Rund sechs Jahrzehnte ist es her, dass der Flensburger Reinhold Müller in der Saarburgkaserne stationiert war. Mit dem Auslaufen seiner Dienstzeit kehrte er der Stadt Landsberg den Rücken und ließ damit auch seine damalige Freundin Erika zurück. Eine Entscheidung, die den heute 80-Jährigen bis heute nicht loslässt. Daher hat er sich an unsere Redaktion gewandt. Die zahlreichen Reaktionen auf einen im LT veröffentlichten Aufruf zur Mithilfe bei der Suche zeigen, dass die Geschichte von Reinhold Müller und Erika viele Menschen berührt und auch den Zusammenhalt bestärkt.
Es hat durchaus seine Vorteile, das digitale Zeitalter. Denn die sozialen Medien vermögen es, unzählige Personen miteinander zu vernetzen. Auf Facebook wurde der Artikel des Landsberger Tagblatts 50 Mal geteilt – und Reinhold Müllers Anliegen machte damit die Runde. So konnte Erika schnell gefunden werden: Ihr Mann, der mit ihr im Landkreis Traunstein lebt, identifizierte ihre Handschrift auf der Rückseite eines Bildes zu dem Artikel und schrieb unserer Redaktion. Zu einem Treffen wird es aufgrund ihres gesundheitlichen Schicksals wohl nicht kommen. Das ist die traurige Seite der Geschichte.
Schön ist nicht nur, dass Reinhold Müller nun wieder mit einem guten Kameraden aus seiner Zeit in Landsberg in Kontakt steht. Sondern auch der Zuspruch, den er in den vergangenen Wochen erfahren durfte. So machten etwa Nutzerinnen und Nutzer auf die Geschichte ihre Verwandten und Bekannten aufmerksam, die in den 1960er-Jahren – ebenso wie Reinhold und Erika – gerne das Tanzlokal Wallner an der Münchener Straße besuchten. Diese Unterstützung und dieser Zusammenhalt machen gerade jetzt, in der Vorweihnachtszeit, Mut.
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