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Demonstranten als „Terroristen“ bezeichnet: Reichlings Bürgermeister Hintersberger erklärt sich

Reichling

Gas-Demo: Reichlinger Bürgermeister bezeichnet Aktivisten als „Terroristen“

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    Am kommenden Samstag werden Klimaaktivisten erneut gegen die geplanten Gasbohrungen in Reichling demonstrieren.
    Am kommenden Samstag werden Klimaaktivisten erneut gegen die geplanten Gasbohrungen in Reichling demonstrieren. Foto: Manuela Schmid (Archivbild)

    Für mächtige Irritationen hatten die angekündigten Sperrungen für den Tag der Großdemonstration in Reichling gesorgt. Nun gibt es doch Erleichterungen. Für Ärger sorgen aber immer noch Äußerungen, die im Vorfeld gefallen sind – der Bürgermeister bezeichnete die Klimaaktivisten als „Terroristen“.

    Die Verkehrseinschränkungen werden wohl doch nicht so gravierend sein, wie ursprünglich angenommen. Entgegen früherer Bekanntmachungen werden nun die Zufahrtsstraßen in den Ort am Samstag, 3. Mai, doch nicht komplett abgeriegelt, sondern bleiben für die Anlieger und Anliegerinnen noch passierbar. „Eine Zu- oder Abfahrtsmöglichkeit der Reichlinger Bürgerinnen und Bürger ist - je nach Situation - in der Regel möglich“, so Wolfgang Müller, Pressesprecher des Landratsamtes Landsberg. An die Veranstalter erging ein neuer Auflagenbescheid.

    Reichlings Bürgermeister Hintersberger zeigt sich unzufrieden

    Zuvor hatte Bürgermeister Johannes Hintersberger sich sowohl in der jüngsten Gemeinderatssitzung als auch im gemeindlichen Mitteilungsblatt über die Beeinträchtigungen durch die Demo beschwert und beklagt, dass der Ort „infrastrukturell von der Außenwelt abgeschnitten” werde. Dazu meint Andreas Kohout von Fridays for Future: „Wir wollen die Beeinträchtigungen für die Reichlinger und Reichlingerinnen so gering wie möglich halten. Deshalb haben wir uns von vornherein dafür eingesetzt, dass lediglich der Durchgangsverkehr von den mobilen Straßensperren betroffen ist.” Für die Sicherungsvorkehrungen um den eigentlichen Demonstrationszug bittet er die Bevölkerung um Verständnis: „Nach dem schrecklichen Vorfall von München, bei dem ein Auto in einem Demonstrationszug gefahren ist, sind die Auflagen für solche Kundgebungen zum Schutz der Teilnehmerinnen und Teilnehmer verschärft worden.” Dies betreffe lediglich zeitweise die St.-Nikolaus-Straße, die Untergasse und Teile der Kreisstraße in Richtung Rott.

    Hintersberger wirft den Organisationen mangelnde Kooperation vor

    „Entsetzt“ ist Georg Thanscheidt von Greenpeace darüber, dass Reichlings Bürgermeister Johannes Hintersberger die Demonstrierenden im Zusammenhang mit den Einschränkungen als „Terroristen“ bezeichnet habe. Der Bürgermeister hatte diese Woche im Mitteilungsblatt der Gemeinde bestätigt, dass er am Ende eines Kooperationsgesprächs gesagt habe, dass die Gemeinde „die Anreise dieser Terroristen in Form des Anrufsammeltaxis auch noch kofinanziert“.

    Gegenüber dem LT erklärt der Gemeindechef seine harte Wortwahl: Die Organisationen würden hier „gewaltbereit ihre Ideologien durchsetzen“, und zwar „gegen den Willen der Bevölkerung“, meinte er. Die Veranstalter hätten sich bezüglich seiner Bitte auf eine Verlegung der Demo auf das Umfeld des Bohrplatzes „wenig kooperativ“ gezeigt, warf Hintersberger den Verantwortlichen vor.

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