Wenn sich anmutige, in nobles Weiß gekleidete Ballerinas unter die Gäste des Foyers im Landsberger Stadttheater mischen und stolz bis in die Fingerspitzen Programme anbieten, ist sie spürbar die besondere Atmosphäre vor den alljährlich stattfindenden großen Tanzgalas der renommierten Ballett- und Tanzschule Olga Hamm aus Kaufering.
In vier mit unzähligen Stunden und viel Herzblut vorbereiteten Vorstellungen zeigte die Ballett- und Tanzschule wieder eine großartige Aufeinanderfolge mit mehr als 50 fulminanten Darbietungen, von den unbefangenen kleinsten Tanzbegeisterten, bis hin zur klassisch eleganten, damenhaften Vollendung des künstlerischen Ausdrucks im reiferen Alter. Auch wenn an den ersten warmen Vormittagsstunden noch Plätze frei blieben, gab es zur Nachmittags- und zu den beiden Sonntagsvorführungen volles Haus für die 150 Tänzerinnen und Tänzer aus 13 Gruppen, die in einer fulminanten Show großartige internationale tänzerische Vielfalt, von den höfischen Ursprüngen bis zu innovativen Performances widerspiegelten.
Kunstvolle Pirouetten und Soli mit magischen Momenten
Kunstvolle Pirouetten zum Walzer „Schneesturm“ von Georgi Sviridov eröffneten die kreative Gala, die das Publikum immer wieder mit Beifallsstürmen begleitete. Wie zu den Spitzentanzvariationen beim „Minutenwalzer“ von Frédéric Chopin. Gleich drei Prinzessinnen mit silbernen Krönchen tanzten anmutige Modulationen aus dem klassischen „Dornröschen“ von Piotr I. Tschaikowsky, ebenso perfekt wie die aus „Paquita“ von Léon Minkus. „Sylvia“ von Léo Delibes sowie „The Legend of Love“ von Yuri Grogorovich, um nur einige zu nennen, bescherten mit Spitzenklasse Soli magische Momente. Vor zauberhaften Bühnenbildern überzeugten nicht nur die Solistinnen und der Solist mit souveräner Technik und Sprungkraft, sowie den perfekt getanzten Fourtettès und Spitzentanz, sogar in Holzschuhen.

Die fantasievollen, extravaganten Kostüme, von Olga Hamm entworfen und geschneidert, unterstrichen das vollkommene, alles aufeinander Bezugnehmende. In glamourösem schwarzen Tutu verführte die tückische Odile aus Tschaikowskys „Schwanensee“ mit ihrer Eleganz und dem Gespür für Musik selbst die Zusehenden. Größten Applaus gab es für die kleinsten Ballerinas und den ebenso talentierten Ballerino, die in zwei verschiedenen Besetzungen mit nur einem Auftritt am Tag im Rampenlicht standen und dies mit allergrößter Begeisterung. Als Fliegenpilze füllten die kleinen Tanzpersönlichkeiten strampelnd und Rad schlagend die Bühne aus, als freche Mäuse umgarnten sie geschmeidig den schwarzen Kater mit den weißen Ohren, der sie dann zum gemeinsamen Käseessen einlud und als freche Äffchen waren sie kaum zu bändigen.

Viele Jahre Tanzerfahrung und ein hohes Maß an Kultiviertheit der Damen, steckten in den temperamentvollen Flamenco- und Tangodarbietungen als Ladys in Red mit passenden Accessoires. Die Kids, Teenies und Teens beeindruckten mit faszinierender Vielfalt, Akrobatik und akkuraten Hebungen beim Rock-n-Roll mit Regenschirm, Tarantella, Gimme Gimme, oder Polka. In einem optimal organisierten Ablauf bot das dreistündige Programm eine faszinierende Vielfalt. „Esmeralda“ Variationen mit präzisen Drehungen und fließenden Pirouetten, das moderne „Intergalactic“ wurden abgelöst von traditionellen indischen Tänzen in passenden Outfits vor einem sich drehenden Kaleidoskop. Auch der arabische Tanz aus dem „Nussknacker“, sowie ein chinesischer Umbrella Dance, entführten in eine geheimnisvolle, exotische Welt.
Tosender Beifall im Landsberger Stadttheater
Nach dem krönenden Abschluss, mit einem zauberhaften Finale, gab es Dank und Blumen für die Tanzlehrerinnen Ema Kawaguchi und Tatiana Pozniakova sowie tosenden Beifall für alle Beteiligten, besonders für Olga Hamm und deren niveauvolle, künstlerische, choreografische Gestaltung.

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