Sie versehen ihre Tätigkeiten, ohne groß Aufhebens davon zu machen. Sie helfen, unterstützen, begleiten und gehen voran. Es sind die Ehrenamtlichen, ohne die das Gemeinwesen nicht funktionieren würde. Wir, das sind der Landkreis Landsberg, die Sparkasse Landsberg-Dießen und das Landsberger Tagblatt, sagen „Danke“ und stellen monatlich einen dieser „Stillen Helden“ im Porträt vor. Heute Gerti Huber aus Schondorf.
Ob Carsharing-Verein, Dorfhaus oder Nachbarschaftshilfe – Gerti Huber aus Schondorf packt gern mit an, wenn sich sinnvolle Projekte gründen und helfende Hände benötigt werden. Zudem hat sie stets ein offenes Ohr für die Nöte der Menschen im Ort. Dafür wurde sie nun als Stille Heldin ausgezeichnet.
Gerti Huber (54) strahlt Tatkraft aus – und genau solche Menschen braucht es, um neuen Projekten über die ersten Hürden hinwegzuhelfen und sie zum Laufen zu bringen. „Meist scheitert es an der Kommunikation“, weiß Huber. Es menschelt eben, wenn viele verschiedene Charaktere zusammenkommen. Wo andere sich zurückziehen, fängt es für Gerti Huber erst an, denn „ich habe keine Angst vor schwierigen Situationen. Ich sehe, welche Talente und Ressourcen vorhanden sind, kann gut Menschen aktivieren und die richtigen Personen zusammenbringen“, beschreibt sie ihren Part bei Projekten.
Gerti Huber hat stets den richtigen Kontakt parat
Durch ihre offene und herzliche Art und geduldige Kommunikation ist so schon vieles gelungen. Als gute Netzwerkerin hat sie stets den richtigen Kontakt parat. So gelang es ihr nach ihrem Umzug von Inning nach Schondorf 2010 in der neuen Heimat den Samen für eine Nachbarschaftshilfe zu legen. In dieser war sie in Inning bereits tätig gewesen und brachte viel Erfahrung mit. Schnell konnte sie Peter Raithel vom Verein Gemeinsam für ihre Idee begeistern. Bei der ersten Informationsveranstaltung im Rathaus war das Interesse groß, zehn Ehrenamtliche konnten auf Anhieb gewonnen werden.
Von 2013 bis 2023 war auch Gerti Huber mit im Einsatz, wenn es darum ging, Menschen zu Hause zu besuchen, sie stundenweise zu betreuen, um Angehörige zu entlasten, mit den Pflegediensten zusammenzuarbeiten, beim Einkaufen zu helfen oder einfach Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten. Als gute Netzwerkerin engagierte sie sich, die notwendigen begleitenden Dienste zu finden, sei es eine Physiotherapie, einen Psychologen oder Haushaltsunterstützung, damit ein Leben daheim so lange wie möglich gelingt.
Nachbarschaftshilfe kann herausfordernd sein
Nachbarschaftshilfe zu leisten, kann herausfordernd sein. Alte Menschen sind nicht immer einfach, im Haus sieht es vielleicht anders aus, als man es von sich zu Hause gewohnt ist. „Deshalb gilt es immer, trotz Mitgefühls, Abstand zu halten und das Anderssein zu akzeptieren. Das gelingt am besten, indem man in die Welt der Menschen eintaucht und mitlebt und ihnen nichts aufzwängt“, schildert Huber ihre Herangehensweise.
Gerti Huber bildete sich zudem als Alltagsbegleiterin weiter. Aus beruflichen Gründen hat sie ihr Engagement in der Nachbarschaftshilfe inzwischen reduziert. Als Alltagsbegleiterin ist sie jedoch weiterhin an der Seite zweier Seniorinnen, von denen die eine inzwischen das stolze Alter von 101 Jahren erreicht hat. „Wir gehen spazieren oder machen Erledigungsfahrten“, so Huber, die der häufigen Einsamkeit von Senioren auch dadurch entgegenwirkt, dass sie mit großem Gespür Menschen zusammenbringt, die gut zueinander passen und sich etwas zu erzählen haben.
Auch beim Carsharing-Verein engagiert sich Gerti Huber
Von Anfang an ist Huber auch beim Dorfhaus mit dabei und gehört dort zum Organisationsteam. Die Gemeindezeitung Einhorn versorgt sie mit Berichten aus dem Dorfhaus. Zudem war sie 2019 Gründungsmitglied bei Carsharing-Verein und betreute die Mitglieder. Da sie zu der Zeit selbst kein Auto hatte, wurde sie zur besten Kundin und schob auch so das Projekt mit an. Heute gehören drei Autos und ein Anhänger zum Flottenpool.
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