
Plus LT-Redakteur Gerald Modlinger blickt (wohl zum letzten Mal) auf das Norwegerhaus in Eching. Eine tragische Geschichte.
Der für Montag angekündigte Abriss des Norwegerhauses ist ein für alle Seiten tragisches Ereignis. Die Eigentümerfamilie scheint die Tragweite ihrer Fehler bei der Sanierung und beim Umbau des ehemaligen Künstlerhauses in den 2000er-Jahren nicht bis zur letzten Konsequenz bedacht zu haben, denn sonst hätte sie sicher anders gehandelt. Die Familie hätte auch viel dafür gegeben, die damaligen Fehler rückgängig zu machen.
Leider gab es sowohl juristisch wie im Wortsinn nicht genügend Substanz, um den Weiterbestand des Hauses zu rechtfertigen. Auch wenn das Gebäude von außen noch eindeutig als die alte Wielandshütt erkennbar war, hinter der Fassade war praktisch ein bis zum Rohbau fortgeschrittener Neubau vorhanden – in einem Landschaftsschutzgebiet und im Außenbereich. Am Ende wurde das Norwegerhaus zu einer Frage der Staatsraison.
Aber es wurde auch zu einem tragischen Fall für das historische und künstlerische Erbe am Ammersee. Die ehemalige Künstlerkolonie Eching ist ihrer Keimzelle beraubt. An diesem Ort wird eine schmerzhafte Lücke klaffen. Vom Ende her betrachtet ist es sehr bedauerlich, dass nicht früher der Versuch unternommen wurde, Ideen für eine museale Teilnutzung, wie sie zuletzt skizziert wurden, zu entwickeln.
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