
Montessorischule: Sportanlagen kosten sechs Millionen Euro

Plus Die Montessorischule Kaufering will für sechs Millionen Euro unter anderem eine Turnhalle bauen. Eine Entscheidung steht noch aus und es gibt eine Bedingung.

Die Montessorischule in Kaufering sollte eigentlich schon seit vielen Jahren eine eigene Turnhalle haben, doch der dritte Bauabschnitt, in dem diese errichtet werden sollte, verzögerte sich immer wieder. Jetzt sind die Planungen für eine Zweifachturnhalle samt Außenanlagen abgeschlossen und wurden den Mitgliedern des Fördervereins vorgestellt. Mit insgesamt sechs Millionen Euro ist das Projekt veranschlagt, bei dem die wichtigste Entscheidung noch aussteht.
Die rund 330 Stimmberechtigten müssen noch grünes Licht geben. Für die Meinungsbildung und die Abstimmung haben sie nun zwei Wochen Zeit. Jürgen Schaffrath, Vorstandsmitglied des Fördervereins der Schule und zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit, sagt, er habe die Stimmung bei der digital abgehaltenen Versammlung als positiv wahrgenommen. „Natürlich ist das eine große Summe und es gab Bedenken wegen möglicher Steigerungen bei den Baukosten. Ich hatte aber das Gefühl, dass unsere ausführliche Vorstellung die Sorgen bei vielen auflösen konnte.“
Markt Kaufering übernimmt Bürgschaft
Der Förderverein sei laut Schaffrath „finanziell solide aufgestellt“ und auch ein Wirtschaftsprüfer und Banken, mit denen über Kredite gesprochen worden sei, hätten die Unterlagen gesichtet und positive Rückmeldung gegeben. Ein Finanzierungsplan mit „sehr günstigem Zinssatz“ existiere auch schon, informierte Schaffrath bereits im November gegenüber dem LT. Und wenn alle Stricke reißen, gebe es noch vom Markt Kaufering die Zusage, eine Bürgschaft über 1,5 Millionen Euro zu übernehmen. Worüber er sehr dankbar sei, betont das Vorstandsmitglied.
Bürgermeister Thomas Salzberger (SPD) sagt auf Nachfrage des LT dazu, dass der Verein in der Vergangenheit seine Kredite abbezahlt habe und die Kommune „bei so wichtigen Institutionen bereit ist, unter die Arme zu greifen.“ Fällig würde die Bürgschaft nur, wenn Kredite nicht mehr bedient werden könnten. Die Verantwortlichen des Fördervereins – die ein Architektenbüro aus Königsbrunn beauftragt haben – rechnen damit, dass rund 4,8 Millionen Euro der Baukosten mit bis zu 70 Prozent förderfähig sind.
Es müssen zwei zusätzliche Klassen entstehen an der Montessorischule
Damit der dritte Bauabschnitt realisiert werden kann, braucht die Schule zudem mehr Schüler, genauer gesagt zwei zusätzliche Klassen. „Aufgrund steigender Geburtenzahlen und der Nachfrage, die wir ohnehin haben, sind wir zuversichtlich, dass der Bedarf da ist“, äußert Jürgen Schaffrath gegenüber dem LT. Dass es mehr Schüler werden, ist mit Blick auf die Fördermittel wichtig. Nur ab einer entsprechenden Schülerzahl fördert die Regierung von Oberbayern eine Zweifachturnhalle. „Wir sind mit aktuell 330 Schülern an der Grenze“, informiert Schaffrath. Die zusätzlichen Klassenräume ließen sich ohne großen Aufwand realisieren, weil der Mehrzweckraum nicht mehr benötigt werde, wenn die Turnhalle fertiggestellt sei, erklärt er.
Wenn die Mitglieder in zwei Wochen zustimmen, sollen die nächsten Schritte eingeleitet werden. Die Fertigstellung der Sportanlagen soll bis 2023 erfolgen. Geplant ist, an das Schulgebäude eine Zweifachturnhalle anzubauen. Diese soll über eine Trennwand verfügen, die zwei Bereiche schafft. Vorgesehen ist zudem ein All-Wetter-Platz mit Anlagen für Hochsprung, Weitsprung und Kugelstoßen. Daneben soll ein Rasenfeld angelegt werden mit einer Größe von 40 mal 60 Metern. Auch eine 120 Meter lange Laufbahn ist geplant. Aktuell fahren die Montessorischüler mit Bussen nach Hurlach zum Sportunterricht, das wäre dann nicht mehr nötig.
Eine neue Heizungsanlage ist nötig
In den sechs Millionen Euro enthalten sind auch die Installation einer Fotovoltaikanlage auf dem Dach der Turnhalle und die Erneuerung der Heizungsanlage für den gesamten Komplex. „Die bisherige Heizung hat leider nicht die Kapazitäten, um die Zweifachturnhalle noch mitversorgen zu können“, sagt Jürgen Schaffrath. Zur nahen Bahnlinie hin – die Schule befindet sich im Süden von Kaufering, nahe dem Bahnhof – muss zudem eine Schallschutzwand errichtet werden.
Schaffrath ist zuversichtlich, dass das Bauprojekt realisiert wird. Ein anderes Thema ist für ihn die größere Baustelle: „Der Lehrermangel ist eine Herausforderung. Hier müssen wir zeigen, dass wir ein attraktiver Arbeitgeber sind.“
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