Auch in diesem Jahr werden im Rahmen der Verleihung des Ellinor Holland Kunstpreises Werke regionaler Künstlerinnen und Künstler zugunsten des Leserhilfswerks unserer Zeitung, der Kartei der Not, versteigert. Sechs Kunstschaffende haben Bilder, Skulpturen oder ein Fotoshooting zur Verfügung gestellt, die ab sofort ersteigert werden können.
Ab sofort können per E-Mail Gebote abgegeben werden an redaktion@landsberger-tagblatt.de / Stichwort: Ellinor Holland Kunstpreis. Die E-Mail muss den Namen des Künstlers und des Werks sowie ein verbindliches Gebot enthalten. Außerdem müssen Name, Adresse und Telefonnummer des Bieters oder der Bieterin angegeben werden.
Die bei der Versteigerung erzielte Summe kommt dem Leserhilfswerk unserer Zeitung, der Kartei der Not, zugute. Seit 1965 unterstützt das Hilfswerk der Mediengruppe Pressedruck und des Allgäuer Zeitungsverlags bedürftige Menschen jeglichen Alters in der Region, die unverschuldet in Not geraten sind. Ihnen beizustehen, sie zu unterstützen, war der Initiatorin der Stiftung, Ellinor Holland, stets ein Herzensanliegen. Seit dem Tod Ellinor Hollands im Dezember 2010 führen ihre beiden Töchter Ellinor Scherer als Kuratoriumsvorsitzende und Alexandra Holland als Stellvertreterin die Kartei der Not weiter. Mit über 47 Millionen Euro konnte die Stiftung bis heute Bedürftigen in Bayerisch-Schwaben und dem angrenzenden Oberbayern unter die Arme greifen.
Und das sind die Künstlerinnen und Künstler mit ihren Versteigerungsobjekten im Einzelnen:
„Vor vielen Jahren durfte ich mit unsrem Fichtel und Sachs 3 PS Fischerboot den Lech bei Dornstetten unsicher machen“, schreibt Ernst Heckelmann zu seinem 2024 entstandenen Gemälde mit dem Titel „Its a Big One...“. Das Bild, gemalt in Acryl auf Papier hat eine Größe von 34x44 Zentimeter. „Mein Vater hatte die alleinigen Fischrechte für die ganze Staustufe, seither begleiten mich Schiffsträume im wirklichen Leben und im Maleratelier ... und aus dem kleinen Fischerkahn wurde manchmal ein ziemlich heftiges Teil …“. Ernst Heckelmann lebt und arbeitet in Dornstetten am Lech. Ernst Heckelmann ist für seine oft großformatigen Bilder alpiner Berglandschaften bekannt und ist Kunstpreisträger des Landkreises Landsberg.
„Bella Figura“ ist ein Torso aus hochschamottiertem Ton, dessen blaue Körnung erst beim Brand der Figur sichtbar wurde. Gestaltet hat ihn Eva Radek. Im Mittelpunkt ihrer Arbeiten steht der Mensch in seiner Verschiedenheit und in seiner Bewegung. Insbesondere der weibliche Körper mit seinen harmonischen und runden Formen hat in ihren Werken einen hohen Stellenwert. „Mir gefällt die Form ganz besonders“, sagt Eva Radek. Aus naturalistischen Torsi und Skulpturen entwickelt die Künstlerin abstraktere Formen mit klarem Bezug zur menschlichen Figur. Ihr bevorzugtes Material ist Ton, der zunächst in Grobform aufgebaut und anschließend bildhauerisch bearbeitet wird.
„Cool Place 203“ lautet der Titel dieses 40 mal 40 Zentimeter großen Werks einer Reihe, die Gabriele Lockstaedt auf Leinwand mit Pigmenten in Acry auf Leinwand gestaltet hat. Die Landschaft rund um ihren Wohnort Pitzling habe sie zu diesen Motiven inspiriert. „Mit der von mir entwickelten Technik mit Pigmenten fange ich Zufälligkeiten ein, die mir bei meinen täglichen Spaziergängen begegnen“, sagt die Malerin. Der Name „Cool Place“ sei, wie die Arbeiten selbst, eine Hommage an die Natur mit ihren „wahnsinnig schönen Plätzen in den Lechbuchten“. Die kompakte Größe der Bilder aus der Reihe „Cool Place“ sei ideal auch für kleine Wohnungen.
