Plus Ein Walleshausener will, dass das Läuten der Kirchenglocken später als bislang erklingt. Ohne Kompromisse geht es nicht, kommentiert Christian Mühlhause.
Für die einen ist es ein gewohnter Bestandteil ihres Lebens, für andere schlicht Lärm: das Glockenläuten von Kirchen. Dass aber immer häufiger darüber diskutiert wird, wann und wie oft die Glocken beziehungsweise der Zeitschlag zu hören sein sollten, zeigt auch den Wandel in der Gesellschaft. Immer weniger Menschen gehören der katholischen oder evangelischen Kirche an, was teils durch Skandale selbstverschuldet ist. Damit schwindet allerdings auch die Akzeptanz für deren Rituale. Und so mancher ist nicht mehr bereit, die Lautstärke zu akzeptieren, die von den Glocken ausgeht, so, wie jetzt in Walleshausen. Die Forderung eines Bürgers, das zweiminütige Angelusläuten nach hinten zu verlegen, ist absolut nachvollziehbar, auch wenn ein Gutachten zur Lärmbelastung der Pfarrei Geltendorf recht gibt.
Ob man etwas als (zu) laut empfindet oder nicht, ist eine sehr subjektive Angelegenheit. Und wenn man zu wenig Schlaf bekommt, kann das erhebliche negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Das trifft natürlich auf jede Art von Lärm zu, beispielsweise auch von Zügen, Verkehr auf der Straße oder Jugendlichen, die bis tief in die Nacht laut feiern, zum Ärger der Anwohner. Nun ist aber auch klar, dass man nicht alles verbieten kann, bis auch der Letzte zufrieden ist. Es braucht Kompromisse, und die waren in Walleshausen doch eigentlich schon gefunden. Der Pfarrer wollte das Angelusläuten von 5 auf 7 Uhr verschieben, nahm dann aber doch Abstand davon. Doch nicht nur der Pfarrer ist gefordert, sondern auch der Anwohner. Dann noch weitreichendere Forderungen aufzustellen, hat der Suche nach einer gemeinsamen Lösung erheblich geschadet. Die Kirche ist eine Institution, die stark auf Ritualen und Symbolik aufbaut. Wenn die immer mehr zurückgedrängt werden sollen, ist klar, dass irgendwann keine Dialogbereitschaft mehr da ist.
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