Die Keramikkünstlerin Elke Sada aus Leipzig hat den Dießener Keramikpreis 2025 gewonnen. Die mit 5000 Euro dotierte Auszeichnung, gestiftet von der Brennofenfirma Rohde, wurde am Abend des Eröffnungstags traditionell im Dießener Traidtcasten feierlich von Bürgermeisterin Sandra Perzul und Marktleiter Wolfgang Lösche übergeben. Elke Sada war aus den 65 Bewerbungen ausgewählt worden. Thema des Keramikpreises war diesmal „Farbspiele“.
„Frisch und frech wird beim Spielplatz von Elke Sada mit farbigen Tonstreifen, die an Papier erinnern, fast spielerisch und leicht gebaut. Die leuchtende Farbigkeit zieht alle Blicke auf sich. Im Inneren befinden sich Bögen und kleine Arkaden. Die rundliche Arbeit ist durchbrochen und gibt den Blick ins Innere frei. Eine Fülle von Assoziationen ist möglich. Handelt es sich um ein Karussell, um eine Arena um das Kolosseum oder ein kleines Theater? Sichtbar empfand die Jury auf alle Fälle das Spielerische im Arbeitsprozess und die Freude am keramischen Spiel. Die Arbeit von Elke Sada ist ein Spielplatz in mehrfacher Hinsicht. Für sie selbst, für das Material und für die Gedanken des Betrachters. Es ist ein Spielplatz der Farben, Formen und Gefühle“, heißt es in der Begründung der fünfköpfigen Jury.

Die Preisträgerin ist bekannt für ihre expressiv bemalten Gefäße, informiert eine Mitteilung weiter. Elke Sada studierte unter anderem am Royal College of Art in London sowie an der Bath Spa University. Für ihre Kunst wurde sie zudem mit zahlreichen Preisen bedacht, unter anderem mit dem Ceramic Review Award London und dem Preis der Jury der 5th World Ceramic Biennale in Korea. 2011 wurde sie schon einmal mit dem Dießener Keramikpreis ausgezeichnet. Die 1965 in Dettelbach geborene Elke Sada lebt und arbeitet in Leipzig.
Der Markt Dießen hat inzwischen eine stattliche Sammlung von Preisträgerarbeiten erworben
Der Keramikpreis-Jury gehörten Dr. Nele van Wieringen, Leiterin des Keramikmuseums Westerwald Höhr-Grenzhausen, Dr. Angela Böck, ehemalige Ausstellungsreferentin der Handwerkskammer München, Susanne Petzold, Keramikpreisträgerin von 2024, Josef Strasser, Kurator der Münchner Neuen Sammlung, sowie die BR-Kulturjournalistin Julie Metzdorf an.
Der Dießener Keramikpreis wird seit 2001 vergeben, zum Start des ersten vom Markt Dießen veranstalteten Töpfermarkts, initiiert von dem im Herbst 2024 verstorbenen Brennofenhersteller Helmut Rohde aus Rosenheim. Die Marktgemeinde erwirbt jedes Jahr die Siegerarbeit. 2022 waren erstmals alle Objekte des Keramikpreises im Kulturforum Blaues Haus als stattliche Sammlung der Gegenwartskeramik ausgestellt worden.
Eine Keramikerin aus Höhr-Grenzhausen erhält den erstmals verliehenen Nachwuchspreis
Wenige Stunden vor dem Keramikpreis wurde zum Auftakt des Töpfermarkts erstmals der „Förderpreis junge Keramik“ vergeben. Das Rennen machte die Keramikkünstlerin Nora Arrieta aus dem Keramikort Höhr-Grenzhausen im Westerwald mit ihrer eigens für den Wettbewerb angefertigten Arbeit „Stille Feuer“. Gestiftet wurde der mit 2500 Euro dotierte Preis von der Keramikbedarf-Firma Andrea Wolbring aus Anzing bei München. Beworben hatten sich 42 junge Keramikerinnen und Keramiker aus acht Ländern. Die Werkstücke von 30 Bewerbern sind während des Töpfermarkts noch bis Sonntag, 1. Juni, im „Blauen Haus“ zu sehen. (AZ)
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