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Hunderetter aus Hofstetten sucht dringend Zuhause für neun Welpen aus Griechenland

Hofstetten

Hunderetter aus Hofstetten sucht dringend Zuhause für neun Welpen aus Griechenland

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    Bei Fritz Weigner tauchte eine ganze Hundefamilie auf seinem Grundstück in Griechenland auf. Neun Welpen und die Eltern. Nun versucht er die Hunde zu vermitteln.
    Bei Fritz Weigner tauchte eine ganze Hundefamilie auf seinem Grundstück in Griechenland auf. Neun Welpen und die Eltern. Nun versucht er die Hunde zu vermitteln. Foto: Fritz Weigner

    Neun Hundewelpen aus Griechenland hoffen auf ein neues Zuhause im Landkreis Landsberg. Es ist eine verrückte Geschichte, die Fritz Weigner aus Hofstetten unserer Redaktion erzählt. Aber sie geht auch sehr zu Herzen, und so findet sie den Weg ins Landsberger Tagblatt: Neun süße, zutrauliche Hundewelpen aus Griechenland suchen ein neues Zuhause. Ob sie es im Landkreis Landsberg finden werden?

    Bei Fritz Weigner versucht die Hunde zu vermitteln. Sein Hund Apollo war auch so eine verlorene Seele.
    Bei Fritz Weigner versucht die Hunde zu vermitteln. Sein Hund Apollo war auch so eine verlorene Seele. Foto: Thorsten Jordan

    Es gibt Katzenmenschen und Hundemenschen. Fritz Weigner (70) aus Hofstetten ist ein Hundemensch. Schon als Kind bearbeitete er seine Eltern so lange, bis er einen Rauhaardackel bekam. „Recki musste sich dann all meine Schulsorgen anhören“, erinnert sich Weigner. Auf Recki folgten weitere. 1982 war für Weigner ein Schicksalsjahr. Er kam nach Griechenland, wo seine Familie ein Haus in der Region Lamia in Mittelgriechenland besitzt, um bei der Olivenernte zu helfen. Aus einem geplanten Aufenthalt von vier Wochen wurden vier Jahre. In der Zeit lernte Weigner nicht nur seine spätere Frau Katerina kennen. Auch Bongo, eine große Spaniel-Jagdhundmischung, lief ihm zu. Er gehörte eigentlich dem Olivenhainbesitzer, doch eines Tages stand er mit einem Kätzchen im Maul auf Weigners Grundstück. Die beiden blieben, Bongo wachte und die Katze bekämpfte die Skorpione im Haus. Ein Idyll, wären da nicht die zahllosen halbverhungerten Hunde, die von überall her aus der Macchia zum Haus kamen, um zu betteln. „Füttert man sie, kriegt man sie nicht mehr los“, schildert Weigner das Dilemma, das sich nun auftat. Das Herz besiegte den Verstand: Weigners klapperten die umliegenden Metzgereien ab, erbettelten Fleisch und Knochen, kochten Bruchreis und fütterten so die wilden Hunde. Bis es ihnen über den Kopf wuchs.

    Ehefrau Katerina Weigner mit den Welpen.
    Ehefrau Katerina Weigner mit den Welpen. Foto: Fritz Weigner

    Die Sonne scheint in Weigners Küche, unterm Tisch döst Apollo. Auch so ein griechisches Fundstück. Es kam vor zehn Jahren mit Verwandten von Fritz Weigner nach Hofstetten, da wurde er gar nicht lange gefragt. „Der Welpe war traumatisiert von der Reise und verzog sich in eine Ecke“, erinnert sich der 70-Jährige. Das legte sich aber mit der Zeit, und heute zeigt sich Apollo freundlich und ist zutraulich.

    Weigner rettete das Leben eines jungen Hundes

    Apollo hat sein Zuhause. Für neun Welpen, die bei seinem Haus in Griechenland leben, hat Fritz Weigner noch keines gefunden. Es scheint sein Schicksal zu sein, dass Hunde immer wieder den Weg zu ihm finden. Doch dieses Mal ist es eine ganz besondere Geschichte, die sich ereignet hat. Als Fritz und Katerina im September 2024 wieder einmal in Griechenland waren, kamen sie vom Einkaufen nach Hause und fanden vor ihrem Gartentor zwei fürchterlich bellende Hunde vor. „Ich konnte mir das nicht erklären, sah dann aber, dass sich in unserem Fischteich etwas bewegte“, erzählt Weigner. Er entdeckte dort einen kleinen Hund, der ins Wasser gefallen war und sich mit letzter Kraft an einem Stein der Uferumrandung festhielt. „Ich zog ihn heraus, fütterte ihn später, aber am nächsten Morgen war er weg.“ Aber die beiden, die ihn zu Hilfe gerufen hatten, waren noch da. Schwarz und groß. Weiß und zart. Nero und Bianca, ein junges Hunde-Liebespaar. Der starke Nero und die schüchterne Bianca, deren Narben am Hals noch davon erzählten, dass sie mit Draht festgebunden worden war, waren ganz anders als alle Hundepaar, die Weigner bislang kannte. Sie waren ein echtes Paar und blieben es auch, nachdem die junge Hündin Ende November neun Welpen zur Welt gebracht hatte. Sechs Rüden, drei Hündinnen, viele davon schwarz oder schwarz-braun, einige weiß mit Flecken.

    Die Eltern: Papa Nero und Mutter Bianca.
    Die Eltern: Papa Nero und Mutter Bianca. Foto: Fritz Weigner

    Fritz und Katerina fiel die Heimreise schwer, unzählige Menschen hatten sie gefragt, ob sie nicht ein Hündchen aufnehmen könnten, ohne Erfolg. So füllten sie schweren Herzens die Trockenfuttervorräte auf, Nachbarn und Freunde kümmern sich nun um die Versorgung. Noch geht alles gut, aber werden die Rüden größer, werden sie von den Eltern vertrieben. Dann lauert Gefahr in der Wildnis, durch Autos oder Jäger. Es gibt keine Auffangstation, die sie aufnehmen könnte. Eine tierliebe Griechin in der Nähe kümmert sich bereits um eine ständig wachsende Schar von wilden Hunden, mittlerweile sind es 98. Von staatlicher Seite geschieht nichts, um die Vermehrung der Streuner einzudämmen.

    Zwei der Welpen sind sehr interessiert.
    Zwei der Welpen sind sehr interessiert. Foto: Fritz Weigner

    „Momentan sind die Welpen noch so klein, dass man sie mit ins Flugzeug nehmen dürfte“, sagt Weigner und hofft, dass sich tierliebe Menschen aus dem Landkreis dazu entschließen könnten, ein Hündchen mitzunehmen, vielleicht auf einer Urlaubsreise. Fritz Weigner würde im Vorfeld alles organisieren, damit die Hunde geimpft und reisefertig sind. Wer Interesse hat, kann ihn gerne anrufen: Telefon: 0170/3064433.

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