Startseite
Icon Pfeil nach unten
Landsberg
Icon Pfeil nach unten

Kommentar: Kein weiteres Küken-Drama am Mühlbach

Kommentar

Kein weiteres Küken-Drama am Mühlbach

    • |
    • |
    • |
    Gefährdete Entenküken auf dem Mühlbach in Landsberg im Jahr 2024.
    Gefährdete Entenküken auf dem Mühlbach in Landsberg im Jahr 2024. Foto: Rainer Makowski (Archivbild)

    Wenn es um den Tierschutz geht, dann wird es meist sehr emotional. Doch das Drama um die Küken geht schon einige Jahre und erst durch das Aktive in die Öffentlichkeit gehen von Rainer Makowski wurden auch die LEW Wasserkraft aktiv. In den Jahren davor sprangen mutige Landsbergerinnen und Landsberger ins Wasser (was gefährlich und nicht nachahmenswert ist) und versuchten die Entenfamilie umzusetzen. Doch die Entenmutter lässt sich nicht von diesem Standort vertreiben. Natürlich ist es keine Lösung sein eigenes Leben zu riskieren, aber die Helfer waren angeseilt und konnten einfach nicht mehr zusehen, wie die kleinen Küken in der Turbine geschreddert werden.

    Stadt und Lechwerke haben im letzten Jahr versucht durch einen Vorhang vor der Turbine die Tiere zu retten. Im vergangenen Jahr kam die Rettung zu spät und man muss jetzt nicht einfach abwarten, ob das auch funktioniert, sondern vielleicht wirklich einen weiteren Vorhang ziehen, um zu verhindern, dass die Tiere überhaupt in die Nähe der Turbine kommen. Die Lechwerke waren aber sehr aktiv und man kann nur hoffen, dass sie weiterhin alles tun, um zu helfen. Doch könnte hier nicht auch der Tierschutz aktiv werden? Und wer ist für Enten den zuständig? Der Bund Naturschutz? Die Wildtierhilfe Bayern? Der Landesbund für Vogelschutz? Oder Jäger? Denn es ist nicht so einfach den richtigen Ansprechpartner zu finden, ihn zu erreichen (Anrufbeantworter) und dann noch Hilfe zu bekommen. In Landsberg haben die Lechwerke gemeinsam eine Lösung mit der Tierökologin und Artenschutzspezialistin Dr. Sonja Kübler gesucht und auch aktiv gestaltet.

    Wer Hilfe im Tierschutz bei Wildtieren sucht, muss oft lange telefonieren: Bei Tauben beispielsweise sind die Möglichkeiten sehr gering, denn die Tiere könnten ja auch virenverseucht sein. Eine Tierärztin in Mundraching hilft hier im Landkreis, heißt es auf Anfrage bei vielen Anlaufstellen und Tierärzten. Und auch beim örtlichen Vogelschutzbund sind meist alle Plätze voll und man bekommt als Antwort, man könne ja selbst versuchen, das Tier bei sich aufnehmen und füttern. Also keine leichte Aufgabe, wenn man ein verletztes Tier findet, es sei denn man hat eine Voliere und oder ist Tierarzt. Es gibt viel zu wenige Ehrenamtliche, die hier helfen können und auch nicht immer haben alle die Fachkenntnis. Bei den Küken müsste aber doch eine Hilfe möglich sein. Denn wie sieht es denn aus, wenn im idyllischen Landsberg Küken in einer Turbine verenden?

    Um Antworten auf viele dieser Fragen zu finden, macht das LT in einer der nächsten Ausgaben ein Interview mit den Vertretern des Bund Naturschutz aus Landsberg und anderen. Denn viele Ehrenamtliche, die diesen Job übernehmen wollen, findet man nicht mehr.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden