Zum zehnten Mal hat der Landkreis Landsberg den Kunstpreis vergeben. Heuer wurde er in feierlichem Rahmen im Landratsamt an den Landsberger Maler Hans Dietrich überreicht
Es hat eine Weile gedauert, bis der Landsberger Maler Hans Dietrich für sein Lebenswerk mit dem Kunstpreis des Landkreises ausgezeichnet wurde. Umso größer war seine Freude, als er die Urkunde im Sitzungssaal von Landrat Thomas Eichinger und Sparkassenvorstand Sven Fischer entgegennehmen durfte. 81 Jahre ist der Maler aus der Limonigasse inzwischen, seine Bilder mit liebenswerten Landsberger Altstadtmotiven oder Szenen vom Ruethenfest haben in vielen Haushalten im Landkreis einen festen Platz gefunden und ebenso in der Herzen ihrer Betrachter.
Viele Bilder von Hans Dietrich sind bis Ende September im Landratsamt zu sehen
Und nicht zuletzt bannte Dietrich, ausgestattet mit dem Blick für das Besondere, in unzähligen Aquarellen die schönsten Ecken unserer Region und darüber hinaus auf Papier. Seien es idyllische Ecken am Ammersee, an den Weldener Weihern oder im Windachtal – Hans Dietrich hat sie mit dem Pinsel verewigt. Viele seiner Bilder sind derzeit und noch bis Ende September, also auch noch in der Langen Kunstnacht, im Foyer des Landratsamtes zu sehen. Ein Film gibt eine Übersicht über bekannte Werke mit Landsberger Motiven. Eine Serie von Fotos vermittelt Eindrücke aus dem Atelier des Künstlers.
Viele Kunstschaffende, Freunde der Kunst, ehemalige Kunstpreisträger, aber auch Bürgermeister der Landkreisgemeinden, Oberbürgermeisterin Doris Baumgartl, der Bundestagsabgeordnete Michael Kießling sowie der frühere Staatsminister Dr. Thomas Goppel waren gekommen, um die Ehrung zu begleiten. Landrat Thomas Eichinger betonte in seinem Grußwort, dass er froh sei, dass „in unserem Landstrich Kreativität so viel Ausdrucksfreude findet.“ Der Kunstpreis sei ein Ausdruck der Wertschätzung, und diese müsse sich auch finanziell niederschlagen. Ein Abend wie dieser sei dazu da, „die Kunst in die Öffentlichkeit, den Menschen die Kunst näher zu bringen“.
Der frühere Vermesser Hans Dietrich fühlt sich der Präzision verpflichtet
Mit Hans Dietrich habe der Landkreis einen Volltreffer gelandet, sagte Dr. Thomas Goppel in seiner Laudatio. „Er ist ein Großer seines Fachs, ein Farbenjongleur unseres Stadtbilds.“ Sein Werk zähle zu den Rennern in Stadt und Landkreis. Einen so hohen Wiedererkennungswert zu erreichen, gelinge nur wenigen. Dietrich habe es geschafft, Augenblicke festzuhalten und der Wirklichkeit neue Blickwinkel hinzuzufügen, sagte Goppel und bezeichnete Dietrich mit einem neu geschaffenen Wort als „Situationsbanner“. Dass er sich der Präzision verpflichtet fühlte, sei vielleicht dem geschuldet, dass Dietrich beruflich als Vermesser gearbeitet habe, so Goppel.
In der Hoffnung, dass der Künstler auch nach der Auszeichnung weitere Werke schaffe, sagte er: „Wir entlassen Sie nicht in den Ruhestand.“ Mit den Worten „Die Farbe trocknet in wenigen Augenblicken, aber nicht die Eindrücke, die sie uns vermitteln“ schloss Goppel seine Ansprache, nach der sich der Künstler vor allem bei seiner Familie bedankte, die ihm stets Rückendeckung, Geduld und Verständnis gegeben habe. „Diese Auszeichnung bedeutet mir sehr viel“, sagte Hans Dietrich gerührt ob der vielen Huldigungen. Musikalisch wurde die Feier vom Landsberger Blechbläser Sextett untermalt.
Der Kunstpreis des Landkreises wird seit 2016 vergeben. Der Kulturausschuss, der sich aus zwölf Mitgliedern des Kreistags und dem Landrat zusammensetzt, entscheidet über die Vergabe des Preises. Der Geldpreis wird von der Sparkasse Landsberg-Dießen gestiftet.
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