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Lumpiger Donnerstag 2025 in Landsberg: Regen kann die Stimmung nicht trüben

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Der Regen kann die Stimmung beim Lumpigen in Landsberg nicht trüben

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    Der Faschingswagen der Landjugend Prittriching sorgte für Aufsehen.
    Der Faschingswagen der Landjugend Prittriching sorgte für Aufsehen. Foto: Christian Rudnik

    Der Faschingsumzug am Lumpigen Donnerstag hat über 6000 Besucher nach Landsberg gelockt. Deutlich weniger als bei Sonnenschein im Jahr zuvor. Bei regnerischem Wetter bestaunten die Zuschauenden an die 40 aufwendig gestaltete Faschingswagen und 15 Fußgruppen. Wie die Polizei am späten Nachmittag auf Nachfrage unserer Redaktion mitteilte, verlief der Umzug störungsfrei. Im Anschluss an den Gaudiwurm feierten die Närrinnen und Narren in der Altstadt weiter.

    Die ersten bunten Vorboten trifft man am Lumpigen bereits im Zug nach Landsberg an. Von allen Seiten kommen Faschingsfreundinnen und -freunde in ausgefallenen Kostümen in die Lechstadt, um ausgelassen zu feiern. Pünktlich um 12.13 Uhr startet der Gaudiwurm in der Von-Kühlmann-Straße. Vorneweg läuft traditionell die Gruppe Samba Outra Vez, dahinter folgen die neue Minigarde des Landsberger Faschingsvereins Licaria und dessen Elferrat. Nach und nach setzen sich die Wagen in Bewegung – die vielen Zuschauerinnen und Zuschauer vor der Postbank und auf der Karolinenbrücke haben ausgiebig Zeit, sie zu begutachten. Der letzte Wagen mit dem Motto „Das geklaute Sommermärchen 2024“ befindet sich nach gut einer Stunde erst auf Höhe des Papierbach-Viertels. Weil es gegen 13.45 Uhr immer noch sehr langsam vorwärtsgeht, werden einige Faschingswagen bereits am Sandauer Tor von der Umzugsstrecke geleitet.

    Theresia Pfatischer aus Ellighofen hat das Treiben von der Treppe vor der Postbank-Filiale aus im Blick: „Genial“ findet sie den Umzug und zeigt sich beeindruckt von den aufwendig gestalteten Motivwagen. „Es ist einfach toll, was die jungen Leute für einen Aufwand betreiben.“ Nur das Wetter spiele leider nicht mit, der Himmel ist bei kühlen Temperaturen wolkenverhangen und zeitweise regnet es. Es sei aber schön, so Patischer, dass trotzdem so viele Zuschauerinnen und Zuschauer gekommen sind, denn das hätten sich die Gruppen verdient.

    Beim Lumpigen in Landsberg sorgten unter anderem schwere Fahrzeuge von Feuerwehr und THW für Sicherheit.
    Beim Lumpigen in Landsberg sorgten unter anderem schwere Fahrzeuge von Feuerwehr und THW für Sicherheit. Foto: Dominik Stenzel

    Unübersehbar sind neben den Faschingswagen auch Sicherheitsdienst und Polizei, die mit erhöhtem Aufgebot dabei sind. Denn die jüngsten Anschläge von Magdeburg und München haben auch im Fasching ihre Spuren hinterlassen. Die Sicherheitsauflagen für die Umzüge waren als Reaktion deutlich verschärft worden. In Landsberg ist etwa der Einmündungsbereich der Von-Kühlmann-Straße in die Katharinenstraße abgeriegelt. Auf Höhe der Stadtverwaltung stehen längs zwei schwere Fahrzeuge der Feuerwehr, dahinter ist ein Lastwagen vom Technischen Hilfswerk (THW) quer geparkt. Auch die Zufahrt von der Straße Am Englischen Garten blockiert ein Lkw des THW. Mit Blick auf diese Vorkehrungen sagte Theresia Pfatischer: „Man kann sich hier sicher fühlen.“

    Die Sicherheitsmaßnahmen sind beim Lumpigen Donnerstag in Landsberg erhöht

    Trotz der jüngsten Anschläge sorge er sich nicht, sagt ein anderer Zuschauer. Die Sicherheitsmaßnahmen seien so hoch wie möglich: „Die Leute machen das Beste daraus und haben Spaß.“ Im Vergleich zu den vergangenen Jahren sind es in seinen Augen mehr Teilnehmerinnen und Teilnehmer beim Umzug. „Ich finde es toll, dass die Menschen trotzdem feiern.“ Bei dem einen oder anderen schwingt aber doch ein mulmiges Gefühl mit. „Ich habe meinen beiden Söhnen, die in der Altstadt feiern, gesagt, dass sie wachsam sein sollen“, sagt eine Frau. Die nicht zu übersehenden Vorkehrungen gäben einem aber „ein Stück Sicherheit“. Den Umzug finde sie tolle und es stecke viel Engagement dahinter. „Mir sind es in diesem Jahr aber zu viele Wagen“, sagt ihre Begleiterin. Der Gaudiwurm ziehe sich dadurch auch zeitlich in die Länge.

    Lumpiger Donnerstag Umzug / Gaudiwurm / Landsberg
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    Tausende Besucher feiern eine große Faschingsparty. Wir haben die schönsten Bilder von Umzug, Kostümen und Party.

    Zum ersten Mal dabei ist die Freundesgruppe rund um Andrea, die extra aus München angereist ist. Gegen Mittag stehen sie etwas abseits vom Umzug auf dem Hellmairplatz. „Ich habe mir zu meinem 60. Geburtstag gewünscht, dass wir alle zusammen herkommen“, sagt sie. Diesen Wunsch haben ihre sechs Freundinnen ihr gerne erfüllt. Die Gruppe kennt sich seit der Jugend und feiert seitdem regelmäßig Fasching zusammen. „Wir haben immer unterschiedliche Kostüme. Wir waren schon die sieben Zwerge, letztes Jahr sind wir als Hippies gegangen“, erzählt Andrea. Auch dieses Jahr haben sie sich etwas Besonderes einfallen lassen: Die sieben Freundinnen haben sich als Putzfrauen verkleidet – inklusive Staubwedeln und Reinigungswagen. Statt Schwämmen und Kloreiniger liegen darin jedoch leer getrunkene Bierflaschen und ein paar Tüten an Snacks. Beim Lumpigen sind sie zum ersten Mal. „Das Wetter hätte etwas besser sein können. Aber sonst ist echt gut was los. Wir sind angenehm überrascht“, sagen die Freundinnen. Das Thema Sicherheit spielt für die Freundinnen nur am Rande eine Rolle. „Ich schaue mich schon zwischendurch genauer um. Aber man darf sich ja nicht alles vermiesen lassen“, meint Silvia aus München.

    Nach dem Umzug wurde unter anderem auf dem Hellmairplatz gefeiert.
    Nach dem Umzug wurde unter anderem auf dem Hellmairplatz gefeiert. Foto: Dominik Stenzel

    Landsberger überzeugen beim Fasching mit ausgefallenen Kostümen

    Während auf dem Hellmairplatz noch nicht sonderlich viel los ist, drängen am Rande der Umzugsroute hunderte Menschen umher. Mittendrin sind etwa 15 junge Landsbergerinnen und Landsberger, die sich für ein Gemeinschaftskostüm entschieden haben. Die Oberkörper sind komplett von weißer Watte umhüllt, auf umgehängten Schildern steht „Ich trag heut was Schafes“ oder „Ich hab kein Bock“: Komplett ist die menschliche Schafsherde. „Wir kennen uns aus der Schule und sind jedes Jahr beim Lumpigen“, sagt die 19-jährige Fabienne Stößner. Seit vier Jahren ist das gemeinsame Feiern an Fasching ein Ritual für die Freunde, das immer mit einem Weißwurstfrühstück begonnen wird. „Wir studieren inzwischen alle überall woanders und am lumpigen Donnerstag trifft man alle wieder hier in Landsberg“, sagt Isabell Sintenis. Viele Stunden haben sie in das Basteln der Kostüme gesteckt. Ihr persönliches Highlight findet erst nach dem Umzug statt. „Wir gehen später ans Lechufer am Postberg, da treffen sich die jungen Leute und man sieht Viele aus der Schulzeit“, sagt Fabienne.

    Auch die Zuschauerinnen beim Gaudiwurm in Landsberg waren einfallsreich kostümiert.
    Auch die Zuschauerinnen beim Gaudiwurm in Landsberg waren einfallsreich kostümiert. Foto: Christian Rudnik

    Am Hauptplatz präsentieren sich einer nach dem anderen die Faschingswagen der Jury. Am Ende landen bei den Fußgruppen die LuDo-Hasen mit ihrem Inselbad-Motto auf Platz eins. Bei den Wagen werden die Faschingsfreunde Weisingen mit ihrem Geisterpiratenschiff zum Sieger gekürt. Nach dem Umzug haben einige Garden noch einen Auftritt auf der eigens aufgestellten Tribüne auf dem Hauptplatz. Dort wurde von der Licaria ein eigener Bereich für Kinder und Jugendliche abgetrennt.

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