Nachdem der Freistaat Bayern bereits Mitte August den Status „frei von der Blauzungenkrankheit“ verloren hatte und in den vergangenen Wochen in mehreren von Landsbergs Nachbarlandkreisen die Blauzungenkrankheit auftat, wurde das Virus nun auch hier bei einem Kalb im Rahmen der Vermarktungsuntersuchung nachgewiesen, teilt das Landratsamt Landsberg mit.
Das betroffene Kalb wies demnach keine der typischen Symptome wie Fieber, allgemeine Schwäche, Fressunlust, vermehrten Speichelfluss und Bläschenbildung im Kopf- und Maulbereich auf. Die Blauzungenkrankheit ist eine Erkrankung, die hauptsächlich Schafe und Rinder betrifft, aber auch Ziegen und andere Wiederkäuer befallen kann. Sie wird durch das Blauzungenvirus verursacht und über eine Mückenart übertragen.
Ekrankte Tiere zeigen oft Fieber, Rückgang der Milchleistung und Schleimhautveränderungen, bei Schafen endet die Krankheit häufig tödlich, informiert die Behörde. Erkrankte Wiederkäuer sollten umgehend tierärztlich untersucht und soweit erforderlich, symptomatisch behandelt werden. Eine Übertragung von Tier zu Tier sei bisher nicht nachgewiesen. Die Einrichtung einer Schutzzone um den betroffenen Stall sei nicht notwendig, da sich bereits ganz Bayern in dieser Schutzzone befinde.
Die wirksamste Maßnahme zur Bekämpfung der Tierseuche sei die flächendeckende Impfung der Wiederkäuer. Impfstoffe, die früher für die Serotypen 4 und 8 eingesetzt wurden, „sind nicht gegen die neue Variante vom Serotyp 3 wirksam“, heißt es weiter. Die Tierseuchenkasse gewährt auf Antrag eine Beihilfe in Höhe von einem Euro pro Impfung bei Rindern und Schafen. Details zu den Impfstoffen finden sich auf der Homepage des Friedrich-Löffler-Institutes. Experten gehen derzeit davon aus, dass die derzeit massive Infektionswelle noch bis Ende Oktober anhalten könnte.
Für Menschen bestehe keine Gefahr, so das Landratsamt. Fleisch, Milch und Milchprodukte könnten bedenkenlos verzehrt werden. (AZ)
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