Anstehen für ein paar Minuten im Aerialring oder am Vertikaltuch, für Balanceakte auf dem Hochseil oder am Schminktisch, um sich dort in ein Fabeltier verwandeln zu lassen: Dass die Anziehungskraft eines großen Zirkuszelts mit Manege im Mittelpunkt ungebrochen ist, war in Landsberg beim Familiennachmittag auf der Bossewiese (Schlüsselanger) unschwer zu erkennen. Der Zirkusvirus beziehungsweise die ehrenamtlichen Jugendleiterinnen und Jugendleiter des Vereins hatten im Rahmen der Kreiskulturtage 2025 dazu eingeladen und bei idealem Wetter – trocken, sonnig und nicht übermäßig warm – war im großen Zirkuszelt und in den Außenanlagen schnell Betrieb.
Eine Zirkusgala unter dem Motto „Licht und Schatten“
Zunächst gab es Anschauungsmaterial: Die Organisatorinnen und Organisatoren, selbst alle mit dem „Zirkusvirus“ infiziert, zeigten in einer kleinen Vorführung, was mit ein paar relativ einfachen, vorschriftsmäßig abgesicherten Geräten alles möglich ist und was einen Tag später, bei einer großen Zirkusgala mit dem Titel „Licht und Schatten“ mit zusätzlicher Feuershow geboten sein wird. Dann durften die Kinder ran. Im Außenbereich wurde Einrad gefahren und waren Stelzengänger unterwegs. Jonglier-Material von Tüchern über Teller bis zu Bällen stand zur Verfügung.

Besonderer Anziehungspunkt war jedoch ein typisches Artistengerät: Auf dem Hochseil probierten sich ununterbrochen, vor allem Mädchen, im Ausbalancieren auf dem schmalen Draht. Etliche echte Könnerinnen, die keine Hand, ja nicht einmal einen Stützstab benötigten, konnten da gesichtet werden. Hit waren allerdings schon Aerialring und Vertikaltuch. Wie anspruchsvoll letzteres zu handhaben ist, wurde dabei immer wieder deutlich. Ein wenig handsamer zeigte sich der Ring. War der kleine Artist, die kleine Artistin erstmal oben, dann ging es unter fachkundiger Anleitung von Eileen Fischer an erste kleine Kunststücke. Natürlich zückten dabei stolze Mütter und Väter ihre Handys. Was dann gleich gemeinsam betrachtet wurde: Erster Weg der siebenjährigen Magdalena beispielsweise war zu Mama Florentine, die natürlich etliches an Fotos und Videos abgespeichert hatte – was die beiden dann positiv gestimmt, begutachteten.
Die Stelzen finden bei einigen Kindern Gefallen
Im Außenbereich hatten Silvia und Annika Gefallen an den verschieden hohen Stelzen gefunden, lockten sogar erfolgreich ihre Mutter auf die wackeligen Gehhilfen. Beide Mädchen sind voll begeistert, die 15-jährige Silvia überlegt sich sogar, dem Verein beizutreten und mitzumachen. „Ich würde das auch ganz gern“, meint ihre Schwester Annika, „aber mit elf bin ich noch nicht alt genug.“

Natürlich hatte der Verein beim Familiennachmittag, der gleichzeitig Werbung war für das Kinderzirkuscamp Gogolori in der ersten Sommerferienwoche, nicht nur Zirkuszelt und Artistenmaterial zur Verfügung gestellt. Am Kinderschminktisch standen den ganzen Nachmittag Persönchen an, die mal Kätzchen oder Löwe oder einfach fantasievoll mit Blumen bemalt sein wollten. Und selbstverständlich wurde für Essen und Trinken gesorgt. Der Baum aus Brezen leerte sich, das Waffeleisen wurde nicht kalt und die Kuchen, für die nicht nur Vereinsmitglieder, sondern auch deren Familien im Einsatz waren, fanden Absatz.
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