Sie schenken Zeit, zeigen Herz und übernehmen Verantwortung – oft im Verborgenen und ohne große Worte. Halbjährlich werden sechs „Stille Helden“-Preise verliehen – eine Ehrung, die der Landkreis, die Sparkasse Landsberg-Dießen und das Landsberger Tagblatt gemeinsam für ehrenamtliches Engagement vergeben.
Die sechs Ausgezeichneten erhielten im Rahmen eines kleinen Festakts im Foyer des Landratsamts je 1000 Euro und einen Geschenkkorb. Die Auszeichnungen wurden von Landrat Thomas Eichinger und Sven Fischer, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Landsberg-Dießen, überreicht. Eichinger dankte den Geehrten für ihr Engagement. Sie hätten sich über Jahre hinweg auf unterschiedliche Weise eingebracht, dabei aber nicht so im Zentrum der Wahrnehmung gestanden. Und das sind die neuen Stillen Helden:
- Thomas Freudling ist ein engagierter Jugendtrainer des SV Hurlach, der sich seit vielen Jahren mit Leidenschaft und Hingabe für die Förderung junger Fußballtalente einsetzt. Als Leiter und Trainer der Jugendmannschaften investiere er unermüdlich Zeit in Trainingseinheiten, Spiele und die persönliche Entwicklung der Kinder. Auch übernehme er zahlreiche organisatorische Aufgaben, darunter die Suche nach Sponsoren oder die Beschaffung von Trainingsmaterialien. Ein besonderer Höhepunkt ist die Organisation eines dreitägigen Trainingslagers im September, das jungen Spielern einzigartige Erfahrungen bietet. Außerdem engagiert sich Thomas Freudling auch im Gemeinderat und ist für die Belange des Kindergartens und im Schulbereich zuständig.
- Seit 2011 engagiert sich Alexandra Fuchs mit Hingabe für krebskranke Mütter und deren Kinder in Landsberg und ganz Bayern. Ihr ehrenamtlicher Einsatz in einer besonders sensiblen Lebenssituation sei geprägt von tiefem Mitgefühl und fachlicher Kompetenz. Als selbst Betroffene wisse Alexandra Fuchs, wie schwer es ist, Kinder über eine schwere Krankheit aufzuklären – ehrlich, aber behutsam, ohne Angst zu machen. Sie betreut Projekte wie das Charity-Rennen „Biken gegen Krebs“ am Ammersee und veröffentlichte gemeinsam mit Gila Krebs-Feinermann das Mutmachbuch „Oya, die Mutmachhummel“. Alexandra Fuchs sei für viele Familien eine Vertrauensperson, für die Rexrodt von Fircks Stiftung ein tragender Pfeiler, und für alle, die ihr begegnen, ein echtes Vorbild.
- Gertud Huber aus Schondorf sei die Hilfsbereitschaft in Person und mit ihrem offenen Wesen, ihrer Fröhlichkeit und ihren stets offenen Ohren für die Anliegen anderer eine tragende Säule der Dorfgemeinschaft. Gerti Huber erkenne stille Not und helfe, auch wenn niemand um Hilfe bittet. Mit einem feinen Gespür bringe sie die richtigen Menschen zusammen und wisse genau, wer wofür geeignet ist. So entstehen kleine Netzwerke der Nachbarschaftshilfe, die auf Vertrauen, Miteinander und Menschlichkeit basieren. Ihre unermüdliche Unterstützung und ihre besondere Art, auf Menschen zuzugehen, seien ein großes Geschenk für den Ort.
- Seit 1989 ist Helene Kaindl im Vereinsausschuss des Heimat- und Trachtenvereins D‘Ammertaler Dießen/St. Georgen aktiv und engagiere sich unermüdlich. Zunächst als Dirndlvertreterin und ab 1995 als Trachtenwartin habe sie sich im Laufe der Jahre umfassendes Fachwissen angeeignet, das sie zu einer unverzichtbaren Ansprechpartnerin rund um das Thema Tracht und Gewand mache. Ob es um die Beschaffung, Anfertigung oder Änderung von Trachten geht, oder um die Organisation und Betreuung von Nähkursen – Helene Kaindl sei stets zur Stelle. Ebenso hat sie über Jahrzehnte hinweg die Volkstanzkurse betreut, die über die VHS Dießen angeboten werden. Sie sei stets uneigennützig im Einsatz und zeige ihre Unterstützung durch tatkräftiges Handeln.
- Melanie Metz aus Weil engagiert sich für die Versorgung und den Schutz von Igeln. Oftmals würden die Tiere zu ihr gebracht, da es nur noch wenige gibt, die sich um die kleinen Stacheltiere kümmern können oder wollen. Melanie Metz trage sämtliche Kosten für Futter, Pflege und notwendige Tierarztbesuche aus eigener Tasche. Besonders angesichts der neuen Einstufung des Igels als „gefährdet“ werde ihr Engagement immer bedeutender. Sie investiere einen beträchtlichen Teil ihrer Ersparnisse, um den Tieren zu helfen.
- Beate Biller aus Scheuring, die am Ehrungsabend verhindert war, engagiert sich ebenfalls ehrenamtlich im Bereich des Igelschutzes. Sie übernehme nicht nur die Pflege und Betreuung von Igeln, sondern trage auch die finanziellen Kosten für Futter und Tierarztbesuche. In manchen Fällen beherberge sie gleichzeitig mehr als 30 der Tiere. Beate Biller sorge an sieben Tagen die Woche, auch an Wochenenden und Feiertagen, dafür, dass sie bestens betreut werden. Ihre Arbeit trage wesentlich zur Erhaltung der Igelpopulation bei und leiste einen wichtigen Beitrag zum Naturschutz.
Die Geehrten werden in den kommenden Monaten von unserer Redaktion in Porträts näher vorgestellt.
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden