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Eröffnung der Jahresausstellung des Kunstvereins Landsberg

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Der Kunstverein Landsberg beschreitet neue Wege

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    Auch dieses Bild von Rudolf Bille ist in der Jahresausstellung des Kunstvereins Landsberg in der Säulenhalle ausgestellt.
    Auch dieses Bild von Rudolf Bille ist in der Jahresausstellung des Kunstvereins Landsberg in der Säulenhalle ausgestellt. Foto: Christian Rudnik

    Schlendert man bei einem Altstadt-Spaziergang die farbenfrohe Schlossergasse in Landsberg entlang, so lohnt es sich, die Schwelle der unscheinbaren grauen Holztüren gleich neben dem Stadttheater zu überschreiten. Denn jenseits dieser Schwelle taucht der Schlendernde in die besondere Atmosphäre des historischen Gewölbes, und damit in die Welt der Kunst ein. An diesem Abend herrscht in der Landsberger Kunstwelt ein reges Treiben. Denn der Kunstverein eröffnet seine Jahresausstellung. 18 Künstlerinnen und Künstler präsentieren ihre Werke. Und zwar in so vielen verschiedenen Kunstformen wie noch nie. Neu dabei sind dieses Jahr die Medien Stoff, Papier und Fotografie.

    Neue Wege beschreitet der Kunstverein auch bei der Eröffnung: Statt mit einer musikalischen Darbietung wie in den Jahren zuvor öffnet die Säulenhalle unter dem Motto „Worte und Werke“ erstmals mit bildhaften Wortbeiträgen ihre Tore. Die Landsberger Lyrikerin und Kabarettistin Monica Calla greift in ihrer humoristischen Annäherung einzelne Motive der Ausstellung auf, wie etwa die „Lady in Red“ in einem Gemälde von Monika Neubauer.

    Die Jahresausstellung ist ein „Best-of“ der vielen Werke

    Die Jahresausstellung hat kein durchgehendes Thema, sondern zeigt vielmehr das „Best-of“ der vielen Werke, die die Vereinsmitglieder zuletzt geschaffen haben. Eine vereinsinterne Jury hat die Werke ausgewählt. Der Vorsitzende Rudolf Bille freut sich besonders, dass die Ausstellung sehr harmonisch sei, da jede Künstlerin und jeder Künstler mehrere Werke beigesteuert habe.

    Kabarettistin Monica Calla bei der Eröffnung der Jahresausstellung des Kunstvereins Landsberg in der Säulenhalle.
    Kabarettistin Monica Calla bei der Eröffnung der Jahresausstellung des Kunstvereins Landsberg in der Säulenhalle. Foto: Christian Rudnik

    Die vielfältigen Stile und Kunstformen sorgen dabei aber auch für viel Abwechslung. Eine neue Kunstform durfte zum Beispiel Christine Mödl aus Kaufering beisteuern. Sie nähte mit der Patchwork-Technik zwei farbenfrohe Wandgehänge, die sich mit Architektur beschäftigen. Eins davon zeigt ein Hundertwasserhaus. Das verspielte Werk bleibt auch mit seinen vielen Farben, verschiedenen Stoffen und unzähligen Details insgesamt dennoch stimmig. Die Künstlerin findet es reizvoll, entgegen der extremen Präzision, die die Patchwork-Technik normalerweise verlange, diesmal im Sinne Hundertwassers Mut zur Imperfektion zuzulassen. Auch die bildende Kunst findet in der Säulenhalle ihren Platz: Gina Borrmann lädt mit ihren kleinen, aber umso kraftvolleren Frauenskulpturen aus Keramik, Bronze, und Granit zum Verharren ein.

    Ein beeindruckendes Niveau in der Landsberger Säulenhalle

    Auf einem beeindruckenden Niveau präsentierten die Künstlerinnen und Künstler ihre Werke, und zeigten damit ihren individuellen Blick auf die Welt. Viele von ihnen kommen aus Landsberg, andere aus der weiteren Umgebung, etwa aus Weilheim, Mindelheim, Wörishofen, oder München. Die Landschaft dieser wunderschönen Gegend diente hier und da auch als Inspirationsquelle. Etwa bei Reiner Czichos, der seinen Stil als „Dorfkunst“ bezeichnet, und vorrangig die Landschaft um Huglfing, zwischen Weilheim und Murnau, malt. So zum Beispiel in seinem sehr stimmungsvollen Ölgemälde „Abendstimmung vor den Bergen“.

    „Stille“ heißt der Titel dieses Bildes von Monica Gayer.
    „Stille“ heißt der Titel dieses Bildes von Monica Gayer. Foto: Christian Rudnik

    Angler am Ufer des Ammersee zeigt Monica Gayers Acryl-Gemälde „Stille“. Es strahlt eine romantische Ruhe aus, wie sie sonst nur die Natur verbreiten kann. Die Landsberger Künstlerin wollte mal eine andere Seite des Ammersees zeigen, abseits vom Trubel der Badegäste und dem regen Bootsverkehr, erzählt sie. Für das ruhige Bild habe sie ausschließlich Azur und Weiß verwendet. Diese simple Farbauswahl habe sie dann dazu motiviert, erstmals in schwarz-weiß zu arbeiten. Daraus sind zwei weitere Werke entstanden, die in der Jahresausstellung zu sehen sind. Obwohl in der Farbwahl ähnlich simpel, verbreiten sie eine ganz andere Stimmung, und stehen damit in starkem Kontrast zur „Stille“.

    Aber auch von weiter weg haben Künstlerinnen und Künstler ihre Motive. Dieter Lier aus Schwifting etwa machte die Berliner Gedächtniskirche zum Gegenstand zweier Fotografien im Stil des Intentional Camera Movement. Er erzeugt also mit absichtlich „verwackelten“ Fotos eine besondere Dynamik und lässt Farben ineinanderfließen. Und Lucia Meier malte Sehenswürdigkeiten aus Rom und Venedig.

    In dieser Vielfalt aus Motiven, Stilen und Materialien findet je nach persönlichem Geschmack sicherlich ein jeder Gast seinen Anknüpfungspunkt. So entlässt der Kunstverein seine Besucherinnen und Besucher voll neuer Inspiration in den Abend. Die Ausstellung ist noch bis zum 1. Juni täglich von 15 bis 19 Uhr geöffnet. Von Sophie Vondung

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