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Landkreis Landsberg: Das kommt an Weihnachten in Lechrain-Partnergemeinden auf den Tisch

Landkreis Landsberg

Das kommt an Weihnachten in Lechrain-Partnergemeinden auf den Tisch

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    In Deutschland ist es der Gänsebraten oder doch das Würstchen mit Kartoffelsalat.
    In Deutschland ist es der Gänsebraten oder doch das Würstchen mit Kartoffelsalat. Foto: Jan Woitas, dpa (Symbolbild)

    An den kommenden Feiertagen tischen die Menschen in Deutschland am liebsten Kartoffelsalat mit Würstchen auf. Aber auch Ente, Gans oder Raclette sind beliebt. Mit einem Blick weg vom heimischen Tisch in andere Länder sieht die Sache zumindest teilweise schon anders aus, wenn es um die beliebtesten und traditionellen Gerichte an Weihnachten geht. Etwa in den Partnerstädten und Gemeinden der Lechrain-Kommunen.

    Kaufering hat gleich zwei Partnergemeinden. Eine ist Schlanders, in Südtirol. Gudrun Warger, gehört zur Verwaltung der Marktgemeinde. „Ein typisches Gericht an Heiligabend ist Schweinernes mit Sauerkraut und Knödeln“, sagt die Südtirolerin. Schweinernes seien geselchte – also gekochte und gepökelte – Schweinewürste oder geselchtes Schweinefleisch. Alternativ zu Knödeln gebe es manchmal auch Kartoffeln dazu. Wer das Gericht googelt, wird vielleicht eine Ähnlichkeit mit einem deutschen Gericht feststellen: Kassler auf Sauerkraut.

    Hangikjöt, Laufabrauð und kæst skata: Island hat viele traditionelle Weihnachtsgerichte

    Aber auch nach Island pflegt Kaufering eine Städtepartnerschaft. Rakel Björnsdóttir arbeitet für die Gemeinde InÍsafjarðarbær. In Island sind die Feiertage um Weihnachten bedeutungsvoll und kommen mit den unterschiedlichsten Traditionen. „Jeder macht es anders, aber generell sind die Feiertage auch hier eine Zeit für Festlichkeit und Familie.“ Wie auch in Deutschland sei Heiligabend der Höhepunkt des Weihnachtsfests – samt Abendessen. „Hangikjöt (geräuchertes Lamm) ist ein klassisches Gericht, aber auch Rjúpa (Schneehuhn), das auf unterschiedliche Weisen gekocht werden kann.“ Andere Fleischsorten wie Rentier, Schein und Pute würden ebenfalls immer beliebter. Als Beilagen gebe es häufig Kartoffeln mit Gemüse.

    In Island dürfen Schneehühner geschossen werden. Allerdings gibt es ein Maximum pro Person.
    In Island dürfen Schneehühner geschossen werden. Allerdings gibt es ein Maximum pro Person. Foto: Allgäuer Zeitung (Symbolbild)

    Viele der isländischen Traditionen seien den harten Konditionen entsprungen, in denen man auf Island vor der Modernisierung gelebt habe, sagt Björnsdóttir. Hübsch anzusehen ist das isländische Laubbrot oder „Laufabrauð“. Aufgrund der Knappheit der Ressourcen, wurde das Gebäck so dünn wie möglich ausgerollt, damit möglichst viele Menschen etwas davon probieren konnten. „In den Teig werden festliche Muster hineingeschnitten und anschließend werden die Brote in Fett ausgebacken. Manche sagen, es muss dünn genug sein, dass sich der Bibeltext durch den Teig lesen lässt“, erklärt die Isländerin.

    Ebenfalls in der Weihnachtszeit, allerdings am 23. Dezember, sei es immer noch üblich, das fermentierte Fischgericht „kæst skata“ vorzubereiten. „Es hat so einen starken Geruch, dass die Nachbarn im gleichen Wohnblock es noch Tage später riechen.“ Und obwohl es nicht als Delikatesse gilt, würden viele Isländer aufgrund der Nostalgie an der Tradition festhalten. Am selben Tag beziehungsweise Abend haben die Geschäfte gewöhnlich lange Öffnungszeiten und Familien schmücken den Weihnachtsbaum zusammen.

    In Italien feiert man Weihnachten am Lago Maggiore mit Panettone und Pandoro

    Wesentlich näher an uns dran ist Hofstettens gleichnamige Partnergemeinde Hofstetten-Grünau in Österreich. Und auch die Weihnachtstraditionen ähneln denen in Bayern. Der dortige Bürgermeister Arthur Rasch sagt, dass in seiner Gemeinde das Holen des Friedenslichts in der Weihnachtszeit eine besondere Tradition sei und dazu gehöre. „Am Nachmittag vor Weihnachten machen sich viele Familien und Einzelpersonen auf den Weg, um das Friedenslicht mit nach Hause zu nehmen.“ Mit einem Glühwein in der Hand bliebe man gerne stehen, tausche Neuigkeiten aus oder plaudere einfach ein wenig mit den Mitbürgern beim Friedenslichtholen. Und kulinarisch? „Viele Familien entscheiden sich für ein schlichtes, aber umso gemütlicheres Festessen: Würstel mit Senf, Kren und frischem Brot.“

    Sagenumwobenes Gebäck: Um kaum einen Kuchen wird so viel Aufhebens gemacht wie um den italienischen Panettone.
    Sagenumwobenes Gebäck: Um kaum einen Kuchen wird so viel Aufhebens gemacht wie um den italienischen Panettone. Foto: Adobe Stock

    Von Hurlach aus geht es noch einmal etwas südlicher in die Partnergemeinde Cannero am Lago de Maggiore. Der wichtigste Tag des Weihnachtsfests ist für Italienerinnen und Italiener der 25. Dezember. Die Bescherung findet am frühen Morgen statt. Eine der bekanntesten Feiertagsspeisen, die es gewöhnlich an den Feiertagen gibt, gibt es auch in den deutschen Supermärkten immer öfter: Panettone und Pandoro. Ersterer kommt ursprünglich aus Mailand und enthält Rosinen. Letzterer findet seinen Ursprung in Verona und wird traditionell in einer Sternenform gebacken und in Puderzucker geschüttelt. Beide Kuchen sind im Gegensatz zum deutschen Weihnachtsstollen sehr fluffig und leicht in der Konsistenz.

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