
Finning: Aussprache zwischen Feuerwehr und Filmemacher nach Vorwürfen


Zwischen der Feuerwehr Finning und Filmemacher Wolf Gaudlitz flammt nach einem Brand etwas Ärger auf. Bei einem Treffen räumen alle Beteiligten die Vorwürfe aus dem Weg.
Aussage gegen Aussage stand im Zusammenhang mit dem ausgebrannten Cinemobil des Filmemachers Wolf Gaudlitz in der Frage, ob die zur Hilfe gerufene Feuerwehr Finning mit zu wenig Löschwasser zum Einsatzort gekommen sei. Das war nicht zuletzt auch gegenüber unserer Redaktion von Wolf Gaudlitz und Helge Lindenmüller (Feuerwehrmann der ebenfalls alarmierten Feuerwehr Windach) gesagt worden. Diesen Vorwürfen verwehrte sich der Kommandant der Finninger Feuerwehr, Tobias Karl, vehement und bat um ein klärendes Gespräch mit allen Beteiligten. Das hat jetzt stattgefunden. Wie mehrfach berichtet, war der Lastwagen von Gaudlitz im Sommer 2021 bei Finning in Flammen aufgegangen.
Wie berichtet, warfen Wolf Gaudlitz und Helge Lindenmüller der Finninger Feuerwehr vor, am 27. August 2021 beim Brand des Cinemobils von Wolf Gaudlitz nicht alles getan zu haben, um das Fahrzeug zu retten. Insbesondere stellte Helge Lindenmüller in den Raum, beim Eintreffen seiner ebenfalls alarmierten Feuerwehr Windach, festgestellt zu haben, dass "die Finninger Feuerwehr kein Wasser mehr zum Löschen hatte".
Einsatzrekonstruktion mit Fotos und Statusmeldungen
Im Beisein von Alfons Düringer, Kreisbrandinspektor Süd und Kreisbrandmeister Josef Ender, die ebenfalls beim Einsatz am 27. August 2021 vor Ort waren, wurde im Finninger Feuerwehrhaus der Löscheinsatz rekonstruiert. Als Grundlage dienten laut Pressemitteilung der Finninger Feuerwehr unter anderem die Statusmeldungen der Feuerwehrfahrzeuge aus der Integrierten Leitstelle (ILS) sowie eine detaillierte Fotoserie, die Wolf Gaudlitz während des Einsatzes gemacht hatte. Bei den Statusmeldungen handelt es sich um rechtssichere Meldungen darüber, wann ein Feuerwehrfahrzeug aus dem Feuerwehrhaus ausgerückt ist und wann es den Einsatzort erreicht hat, heißt es in der Pressemitteilung.

Dabei habe sich herausgestellt, dass die Feuerwehr Finning nicht nur innerhalb der gesetzlich vorgegebenen Hilfsfrist am Einsatzort war, sondern dass auch für ausreichend Löschwasser gesorgt worden war. Insgesamt hätten 3600 Liter Löschwasser zur Verfügung gestanden. Der erste Löschversuch mit 1200 Litern aus dem Tank des Löschfahrzeugs habe drei Minuten gedauert. Nach einer Unterbrechung von ebenfalls drei Minuten, habe mit weiteren 2400 Litern Wasser aus einem Gerätewagen weiter gelöscht werden können. Parallel dazu habe dann auch die Windacher Feuerwehr gelöscht.
Was die Löscharbeiten deutlich erschwert habe, sei die Tatsache, dass Wolf Gaudlitz sein brennendes Fahrzeug nicht umgehend habe stehen lassen, sondern noch aus Finning heraus auf einen Feldweg gefahren habe. Dadurch habe die Feuerwehr nicht auf Wasser aus einem Hydranten zurückgreifen können, sondern habe mittels Löschtanks löschen müssen. Außerdem habe ein Sicherheitsabstand von 200 Metern eingehalten werden müssen, weil sich im brennenden Fahrzeug eine Gasflasche befand. Für die Feuerwehrleute habe da bedeutet, dass entsprechend mehr Schlauchmaterial benötigt wurde, das für den Löscheinsatz mit Wasser befüllt werden musste.
"Einsatz war handwerklich sauber und ohne jede Verzögerung"
Sowohl der Kreisbrandinspektor Süd, Alfons Düringer, als auch Kreisbrandmeister Josef Ender bescheinigen dem Einsatzleiter Tobias Karl, dass der Einsatz handwerklich sauber und ohne jegliche Verzögerung stattgefunden habe.
Feuerwehrmann Helge Lindenmüller distanzierte sich von seinen bisherigen Aussagen und stellte klar, dass es nie seine Absicht gewesen sei, der Finninger Feuerwehr zu schaden. Die Aufarbeitung des Einsatzes habe ihm gezeigt, dass der Einsatz korrekt und ohne jeglichen Fehler durchgeführt worden sei. Auch Wolf Gaudlitz entschuldigte sich beim Einsatzleiter. Er bedauere, mit seinen Aussagen für Unmut und Ärger gesorgt zu haben, heißt es in der Mitteilung der Feuerwehr. Gleichzeitig bedankte er sich ausdrücklich für den Einsatz der Feuerwehr beim Brand seines Cinemobils.
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