400.000 Wohnungen pro Jahr, mit dem Ziel trat Bundesbauministerin Klara Geywitz ihr Amt an. Dass das ambitioniert ist, war vorher klar, aber Ziele formulieren, die erreicht werden sollen, ist sinnvoll. Die Realität ist aber ernüchternd. Bis 2023 wurde das Ziel immer deutlich verfehlt. Für 2024 wurden noch keine Zahlen präsentiert. Als Offenbarungseid könnte man einen Vorschlag der Ministerin vom vergangenen Sommer werten, die Menschen sollten ins Umland oder in kleinere Städte ziehen. Es braucht wirkliche Lösungen.
Die Idee umzuziehen, ist am Ende ein Verdrängungswettbewerb, der vielleicht in den Großstädten für etwas Entlastung sorgt, aber dafür andernorts die Preise noch weiter hochtreibt. Kommunen in Südbayern, in denen man noch wirklich günstig wohnen kann, muss man fast mit der Lupe suchen. Auch im Landkreis Landsberg werden seit Jahren stolze Kauf- und Mietpreise aufgerufen.
In Kaufering und Dießen werden mehr als zehn Euro je Quadratmeter fällig
Als auch noch die Bauzinsen kräftig anzogen, konnten oder wollten sich viele keine eigene Immobilie mehr leisten. Die Baugenehmigungen brachen ein. Hinzu kamen eine Million Menschen aus der Ukraine, die vor dem Krieg nach Deutschland flüchteten. Die Folge war, dass der Druck auf dem Mietmarkt weiter zunahm. Kommunale Projekte wie der geförderte Wohnraum an der Hessenstraße in Kaufering oder der kontrovers diskutierte Kauf von Wohnungen durch den Markt Dießen sollen Entlastung schaffen. In beiden Fällen wird der Mietpreis dennoch jenseits der zehn Euro je Quadratmeter liegen.
Werden die Bauordnungen nicht endlich entschlackt, wird sich an der Situation wenig ändern.
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