Das zwischen Erpfting und Ellighofen gelegene Gut Mittelstetten soll wieder mit Leben erfüllt werden. Zuletzt wurden im Jahr 2021 dem damaligen Pandemieausschuss entsprechende Planungen vorgestellt. Damals war davon die Rede, dass in dem 1826 errichteten Herrenhaus Tagungs- und Büroräume sowie ein Veranstaltungssaal untergebracht werden könnten, außerdem waren etwa 60 Wohnungen, Werkstätten, ein Wirtshaus, ein Hofladen und eine Kindernaherholung vorgesehen. Dazu brauchte es allerdings einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan. Wie dem Stadtrat nun in einer Sitzung von der Verwaltung mitgeteilt wurde, hat die Regierung von Oberbayern jedoch Einwände.
Diese ist für die Genehmigung von Flächennutzungsplanänderungen zuständig und laut Sitzungsvorlage hat die Verwaltung Anfang 2023 eine Voranfrage zur landesplanerischen Bewertung des Vorhabens gestellt. Einer Stellungnahme der Regierung geht hervor, dass Erfordernisse der Raumordnung der Verwirklichung entgegenstehen. So wird auf einen Zielverstoß gegen das Anbindegebot im Landesentwicklungsprogramm (LEP) Bayern hingewiesen. Mit dem Anbindegebot soll eine Zersiedelung der Landschaft vermieden werden. Neue Siedlungsflächen sind möglichst in Anbindung an geeignete Siedlungseinheiten auszuweisen. Das Vorhabengebiet befindet sich im Außenbereich, deutlich abgesetzt von den Stadtteilen Erpfting und Ellighofen.
Das Gute Mittelstetten beschäftigt Landsbergs Stadtrat schon lange
Eine derartige Ausweisung von neu zu bebauenden Flächen widerspreche den Grundsätzen des Umweltschutzes, des Naturschutzes und der Landschaftspflege. Die Regierung von Oberbayern würde dementsprechend einer Änderung des Flächennutzungsplans nicht zustimmen. Letztlich stimmte der Stadtrat geschlossen dafür, den Aufstellungsbeschluss für einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan aufzuheben. Gefasst wurde dieser bereits im Jahr 2018. Dass seither sieben Jahre vergangen sind, sahen einige Stadträte kritisch. „Sind nicht zu viele Schleifen gedreht worden?“, fragte Stefan Meiser (ÖDP). Der Eigentümer habe sich ein Stück weit darauf verlassen, weitermachen zu können, sagte Ulrike Gömmer (Grüne). Der Projektentwickler hat das Gut Mittelstetten im Oktober 2015 erworben.
Stadtbaumeisterin Annegret Michler erklärte, die Regierung sei mit Blick auf das Landesentwicklungsprogramm inzwischen strenger geworden, um die entsprechenden Ziele zu erreichen. Eine Entwicklung des Guts Mittelstetten ist durch den jüngsten Beschluss im Stadtrat nicht vom Tisch. Es komme auf das Konzept an, bekräftigte Michler: „Der Projektentwickler sucht nach Ansätzen und Lösungen.“ Erste Gespräche dazu fänden statt.
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