Als Mixmedia-Arbeiten bezeichnet der Landsberger Künstler Martin Paulus die beiden Arbeiten „Schleiermädchen“ und „Blätterfrau“, die 2023 entstanden sind. Im Zentrum steht, wie er selbst die 42 mal 32 Zentimeter großen Werke beschreibt, jeweils eine alte Fotopostkarte. Beide Arbeiten weisen aber auch sonst einige Parallelen auf. Paulus, der 2011 als zweiter Künstler mit dem Ellinor-Holland-Kunstpreis ausgezeichnet wurde, widmet sich nicht nur der Malerei. Paulus kombiniert in seinen Arbeiten auch gerne alte Materialien neu. Das so entstandene Werk darf beim Betrachter Assoziationen und Anregungen hervorrufen. Materialien, wie eben jene Postkarten, die Paulus verwendet, bezeichnet er als Geschichtsträger.
Der Fotograf Peter Wilson ist bekannt für seine fotokünstlerische Reihe „Landsberger Leute“, in der er Menschen der Lechstadt porträtiert und damit einen tiefen Einblick in unterschiedlichste Lebenswelten gibt. Zugunsten der Kartei der Not versteigert der Landsberger Fotograf ein Fotoshooting ganz im Stil der „Landsberger Leute“. Ich fotografiere bei den Menschen zu Hause, gerne aber auch an einem ausgesuchten anderen Ort. Auch ist der „Landsberger Leute“-Stil nicht zwingend vorgeschrieben, betont Wilson. Der künstlerische Fotograf legt großen Wert darauf, seine Fotomodelle voller Achtung und Respekt in einer sorgsam ausgewählten Umgebung abzubilden.
Ihre Begeisterung für den Time Square in New York hat Malerin Lucia Maier in Acryl auf Leinwand gebannt. Das einen Meter mal 1,20 Meter große Gemälde ist 2018 entstanden, nachdem die Künstlerin zuvor einige Male in New York gewesen war. „Mich fasziniert die Farbigkeit und Schnelllebigkeit dieses Ortes“, sagt Maier. Der Time Square sei schon etwas ganz Besonderes und sie wäre sehr gerne noch viel öfter dort. Die Künstlerin aus Mindelheim ist fasziniert von kräftigen Farben und sagt über ihre Arbeiten: „Für mich ist ein Bild gelungen, wenn ich immer und immer wieder etwas Neues darin entdecke. Meine Bilder müssen lebendig sein. Beim Betrachten müssen sie gleichzeitig die dazugehörenden Geräusche entfalten.“
Das Programm des Ellinor Holland Kunstpreises:
Die Ausstellung mit den bildenden Künstlern ist im Altstadtsaal der VR-Bank Landsberg-Ammersee am Samstag, 21. September, ab 18.30 Uhr zu sehen. Dort sind auch die Versteigerungsobjekte ausgestellt. Die Versteigerung und Verleihung des Ellinor-Holland-Kunstpreises findet dort ab 21 Uhr statt. Vorab kann man im Landsberger Tagblatt per Mail Gebote für die Kunstwerke abgeben. Das Hellmairs steht ebenfalls an diesem Abend ganz im Zeichen der Kunstnacht. Als weiterer Partner des LT kann man hier nicht nur einen Drink genießen, sondern auch Feuerkunst erleben und die Tänzerinnen der Tanzschule Kirschgrün. Ein DJ an der Outdoor-Bar lädt zum Zwischenstopp ein und es gibt eine „Künstler-After-Party“ im Freien. Auch im Foyer findet nach den Auftritten im Theater ab 21 Uhr in dieser Nacht eine Party statt.
Was erwartet unserer Besucher beim Ellinor Holland Kunstpreis noch? Eine Ausstellung mit Werken der Künstlerin Anette Meier Goldmann bei den Rechtsanwälten Feller Mielke und ein kleines aber feines künstlerisches Programm im Stadttheater. Dort gibt es Fotografien aus zehn Jahren Kunstpreis von Thorsten Jordan im Foyer des Stadttheaters zu sehen. Das künstlerische Programm an diesem Abend gestalten im Stadttheater ab 18.30 Uhr Maximilian Hofbauer und die Zwillingsschwestern Franziska und Melanie Überreiter am Klavier sowie Kunstpreisträger und Tänzer Dustin Klein mit einer eigens für die Kunstnacht ausgedachten Choreografie. Der Zauberer Louis von Eckstein zaubert ein wenig vor der Versteigerung und auf der Bühne. Einen Überraschungsauftritt plant die Gruppe "Viva Randerscheinungen".
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