Da werden etliche Kommunen neidisch nach Landsberg blicken: Die Gewerbesteuer sprudelt weiterhin und wird wohl am Ende des Jahres deutlich mehr Geld in die Stadtkasse spülen, als in den Prognosen erwartet. Landsbergs Kämmerer Alexander Ziegler bewertete die aktuellen Zahlen in seinem Zwischenbericht in der Stadtratssitzung allerdings etwas reservierter. Er sprach von stabilen Einnahmen.
Zieglers Vorsicht dürfte daher rühren, dass die Zahlen, die er präsentierte, nur den Zeitraum zwischen Anfang Januar und Ende Juni widerspiegeln. Bei der Gewerbesteuer heißt das, dass bislang 29,3 Millionen Euro eingegangen sind. Im städtischen Haushalt für das komplette Jahr angesetzt wurden 42,2 Millionen Euro. Würde die Gewerbesteuer weiterhin so fließen wie bisher, könnten es bis Ende Dezember rund 49 Millionen Euro werden. Diese Vorhersage sei aber, auch aufgrund der allgemeinen Welt- und Wirtschaftslage, mit Vorsicht zu genießen, so Ziegler. Dennoch: „Was wir haben, haben wir und nehmen es gerne.“
Der Haushalts-Ansatz für die Personalkosten wird wohl reichen
Auf der Ausgabenseite ist laut Ziegler erfreulich, dass der Haushalts-Ansatz für die Personalkosten (33,4 Millionen Euro) wohl ausreichen werde und auch die städtischen Baumaßnahmen größtenteils im vorgegebenen finanziellen Rahmen blieben. Das gelte für die Modernisierung des Stadtmuseums (Kosten: 13,3 Millionen Euro, Kostensteigerung: rund zehn Prozent) und den Neubau des Jugendzentrums (Kosten: 10,5 Millionen Euro, Kostensteigerung: rund zwei Prozent). Alexander Zieglers Bilanz fiel positiv aus: „Wir mussten bislang keine Kredite aufnehmen und die Rücklagen sehen sehr gut aus.“
Der Zwischenbericht freute nicht nur Oberbürgermeisterin Doris Baumgartl (UBV), sondern auch die Stadträte. „Dass die Ausgaben im Plan sind, zeigt, dass gut und sauber gearbeitet wird“, lobte Christoph Jell (UBV) die Verwaltung. Margarita Däubler (SPD) zeigte sich erleichtert, dass die Stadt finanziell gut dastehe und damit auch weiterhin freiwillige Leistungen stemmen könnte.
Kritik: Nicht alle Baumaßnahmen in Landsberg laufen finanziell nach Wunsch
Haushaltsreferent Christian Hettmer (CSU) merkte kritisch an, dass nicht alle Baumaßnahmen finanziell nach Wunsch laufen. Für die Modernisierung des Stadtmuseums seien ursprünglich deutliche weniger Ausgaben vorgesehen gewesen. Erste Schätzungen seien bei fünf bis sechs Millionen Euro gelegen. Das sei eine Prognose gewesen, meinte die Oberbürgermeisterin. Wolfgang Neumeier (UBV) sagte, es seien etliche Wünsche von vielen Seiten dazugekommen. Als Beispiele nannte er Brandschutz, Statik und Denkmalschutz.
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