Der geplante Bau eines neuen Trinkwasserbrunnens in Walleshausen ist in der jüngsten Gemeinderatssitzung in Geltendorf vorgestellt worden. Der künftige Brunnen soll den Brunnen 1 ersetzen und eine ähnlich hohe Leistung wie der Brunnen 2 bringen.
Die zwei Beine, auf denen die gemeindliche Wasserversorgung steht, sind ungleich stark. Brunnen 1 fördert acht Liter Wasser pro Sekunde, der Brunnen 2 schafft 28 bis 30 Liter pro Sekunde. Das bedeutet, dass zwar der Brunnen 2 allein in der Lage ist, die gesamte Gemeinde mit Trinkwasser zu versorgen, nicht jedoch der Brunnen 1. Grund für diesen Unterschied ist, dass der Brunnen 1 zunehmend verockert ist. Das Walleshauser Wasser aus der tertiären Schicht enthält unter anderem Eisen und Mangan, die im Kontakt mit Sauerstoff oxidieren, woraus sich an den Löchern der Förderrohre und im umgebenden Kies Verkrustungen bilden.
Eine, wie die Fachleute sagen, „redundante Versorgung“ ist damit nicht gegeben. Deshalb hielt man in Geltendorf schon längere Zeit Ausschau nach einem weiteren Brunnenstandort. Allerdings war dieser nicht zu finden, berichtete Bürgermeister Robert Sedlmayr (ÖDP), der in diesem Zusammenhang auf zu hohe Nitratwerte hinwies. Somit läuft es nun darauf hinaus, dass der Brunnen 1 an der gleichen Stelle durch einen Brunnen 3 ersetzt wird.
Ein zweites Standbein bei der Wasserversorgung ist weiterhin gesucht
Damit ist zwar keine vollständige Redundanz möglich, weil beide Brunnen das Wasser aus demselben Grundwasserleiter beziehen, aber zumindest mit Blick auf die technischen Einrichtungen und was die notwendige Wassermenge betrifft. Für eine vollständige Redundanz müsse man sich also weiter Gedanken über einen weiteren Standort oder die Zusammenarbeit mit einem benachbarten Wasserversorger machen, merkte Geschäftsstellenleiter Patrick Naumann an.
Auch sonst sind die Voraussetzungen für einen neuen Brunnen relativ einfach: Das Recht zur Grundwasserentnahme besteht dort noch bis zum Jahr 2041, berichtete der von der Gemeinde beauftragte Ingenieur Michael Schaetz vom Ingenieurbüro für Grundwasser und Umweltfragen in Markt Schwaben. Aufgrund der guten Überdeckung sei das Wasser auch gut vor Verunreinigungen geschützt. Am Wasserschutzgebiet müsse nichts geändert werden.
Die Brunnenbohrung ist in den Gebühren bereits einkalkuliert
Schaetz erläuterte ausführlich Bauweise und Technik des neuen Brunnens. Dazu wird einfach eine neue Bohrung mit einem größeren Durchmesser vorgenommen, bei der dann auch die vorhandenen Einbauten im Untergrund zerkleinert und an die Oberfläche zurückgeholt werden, ebenso die verockerte Kiesschicht, die ebenfalls durch eine neue Kieslage ersetzt wird.
Als voraussichtliche Kosten nannte Schaetz knapp eine Million Euro netto. Finanziert wird diese Investition aus den Wassergebühren. Laut Geschäftsstellenleiter Naumann ist der beabsichtigte Brunnenbau bereits in die jüngste Gebührenkalkulation und -erhöhung zum 1. Januar 2024 eingeflossen. Somit ist deswegen nicht mit einer neuerlichen Verteuerung für die Verbraucher zu rechnen.
Die Ausschreibung des Brunnenbaus soll im Frühjahr erfolgen, gebohrt werden soll ab Sommer, hieß es in der Gemeinderatssitzung.
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