Die Frage stellen sich derzeit viele Landkreisbürger und -bürgerinnen: Wird ihr Gemeindeoberhaupt bei den Kommunalwahlen am 8. März 2026 erneut kandidieren? Der Eresinger Bürgermeister Michael Klotz wartete die Frage auf der Bürgerversammlung erst gar nicht ab, sondern verkündete zum Abschluss seiner Präsentation, dass er an seine erste Amtszeit gerne noch eine weitere anhängen würde. „Ich möchte die eingeschlagene Richtung mit dem Gemeinderat fortsetzen“, so Klotz.
Zahlreichen Bürgern brannte aber auch das hohe Tempo, das auf den Durchgangsstraßen in Eresing und Pflaumdorf gefahren wird, unter den Nägeln. Zwar gäbe es in Pflaumdorf eine Tempo-30-Zone, jedoch würde die Geschwindigkeit oft weit überschritten, sagte ein Versammlungsteilnehmer und verwies auf eine derzeit laufende Petition. Die Gemeinde lasse an drei Stellen in Pflaumdorf die Geschwindigkeit messen und Verstöße würden auch geahndet, räumte Klotz mit gegenteiligen Aussagen auf. Rund 10.000 Euro muss sie dafür an den Zweckverband Kommunale Dienste bezahlen. Die Einnahmen lägen in etwa gleich auf.
Beklagt wurde zudem, dass in der Windacher Straße am Ortsausgang zu schnell gefahren wird. Das Problem war dem Gemeindechef bekannt. Jedoch sei dort aufgrund der Streckenführung keine Geschwindigkeitsüberwachung möglich. „Es darf erst in 200 Metern Abstand zum Ortsschild gemessen werden“, so Klotz. Die Strecke vor der Kurve sei zu kurz. Aufgrund des starken Verkehrs werden Schulweghelfer dringend gesucht.
Tempo 30 auf der Hauptstraße: Der Bürgermeister sieht einen Lichtblick
Ein Dauerbrenner in Eresing ist die Verkehrsbelastung auf der Hauptstraße. Da die Straße schmal sei, insbesondere auf Höhe der Bäckerei-Filiale, würden Lkw im Begegnungsverkehr auf die Gehwege ausweichen, beklagte ein Bürger. „Tempo 30 ist längst überfällig. In Starnberg geht es und auch in Inning, warum nicht bei uns?“, richtete er seine Kritik direkt an den anwesenden Landrat Thomas Eichinger, nachdem Klotz auf das Scheitern von Utting und Schondorf in selbiger Sache verwiesen hatte. Eine komplette Tempo-30-Zone durch Eresing sei nahezu unmöglich, so die Meinung des Gemeindechefs.
Jedoch hatte er einen kleinen Lichtblick parat: Entsprechend einer neuen Verwaltungsvorschrift, die im Landratsamt Landsberg jedoch bisher nicht vorliegt, sei Tempo 30 nun auch in stark frequentierten Bereichen möglich. Diesen sieht nicht nur die Gemeinde, sondern auch die Polizei an der Kreuzung Haupt-/Kaspar-Ett-/Schwabhauser Straße. Von einem Schulweghelfer wurde moniert, dass auf dem ohnehin schmalen Gehsteig ein Stromverteilerkasten gesetzt worden sei. Klotz versprach, diesen bei Möglichkeit zu versetzen.
Für Feuerwehrhaus und Turnhalle werden 7,5 Millionen Euro verbaut
Größte Investition in Eresing, das mittlerweile 2077 Einwohner zählt, ist die Sanierung und Erweiterung von Feuerwehrhaus und Turnhalle. Die Arbeiten haben im Februar begonnen, die Bauzeit wird sich auf zwei Jahre belaufen. Mit Gesamtkosten von 7,5 Millionen Euro wird gerechnet, davon fallen sechs Millionen Euro im Bereich der Feuerwehr an. Die Gemeinde kann lediglich auf eine Förderung von 200.000 Euro zählen. Zudem soll der Spielplatz erneuert werden. Bei den Planungen sollen Anregungen aus der Bevölkerung berücksichtigt werden, sagte Klotz. Das Gewerbegebiet „Am Mittelfeld“ ist inzwischen nahezu bebaut.
Weniger erfreulich sieht die Entwicklung bei den Fahrradunterständen am Südparkplatz des Bahnhofs Geltendorf aus. „Die Bahn hat die Pläne gekippt, weil dort Leitungen verlaufen“, berichtete Klotz von einem weiteren Kapitel der seit 2019 laufenden „unendlichen Geschichte“, und setzte hinzu: „Dabei hat die Bahn selbst diesen Standort vorgeschlagen.“ Im September soll die sanierte und erweiterte Kläranlage in Walleshausen in Betrieb genommen werden. Die Anlage hat dann erhöhte Kapazitäten, sodass auch Spitzen wie beim Kaltenberger Ritterturnier abgefangen werden können.
Investieren muss die Gemeinde auch in Schmutz- und Regenwasserkanal sowie in ein zweites Standbein bei der Trinkwasserversorgung. Derzeit wird nach einem Leck im Wasserleitungsnetz gesucht. „Wir haben einen merklichen Wasserverlust“, rief Klotz die Bürgerschaft auf, Beobachtungen zu melden.
Klotz gab auch einen Einblick in die Finanzen der Gemeinde. Aktuell übersteigen die Rücklagen mit 1,85 Millionen Euro den Schuldenstand mit knapp 1,2 Millionen Euro. Der Gesamthaushalt beläuft sich auf 10,6 Millionen Euro.
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