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Finninger Altbürgermeister Josef Degle mit 87 Jahren gestorben

Finning

Nachruf: Josef Degle hat in Finning viel bewegt

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    Ein Foto von Josef Degle aus seiner Zeit als Altbürgermeister von Finning im Jahr 2015 vor seinem Haus mit den Urenkeln Paul und Henri.
    Ein Foto von Josef Degle aus seiner Zeit als Altbürgermeister von Finning im Jahr 2015 vor seinem Haus mit den Urenkeln Paul und Henri. Foto: Julian Leitenstorfer (Archiv)

    Josef Degle war eine Persönlichkeit mit Tatkraft, die etwas bewegen wollte, den Menschen und ihrer Gesellschaft zugeneigt. Davon hat er auch seinem Heimatort Finning viel gegeben. 23 Jahre war er Gemeinderat und 13 Jahre leitete er als Bürgermeister die Geschicke der Gemeinde. Am 28. Januar ist der Zimmerermeister und Kommunalpolitiker im Alter von 87 Jahren gestorben.

    Verantwortung übernahm Josef Degle schon in jungen Jahren. Sein Vater, ebenfalls ein Zimmerer, starb früh, sein älterer Bruder Sigmund hatte Bauingenieurwesen studiert und wurde neuer Chef, Josef Degle der Meister in dem Oberfinninger Betrieb, der später unter den Brüdern aufgeteilt wurde. Schon 1966, mit 28 Jahren, wurde Josef Degle erstmals in den Gemeinderat gewählt. 1972 wurde er Stellvertreter von Bürgermeister Ludwig Pantele. Als dieser 1989 überraschend starb, wurde Josef Degle sein Nachfolger und schließlich 1990 und 1996 im Amt bestätigt.

    Die Ära Degle wurde sogar literarisch verarbeitet

    Das Bauen begleitete den Zimmerermeister von da ab auch in seinem Ehrenamt an der Spitze der Gemeinde. Zunächst wurde der lange diskutierte Schulneubau (Finning bildet zusammen einen Schulverband mit Hofstetten) realisiert. Ebenfalls ab Anfang der 1990er-Jahre wurde mit dem Bau der Abwasserkanalisation inklusive Straßenbau, Wasserleitung und Hochbehälter eine wichtige Voraussetzung für das bis heute anhaltende Wachstum der Gemeinde geschaffen. Das 25-Millionen-Mark-Projekt war mit großen finanziellen Belastungen für die Gemeinde und ihre Bürger verbunden. Diese Zeit wurde von dem Journalisten Helmut Görlach literarisch in der Komödie „Kanale Grande“ aufgearbeitet, die 1997 vom Finninger Dorftheater mit großem Erfolg aufgeführt wurde.

    Ende der 1980er-Jahre hatte Finning erst rund 1200 Einwohner, heute sind es rund 2000. Waren die drei Ortschaften im Windachtal Anfang der 1990er-Jahre noch stark agrarisch geprägt, hat unter anderem das in der Amtszeit Degles erschlossene Gewerbegebiet am Lerchenberg zahlreiche neue Arbeitsplätze in teilweise international tätigen Unternehmen geschaffen. Heute gehört Finning zu den finanziell stärkeren Gemeinden im Landkreis. Parallel zu seiner Tätigkeit als Bürgermeister gehörte Degle als Mitglied der CSU-Fraktion zwölf Jahre dem Kreistag an.

    Dem Sport war Josef Degle sehr zugetan

    Josef Degle war jemand, der Visionen verwirklichen wollte, und das nicht nur in seinem Wirken für die Gemeinde. Eine große Leidenschaft von ihm war auch der Sport. In seiner Jugend widmete er diese dem Fußball, als das gesundheitlich nicht mehr ging, gehörte er zu den Mitbegründern des Tennissports in Finning. Degle liebte es auch in den Bergen unterwegs zu sein und noch im höheren Alter unternahm er gerne Radtouren im Freundeskreis.

    Am dörflichen Leben, aber ebenso am Geschehen auf dem Fußballplatz zeigte sich Josef Degle auch lange nach seinem Ausscheiden aus dem Amt lebhaft interessiert. Seit 2003 offiziell Altbürgermeister war er nach wie vor bei den örtlichen Veranstaltungen präsent. Das Zusammensein mit anderen war ihm immer eine große Freude, bis ihn seine Krankheit in den vergangenen Jahren mehr und mehr an die häusliche Umgebung band. Josef Degle hinterlässt neben seiner Frau Margot, mit der er fast 65 Jahre verheiratet war, einen Sohn, der den Zimmereibetrieb weiterführt, eine Tochter sowie sechs Enkel- und vier Urenkelkinder.

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