Ein Besuch im Tierheim ist immer eine Herausforderung. Am liebsten würde man gleich alle Tiere mitnehmen, oder vermitteln, aber so einfach ist es meist nicht. Denn viele von uns haben schon ein oder zwei Katzen oder Hunde zu Hause. Aber wenn man sieht, wie dringend die Tiere einen Platz brauchen, wird man traurig und versteht einfach nicht, warum viele Menschen lieber viel Geld zahlen für gezüchtete, meist überzüchtete Hunde, anstatt einem dieser Tiere zu helfen. Denn Ronja und die anderen verstehen nicht, warum sie keiner abholt. Aber das ist nicht einforderbar, sondern ist die Entscheidung eines jeden Einzelnen von uns.
Was aber einforderbar ist, ist ein anderer Umgang mit Tieren, und zwar in jedem Bereich, ob in der Nutztierhaltung oder bei den Kleintieren. Immer mehr junge Menschen leben deshalb vegetarisch oder achten genau darauf, wie die Tiere gehalten werden.
Und bei den Kleintieren ist es einfach ein Unding, Tiere ohne Chance auf Überleben auszusetzen. Im Wald oder in der Kälte. Viele Menschen sind zwar verzweifelt, aber hier muss es doch andere Möglichkeiten geben, oder sie müssen noch erweitert werden, gerade in der Erreichbarkeit der Tierheime, die noch besser ausgestattet werden sollten. Im Fall der kleinen Susi ist zudem die Frage, unter welchen Umständen sie gehalten wurden, denn ihre Entzündungen im Ohr wurden nicht behandelt. Auch ein neues Problem, denn Tiere sind bei der Anschaffung erst mal süß, aber die Tierarztkosten sind es nicht und zudem enorm gestiegen. Viele Menschen können sich das einfach nicht leisten. Auch wenn sie gerne ein Tier hätten.
Die Tiere, die vielfach in der Coronazeit angeschafft wurden, ohne darüber nachzudenken, welche Pflichten man hat, wenn man eine Katze oder einen Hund hat, werden nun manchmal aus schlichtem Desinteresse oder aus Verzweiflung einfach entsorgt. Ein trauriger Umstand.
Umsomehr braucht es Menschen, die nicht einfach zuschauen, sondern diesen Tieren helfen. Und ihr Einsatz, ob nun im Tierheim oder Privat ist in diesen Zeiten umso wichtiger. Ein Dank an die Menschen, die hier helfen und nicht einfach achtlos vorbeigehen. Und sich auch um die Hunde oder Katzen sorgen, die wohl keine Chance auf Vermittlung haben. Ein Besuch im Tierheim, ob nun als Gassigeher oder als neuer zukünftiger Besitzer eines Tiers, lohnt sich in jedem Fall.
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