Kommentar: Ein Schatten liegt über dem Schondorfer Vorzeigeprojekt

Plus In Schondorf entsteht günstiger Wohnraum für Einheimische. An die Auflagen halten sich offenbar nicht alle. Es gilt, schnell aufzuklären. Ein Kommentar von Christian Mühlhause.

Wer in Schondorf Wohneigentum erwerben will, braucht reiche Eltern oder einen sehr gut bezahlten Job. Die Seelage, die Nähe zur A96 und die Bahnanbindung machen den Ort auch für Auswärtige attraktiv, was die Preise zusätzlich anheizt. Dass Einheimische dann die Chance bekommen, zu deutlich günstigeren Konditionen auf dem Prix-Gelände Wohneigentum zu erwerben und zu beziehen und damit ihrer Heimatgemeinde nicht den Rücken kehren müssen, ist eine löbliche Entscheidung der Gemeinde gewesen, die finanziell auch nicht gerade auf Rosen gebettet ist.

Gemeinderäte bekommen Unmut der Bürger ab

Doch während die Arbeiten auf dem Gelände noch nicht einmal komplett abgeschlossen sind, legt sich schon ein dunkler Schatten über das Projekt, weil Einzelne mutmaßlich die Regeln nicht einhalten und gar nicht erst einziehen, sondern vermieten, ohne, wie vorgeschrieben, den Gemeinderat zu informieren. Mehrere Räte machten ihrem Frust in der vergangenen Ratssitzung darüber Luft, wie vergiftet das Klima in Schondorf deswegen sei. "Ich habe seit zwei Nächten nicht geschlafen und werde beschimpft", berichtete Franziska Königl. Schondorfs Bürgermeister Alexander Herrmann sagte in der Sitzung: "Es wird viel geredet." Was nun aber dran ist oder eben auch nicht, die Frage blieb in der Sitzung unbeantwortet.

Landsberg Christian Mühlhause