„In Landsberg ist kein Platz für Gewalt an Frauen und Mädchen“ – dieser Satz steht nicht nur sinnbildlich für eine wichtige gesellschaftliche Haltung, sondern jetzt auch sichtbar auf einer roten Bank mitten auf dem Landsberger Hauptplatz. Die Aktion ist eine gemeinsame Initiative des Initiativkreis Frauenhaus Landsberg, des Inner Wheel Club Ammersee sowie der Stadt Landsberg. Ziel ist es, auf das Thema Gewalt an Frauen aufmerksam zu machen und Betroffenen niedrigschwellig Hilfe anzubieten. Über Parteigrenzen hinweg hatten Stadträtinnen aus dem Initiativkreis den Antrag auf Aufstellung der Bank unterstützt.
Die Idee zur Aufstellung einer Roten Bank in Landsberg entstand aus einer Initiative des Inner Wheel Club Ammersee, heißt es in einer Pressemeldung der Stadt. Inspiriert von Projekten in Südtirol, wo rote Bänke als Mahnzeichen für Gewalt gegen Frauen stehen, entstand der Wunsch, auch in Landsberg ein solches Zeichen zu setzen. Der Initiativkreis Frauenhaus griff diesen Impuls auf und verband ihn mit dem Wunsch, nach einem tragischen Femizid in Landsberg im Juli 2024 aktiv auf Hilfsangebote im Landkreis aufmerksam zu machen.
Der QR-Code auf der Roten Bank in Landsberg führt zu Hilfeangeboten
„Die Frage ließ uns nicht los, ob die getötete junge Mutter von den vorhandenen Hilfeangeboten wusste. Oft schämen sich Frauen, über erfahrene Gewalt zu sprechen – gleichzeitig fehlt es im öffentlichen Raum an sichtbaren Hinweisen auf Unterstützungsmöglichkeiten“, erklärt der Vorstand des Inner Wheel Clubs. Der QR-Code auf dem Schild der Bank führt direkt zu den Informationsseiten des Vereins, wo weiterführende Hilfeangebote gebündelt zu finden sind. Auch das bundesweite Hilfetelefon ist dort aufgeführt. Der bewusst gewählte Standort – der Hauptplatz – verleihe dem Thema Sichtbarkeit.
Für den Initiativkreis Frauenhaus Landsberg steht die Sichtbarmachung von Gewalt und das Schaffen niedrigschwelliger Hilfsangebote im Zentrum ihrer Arbeit. Auch der Inner Wheel Club Ammersee, der das Projekt ideell und finanziell unterstützt, sieht in der Aktion ein gesamtgesellschaftliches Anliegen. „Augen auf – Ohren auf. Und Hilfe geben! Es geht uns alle an.“ Oberbürgermeisterin Doris Baumgartl unterstützte das Projekt von Anfang an. Für sie ist das sichtbare Zeichen im Herzen der Stadt nicht nur ein Appell an die Gesellschaft, sondern auch Ausdruck kommunaler Verantwortung: „Als Stadt stehen wir an der Seite der Betroffenen und unterstützen jede Maßnahme, die dazu beiträgt, Gewalt zu verhindern und Wege aus der Hilflosigkeit aufzuzeigen. Gewaltschutz ist eine Aufgabe, die uns alle angeht – in Politik, Verwaltung und Gesellschaft.“ (AZ)
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