Startseite
Icon Pfeil nach unten
Landsberg
Icon Pfeil nach unten

Hat Landsberg mehr oder weniger als 30.000 Einwohner?

Landsberg

Unter oder über 30.000: Wie viele Einwohner hat Landsberg aktuell?

    • |
    • |
    • |
    Wie entwickelt sich die Bevölkerung in der Stadt Landsberg? Darüber gibt es unterschiedliche Meinungen.
    Wie entwickelt sich die Bevölkerung in der Stadt Landsberg? Darüber gibt es unterschiedliche Meinungen. Foto: Christian Rudnik

    Ende Juni, Anfang Juli wird es spannend für Landsberg. Wie viele Einwohner hat die Stadt zum Stichtag 30. Juni 2025? Die Zahl ist ausschlaggebend für die Besetzung des Stadtrats ab Mai 2026. Hat Landsberg mehr als 30.000 Bewohner, dann würde der Stadtrat von bislang 30 auf 40 Personen anwachsen. Kurios dabei: Laut Statistik der Stadt wurde der Marke längst überschritten, die Daten des Landesamts sagen aber (noch) etwas anderes.

    Das Landesamt für Statistik hat seine Daten vor Kurzem auf Grundlage des Zensus 2022 veröffentlicht. Demnach hatte die Stadt Landsberg zum 31. Dezember 2024 29.700 Einwohner und wird die 30.000-Einwohner-Marke erst nach dem 31. Dezember 2027 knacken. Laut der im Bürgerbüro der Stadt geführten Einwohnerstatistik, die auf den Meldedaten basiert, zählte Landsberg zum 31. Dezember 2024 jedoch 30.038 Einwohner. Die 30.000-Einwohner-Marke wurde laut dieser Einwohnerstatistik also bereits überschritten, wie Pressesprecherin Angelika Urbach auf Nachfrage unserer Redaktion mitteilt.

    Die Stadt Landsberg hat das Landesamt für Statistik um Aufklärung gebeten

    Die Stadt hat das Landesamt für Statistik um Aufklärung gebeten. In seiner Stellungnahme an die Stadt habe das Bayerische Landesamt für Statistik laut Angelika Urbach klargestellt, dass die methodisch-technische Durchführung des Zensus 2022 den gesetzlichen Anforderungen und verfassungsrechtlichen Vorgaben entspricht. Die Methodik des Zensus 2022 stütze sich auf eine wissenschaftlich anerkannte Methode. Unabhängig davon führe das Landesamt Abweichungen vor allem auf das wenig beeinflussbare Meldeverhalten der Bürgerinnen und Bürger zurück. Manche Personen würden sich nicht an ihrem Wohnort anmelden, andere verziehen ins Ausland, ohne sich abzumelden. Genau aus diesem Grund würden durch den Zensus die amtlichen Einwohnerzahlen neu ermittelt und somit die Bevölkerungsfortschreibung auf eine neue, aktuelle Basis gestellt.

    Die Anzahl der Stadtratsmitglieder ist in der Gemeindeordnung geregelt, teilt die Pressestelle der Stadt mit. Sie beträgt in Städten mit 20.000 bis 30.000 Einwohnern 30 Mitglieder und in Städten mit 30.000 bis 50.000 Einwohnern 40 Mitglieder des Stadtrats. Gemäß Gemeinde- und Landkreiswahlgesetz ist der letzte fortgeschriebene Stand der Bevölkerung entscheidend, der vom Landesamt für Statistik sechs Monate vor dem Wahltag veröffentlicht wurde. „Nachdem die Kommunalwahl am 8. März 2026 stattfinden wird, ist demnach voraussichtlich der Bevölkerungsstand vom 30. Juni 2025 für die Anzahl der zu wählenden Stadtratsmitglieder maßgeblich“, informiert Angelika Urbach.

    Im Historischen Rathaus in Landsberg ist Platz für 40 Stadträte

    Das Problem der unterschiedlichen Bevölkerungszahlen betrifft nicht nur Landsberg, sondern auch andere Kommunen in Bayern. Wäre die Vergrößerung des Stadtrats von 30 auf 40 Personen ein Problem? Im Sitzungssaal des Historischen Rathauses ist laut Angelika Urbach Platz für 40 Ratsmitglieder. Bei den Fraktionsvorsitzenden im Stadtrat sorgt eine mögliche Anhebung allerdings nicht unbedingt für Begeisterungsstürme. Schon jetzt sei es schwer, Kandidatinnen und Kandidaten für die Stadtratsliste zu finden. Zehn mehr wären eine Herausforderung.

    Die vom Landesamt für Statistik jüngst veröffentlichten Zahlen und Daten bieten weitere interessante Gesichtspunkte für die künftige Entwicklung der Stadt Landsberg. So soll die Gruppe „65 und älter“ von 6600 Personen (2024) auf 8800 Personen (2039) ansteigen, gleichzeitig sinkt die Anzahl der Kinder bis zehn Jahren minimal. Stehen diese Zahlen im Einklang mit den Daten der Stadtverwaltung und wie wird auf diese Prognosen reagiert? Wie Pressesprecherin Angelika Urbach mitteilt, richtet die Stadt ihre Zukunftsstrategie an den jeweiligen in Auftrag gegebenen Gutachten des Büros Planwerk aus (Dr. Preising, Schramm & Sperr Stadtplaner PartG mbB), so zum Beispiel für die Schulentwicklung, Kitaprognose oder das Seniorenkonzept. Zusätzlich führe die Stadt Fünf-Jahres-Statistiken für die Grundschulen und Kindertagesstätten.

    Die Vorhersage leicht sinkender Zahlen bei unter Zehnjährigen und stark steigender Zahlen bei über 65-jährigen Personen zeige auch die Planwerk-Prognose. Bei den Kindertagesstätten-Statistiken berücksichtige die Stadt neben den Prognosen auch die weiterhin steigende Betreuungsquote im Krippenbereich, die einen Ausbau trotz sinkender Kinderzahlen erfordert. Im Bereich der Seniorinnen und Senioren ist die Stadt laut Angelika Urbach bis zum Jahr 2030 sowohl bei vollstationären Pflegeheimplätzen, Tagespflegeplätze als auch bei Plätzen für betreutes Wohnen versorgt. „Über das Jahr 2030 hinaus besteht derzeit ein prognostizierter Bedarf an rund 50 zusätzlichen Pflegeheimplätzen.“

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden