, für die Beruflichen Schulen, den städtischen Bauhof, die Stadtwerke und das Agrarbildungszentrum ein gemeinsames Parkhaus zu schaffen. „Die Planung hierfür schreitet allerdings langsamer voran als die zeitlich dringende Sanierung der Beruflichen Schulen“, heißt es in der aktuellen Sitzungsvorlage für den Stadtrat. Um jetzt Baurecht für die Umbauten zu schaffen, sollte die Bebauungsplanänderung ohne Berücksichtigung der Parkhauskonzeption vorgezogen werden. Der Stadtrat billigte dies mit vier Gegenstimmen.

    Die Stadt möchte schon seit Jahren ihren Bauhof modernisieren

    Der Bau eines Parkhauses hängt eng mit den Plänen der Stadt für die künftige Nutzung des benachbarten Bauhof-Areals zusammen. Schon seit Jahren wird über dessen Modernisierung diskutiert. Zuletzt war Mitte Oktober 2020 eine umfangreiche Planung vorgestellt worden. Doch in der Sitzung des Stadtrats Mitte März wurde über einen neuen Standort für den Bauhof und eine Feuerwache beraten. Beschlossen wurde die Aufstellung eines Bebauungsplans für ein 2,85 Hektar großes Grundstück nördlich der Schwiftinger Straße.

    Die Planungen vom Oktober 2020 beinhalteten die Errichtung eines vierstöckigen Parkhauses mit etwa 440 Stellplätzen an der Spitalfeldstraße, das auch von den Anwohnern des angrenzenden Jesuitenviertels genutzt werden könnte. Der Bau eines Parkhauses war zuletzt auch Thema bei der Vorstellung des Projekts „Mobil am Berg“ in der Sitzung des Bauausschusses. Auf Nachfrage unserer Redaktion hatte Oberbürgermeisterin Doris Baumgartl (UBV) damals den Bau eines Parkhauses als Entwicklungsziel der Stadt bezeichnet.

    Parkende Fahrzeuge entlang der Spitalfeldstraße im Landsberger Osten. Die Verkehrssituation kritisieren einige Anwohnende.
    Parkende Fahrzeuge entlang der Spitalfeldstraße im Landsberger Osten. Die Verkehrssituation kritisieren einige Anwohnende. Foto: Thorsten Jordan

    In der jüngsten Sitzung des Stadtrats bekräftigte Doris Baumgartl diese Aussage. „Wir haben das Ziel, ein Parkhaus zu errichten“, sagte sie. Zuvor war Claus Müller vom Bauordnungsamt der Stadt auf die Stellungnahme einer Bürgerin im Rahmen der frühzeitigen Bürger- und Behördenbeteiligung eingegangen. Diese hatte die aktuelle Park- und Verkehrssituation rund um das Schulareal als nicht tragbar bezeichnet und eine Reduzierung auf Tempo 30, eine Parküberwachung und Parkverbote in benachbarten Straßen gefordert. Müller erklärte in Rücksprache mit dem Ordnungsamt, dass Tempo 30 vor weiterführenden Schulen nicht angeordnet werden dürfe und eine Parküberwachung nur dazu führe, dass in anderen Straßen geparkt werde.

    Stadtrat Stefan Meiser kann die Kritik voll und ganz verstehen

    In Bezug auf den Bebauungsplan habe die Stadtverwaltung die Notwendigkeit der Sanierung und Erweiterung der Beruflichen Schulen über die schwierige Parkplatzsituation gestellt, sagte Claus Müller. Einige Stadträte zeigten sich unzufrieden mit der Situation. Margarita Däubler (SPD) wies darauf hin, dass die Spitalfeldstraße auch Teil des Schulwegs für Grundschüler sei, Stefan Meiser (ÖDP) ärgerte sich, dass die Stadt seit nunmehr sieben Jahren „nicht in die Pötte“ komme. Er könne die Bürgerin voll und ganz verstehen.

    Unzufrieden mit der Situation ist auch die Schulleitung. „Über das Parkhaus wird seit 20 Jahren diskutiert. Es ist bedauerlich, dass sich Stadt und Landkreis offenbar nicht einig sind“, sagt Wolfgang Mann unserer Redaktion. Mittlerweile würden Alternativstandorte geprüft. Die Beruflichen Schulen würden ständig wachsen, die Infrastruktur hinke aber hinterher. Aktuell besuchen rund 2350 Schülerinnen und Schüler die Einrichtung, mit dem Neubau der Berufsfachschule für Kinderpflege kämen weitere 150 dazu. Die rund 200 Lehrkräfte hätten einen eigenen Parkplatz. Für die Schülerinnen und Schüler stünde zwar zusätzlich noch der P&M-Parkplatz an der Münchener Straße zur Verfügung, doch der sei wegen der Entfernung nicht beliebt bei den Schülern. Und so werde auch in den benachbarten Straßen geparkt.

    ... Innenaufnahmen, Stand Mai, neuer Anbau Verwaltung, Klassenzimmer, Küche, Aufenthaltsräume
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    Erstmals auch Bilder vom Innenausbau.

    Die Baumaßnahmen an den Beruflichen Schulen

    Die Baumaßnahmen an den Beruflichen Schulen sind in drei Abschnitte aufgeteilt und sollen rund 100 Millionen Euro kosten. Davon abgezogen werden Fördermittel in Höhe von rund 30 Prozent der förderfähigen Kosten.

    • Der erste Bauabschnitt beinhaltet den Rückbau des ehemaligen Hausmeisterwohngebäudes, Umverlegungen von Räumen im Bestand, Umbau und Vergrößerung des Verwaltungsbereichs, Sanierung der Sporthalle, Neubau eines Gebäudeteils mit Mensa, Technikräumen, Klassenzimmern und Lehrküche. Abschnitt eins soll bis Jahresende größtenteils abgeschlossen werden.
    • Der Neubau eines Werkstattgebäudes ist der zweite Bauabschnitt. Nach der jetzt beschlossenen Änderung des Bebauungsplans, wird das Landratsamt, voraussichtlich im Spätsommer, den Bauantrag stellen, dann die Planung finalisieren und im Winter 2025/2026 mit den ersten vorbereitenden Maßnahmen beginnen. Derzeit geht das Landratsamt von einer Fertigstellung bis Ende 2027 aus.
    • Im dritten Bauabschnitt soll eine Kinderpflegeschule als Modulbau entstehen. Ab Frühsommer 2026 soll das Bauwerk errichtet werden und bis Ende 2026 an die Schule zur Nutzung übergeben werden.
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