Gottesdienst, Bescherung und Abendessen: Das Programm am Heiligen Abend und auch an den Weihnachtsfeiertagen ist in vielen Familien ähnlich. Doch für viele gehört es auch zur Tradition, die Tage in einer Diskothek oder einem Lokal ausklingen zu lassen. Die Feiern an Heiligabend oder am ersten Weihnachtsfeiertag haben ihr ganz besonderes Flair. Das bestätigen auch die Gastronomen Manuela Sauter und Stefan Egger im Gespräch mit unserer Redaktion. Wir haben uns mit ihnen darüber unterhalten.
Stefan Egger betreibt das PM in Untermeitingen und den Sommerkeller bei Igling. Seit 20 Jahren öffnet das PM auch am Heiligen Abend seine Türen. Der Nachmittag und der frühe Abend gehört der Familie, sagt Stefan Egger über den Zeitplan seines Teams. Die „PM-Familie“ trifft sich dann ab 21 Uhr und stößt mit einem Gläschen an, mitunter gebe es auch kleine Geschenke. Die Zeit vor dem Einlass um 22.30 Uhr ist ihm enorm wichtig, sagt Stefan Egger.
Mit dem Einlass um 22.30 Uhr beginnt im PM auch eine Art Familientreffen. Natürlich kämen viele Stammgäste, aber auch solche, die nur an Heiligabend vorbeischauen. „Wir freuen uns auf unsere Gäste“, sagt Stefan Egger. Die Räume des PM werden weihnachtlich dekoriert, Christbäume werden aufgestellt, Sterne und Geschenkpakete aufgehängt und Nikolausmützen auf den Tischen platziert, die die Besucher später auch aufsetzen. „Es ist schon ein besonderes Flair“, sagt Egger.

Bis 4 Uhr kann im PM gefeiert werden. Das Publikum ist bunt gemischt. Pärchen „entfliehen“ dem familiären Weihnachtsstress, Singles der Einsamkeit, junge Erwachsene „flüchten“ für einige Stunden vor zu viel Familienleben. Unter die Gäste mischen sich auch Mitarbeiter des PMs, die an Heiligabend gar keinen Dienst haben. „Die Stimmung ist eine ganz besondere“, sagt Stefan Egger. Irgendwie auch ausgelassen, aber irgendwie auch familiärer.
Am Tag danach, am ersten Weihnachtsfeiertag, hat das PM erneut geöffnet, traditionell aber auch der Sommerkeller im Wald zwischen Landsberg und Igling. Auch dort gibt es die Tradition unter den Team-Mitgliedern, dass man sich eine Stunde vor dem Einlass untereinander trifft, anstößt und sich beschenkt. Um 22 Uhr ist Startschuss für den „Christmas Rock“, gefeiert und getanzt werden darf danach bis 5 Uhr.
Vor den Weihnachtsfeiertagen hat Manuela Sauter eigentlich keine freie Minute. Sie betreibt die Sonderbar und das Zim-mer in Landsberg und nebenbei noch einen Stand beim Christkindlmarkt. Dennoch, am Heiligen Abend haben Sonderbar und Zim-mer traditionell geöffnet. Im Zim-mer, dem kleinen Lokal an der Karolinenbrücke, wird heuer ab 11 Uhr gegrillt, es gibt unter anderem Glühwein und das Ende ist gegen 20 Uhr geplant. Danach geht es in der Sonderbar weiter, die heuer am 25. Dezember ihr 31-jähriges Bestehen feiert.

Am Heiligen Abend treffen sich Manuela Sauter und ihre Mitarbeitenden eine halbe Stunde vor der Öffnung des Lokals. Bei Kerzenlicht wird mit einem Glas Champagner angestoßen. „Das Team richtet tagsüber alles her, wir müssen dann um 21 Uhr nur noch die Musik anmachen“, sagt Manuela Sauter. An Heiligabend kommen viele Stammgäste, es treffen sich Alt und Jung. Für viele sei das „Barleben“ eine willkommene Abwechslung zur Advents- und Weihnachtszeit. „Die Stimmung ist harmonischer, familiärer, einfach schön“, sagt Manuela Sauter. Nicht nur, wenn Weihnachtslieder gespielt werden, auch später, wenn etwas ausgelassener gefeiert werde.
Am ersten Weihnachtsfeiertag kann auch in der Likka am Peter-Dörfler-Weg in Landsberg gefeiert werden. Das hat dort ebenfalls Tradition. Die „X-Mas Kultparty“ beginnt am 25. Dezember um 22.30 Uhr. Danach kann bei Musik aus den 1990er- und 2000er-Jahren, RNB, Hip-Hop und Evergreens getanzt werden. Auch sonst gibt es viele Möglichkeiten, vom Weihnachtsstress zu entfliehen. So treffen sich etliche Vereine zu kleinen Feiern und auch in den Bauwagen auf den Dörfern zwischen Ammersee und Lech dürfte einiges los sein.
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