Der Auftakt ist gelungen, die Kreiskulturtage 2025 im Landkreis Landsberg haben begonnen. Knüpfen die zahlreichen Veranstaltungspunkte an das, was der Startschuss im Stadttheater in Landsberg gezeigt hat, werden sie großartig, die mittlerweile 4. Kreiskulturtage unter der Federführung von Annunciata Foresti. Gleichzeitig aber leiten diese Kreiskulturtage wohl auch das Ende einer Ära ein.
„Heimat“ lautete das Thema der ersten Kreiskulturtage im Jahr 2017, die aus einer Idee der Dießener Künstlerin Annunciata Foresti vor zehn Jahren entstanden sind. „Mut“ (2019) und „Sehnsucht“ (2022) waren weitere Themen und in diesem Jahr steht alles unter dem Motto „Licht und Schatten“. „Ohne Schatten kein Licht, ohne Dunkelheit kann man die Helligkeit nicht sehen“, sagte Annunciata Foresti, als sie am Ende der Auftaktveranstaltung zu den Kreiskulturtagen 2025 im Stadttheater zum Publikum sprach.
Nach „Heimat“, „Mut“ und „Sehnsucht“ lautet das Motto der Kreiskulturtage 2025 „Licht und Schatten“
Davor kamen die vom Duo Hochformat (Mirjam Kendler und Julia Dietze) begrüßten Gäste im voll besetzten Theatersaal in den Genuss von Musik, Schauspiel und Akrobatik auf sehr hohem Niveau. Es war ein Abend voller Kontraste, wie sie nur Licht und Schatten bieten können, ein Abend, der einen - wenn auch nur kleinen - Einblick in die kulturelle Vielfalt des Landkreises Landsberg gab. „In unserem Landkreis gibt es unglaublich viel Licht, hier blüht die Kultur“, begann Landrat Thomas Eichinger den Abend, durch den er als Moderator das Publikum geleitete.
Den Auftakt des Abends bildete ein lichtdurchflutetes Video der Medien- und Performancekünstlerin Manuela Hartel, gefolgt vom Saxophon-Ensemble der städtischen Sing- und Musikschule Landsberg, mit Musikerinnen und Musikern im Alter zwischen 16 und 18 Jahren. Wie schon 2022 begeisterte auch in diesem Jahr die Pianistin Xuan Shao mit ihrem ausdrucksstarken und gleichzeitig feinfühligen Klavierspiel das Publikum.

Die Virtuelle Companie um Katalin Fischer ist Teil der diesjährigen Kreiskulturtage. Im Rahmen der Auftaktveranstaltung erhielt das Publikum einen ersten, beeindruckenden Einblick in das Stück „Im Bordell der Schneekönigin“, das die Dießener Regisseurin und Schriftstellerin eigens für die Kreiskulturtage 2025 geschrieben hat. Das Stück erzählt, warum jeder Mensch sein Märchen braucht, warum Kaufen und Verschlingen allein nicht glücklich machen - und dass es sich lohnt, das Märchen hinter der Realität zu finden. Aufgeführt wird das Stück am 14., 15. und 16. Mai jeweils um 20 Uhr im Stadttheater Landsberg.
Und noch einmal bewies sich Dießen im Stadttheater Landsberg als eine Wiege der Kunst im Landkreis: „Man kann dem Glanz des Tages ja entgeh’n! Doch nicht dem Licht“ bewiesen Elisabeth Günther (Stimme) und Annette Rießner (Akkordeon), bevor Evi Keglmaier und Matze Brustmann mit Bratsche und Gitarre, lauten wie leiseren Tönen den zumindest musikalischen Schlusspunkt des Abends setzten.
„Die Kreiskulturtage sind mein kulturelles Kind“. sagt die Ideengeberin Annunciata Foresti
Denn dann wurde es noch einmal fulminant und atemberaubend. Für ihre akrobatische Interpretation des diesjährigen Themas „Licht und Schatten“ am Vertikaltuch ernteten die beiden Akrobatinnen Simone und Theresa Schäfer aus Prittriching tosenden Applaus.
Bevor im Theaterfoyer der Abend mit interessanten Gesprächen, begleitet von der Musik des Trio Nautico ausklang, wurde es im Theatersaal noch einmal besinnlich, ja fast melancholisch. „Nicht nur dieser Abend erfüllt mich mit Stolz und Wehmut“, richtete Annunciata Foresti die Worte an das Publikum. „Seit zehn Jahren ist dieses Format mein kulturelles Kind. Es ist ein Fest der Vielfalt, aber auch der Herausforderung geworden.“

Gerade in einer Zeit der Polarisierung, in der Grautöne schwinden und Ängste drohen, die Menschen zu lähmen, sei es wichtig, ein kulturelles Netzwerk zu haben. Über ein solches verfüge der Landkreis Landsberg und „das ist wahre Kulturarbeit“. Dass ihr diese Arbeit in den vergangenen Jahren ermöglicht worden sei, dafür dankte sie nicht nur dem Landsberger Landrat Thomas Eichinger und dem Kulturreferat im Landratsamt Landsberg, sondern auch ihrem unterstützenden Team, insbesondere Maren Martell und Silke Feltes. Zum Abschluss läutete Annunciata Foresti das Ende einer Ära ein: Für sie sei es an der Zeit, die Leitung der Kreiskulturtage in jüngere Hände zu legen, so die sichtlich gerührte Ideengeberin und Organisatorin der Kreiskulturtage im Landkreis Landsberg.
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