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Ehrung in Dießen: Kleine Aufmerksamkeit, großer Ärger

Kommentar

Ehrung in Dießen: Kleine Aufmerksamkeit, großer Ärger

Gerald Modlinger
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    Innerhalb der Feuerwehr und der kommunalpolitischen Kreise in Dießen sorgt eine Ehrung für einen Nicht-Feuerwehrmann für Gesprächsstoff.
    Innerhalb der Feuerwehr und der kommunalpolitischen Kreise in Dießen sorgt eine Ehrung für einen Nicht-Feuerwehrmann für Gesprächsstoff. Foto: Julian Leitenstorfer (Archiv)

    Einem verdienten früheren Feuerwehrkommandanten und 20 Jahre amtierenden Gemeinderat wie Johann Vetterl hätte man einen schöneren Abschied gewünscht als den jetzigen vorzeitigen Rücktritt aus Verärgerung über die Ehrung eines Gemeinderatskollegen für dessen Ersthilfe beim Schilfbrand im Ammermoos. Vetterl sah in dem Geschenk an einen „Zivilisten“ eine Geringschätzung derjenigen, die sonst zu jeder Zeit als Feuerwehrleute vor Feuer und Gefahren schützen.

    Zur Aufmerksamkeit gibt es auch eine Kehrseite

    Diese Wahrnehmung ist die Kehrseite davon, dass Bürgermeisterin Sandra Perzul mit Blick auf Geburtstage, besondere Leistungen und Anlässe sehr aufmerksam ist und mit kleinen Geschenken gerne Menschen eine Freude macht. Die Gefahr bei solchen Aufmerksamkeiten liegt nämlich darin, dass sich zwischendurch auch jemand übersehen fühlt. Dann wird es schwierig: Was verdient Aufmerksamkeit, was nicht? Prompt gab es ein paar Tage nach den Geschenken für die Schilfbrand-Ersthelfer noch einen Einkaufsgutschein für jemanden, der in der Freinacht mit seinem Feuerlöscher einen Mülleimerbrand in den Seeanlagen erstickte.

    Auf die Feuerwehren wird ganz genau geschaut

    Hinter der Kritik von Johann Vetterl steckt jedoch nicht nur, dass er und auch seine Feuerwehrkameraden sich in ihrer Ehre gekränkt fühlen. In Kommunen wie Dießen mit sechs Feuerwehren wird scharf darauf geschaut, wer was an Ausstattung bekommt. Da wird dann auch erwähnt, dass für Dießen die Ersatzbeschaffung für ein erst 16 Jahre altes Einsatzfahrzeug beschlossen wurde, während sich die Frage stellt, welchen Fortgang die seit Jahren angesprochene Erweiterung des Feuerwehrhauses in Riederau nimmt, und die Posse um eine Gasbestellung fürs St. Georgener Feuerwehrhaus wieder aufgewärmt wird.

    So verkehrt sich eine gut gemeinte Aufmerksamkeit der Bürgermeisterin auch für sie selbst ins Gegenteil: Selbst wegen eines solchen vordergründig geringen Anlasses schlagen die politischen Wellen im bereits voll entbrannten Kommunalwahlkampf hoch.

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