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Landkreis Landsberg: Imker in Oberbayern haben mit hartem Honig und hungrigen Hornissen zu kämpfen

Landkreis Landsberg

Harter Honig und hungrige Hornissen trüben die Aussichten für die Imker

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    Die Asiatische Hornisse könnte noch in diesem Jahr in Oberbayern ankommen.
    Die Asiatische Hornisse könnte noch in diesem Jahr in Oberbayern ankommen. Foto: Boris Roessler, dpa (Archivfoto)

    Die Fachberatung für Imkerei des Bezirks Oberbayern hat in ihrem Tätigkeitsbericht für das Jahr 2024 Bilanz gezogen: Die Asiatische Hornisse ist auf dem Vormarsch, und „harter“ Honig bereitet der Imkerschaft in Oberbayern zunehmend Schwierigkeiten. Darüber berichtete Dr. Hannes Beims, Leiter der Fachberatung für Imkerei, im Bau- und Umweltausschuss des Bezirks Oberbayern.

    Die Ernte des süßen Brotaufstrichs fiel im vergangenen Jahr überdurchschnittlich aus, verkündete Beims. Bayernweit lag die Ausbeute an Blütenhonig im Frühjahr bei 16 Kilogramm pro Volk, die Sommertracht sogar bei rund 18,5 Kilogramm. Das entspricht einem Anstieg von über 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Allerdings bereitete eine besondere Art von Waldhonig den Imkerinnen und Imkern erhebliche Probleme: Melezitose-Honig. Er entsteht aus Honigtau, den bestimmte Lausarten auf Nadelbäumen wie Fichten produzieren.

    Der darin enthaltene Dreifachzucker Melezitose lässt den Honig in der Wabe sehr fest werden, sodass ein herkömmliches Schleudern kaum möglich ist. Über ein Drittel der gesamten Ernte war bei der Fachberatung davon betroffen. Eine alternative Methode, bei der der Honig ausgeschmolzen wird, ist rechtlich bislang nicht in der Deutschen Honigverordnung vorgesehen, kritisierte Beims. Zudem eignet sich Melezitose-Honig nicht zur Winterfütterung der Bienen.

    Die Asiatische Hornisse ist ein drängendes Thema

    Ein weiteres drängendes Thema ist die Asiatische Hornisse. Die invasive Art wurde im vergangenen Jahr in Salzburg gesichtet und auch in Franken und Schwaben ist sie bereits unterwegs. „Man muss sich also auch in diesem Jahr auf Exemplare in Oberbayern einstellen“, so Beims. Die Hornisse stellt eine ernsthafte Bedrohung für die Bienen dar, da sie diese gezielt vor den Fluglöchern abfängt und frisst. Wenn der Druck auf das Bienenvolk zu groß wird, hören die Bienen auf zu fliegen und es kommt keine Nahrung mehr in den Stock.

    Besonders betroffen ist die Aufzucht der Winterbienen. Gemeinsam mit der Varroamilbe und viralen Infekten könnte dies die Winterverluste deutlich erhöhen. Die Bekämpfung in Bayern lag bis vor Kurzem bei den Unteren Naturschutzbehörden – seit März dieses Jahres gibt es keine Bekämpfungspflicht mehr. Denn die Art gilt inzwischen als etabliert und eine vollständige Beseitigung erscheint nicht mehr realistisch, heißt es in der EU-Verordnung. In der Imkerschaft herrsche nun „Angst vor einer unkontrollierten Ausbreitung“, sagte Beims.

    Vitale und widerstandsfähige Bienen sollen herangezogen werden

    Im vergangenen Jahr lag ein besonderer Schwerpunkt der Fachberatung auf der Nachzucht von Bienenköniginnen. In Landsberg sowie am Fachzentrum Fisch & Biene in Seeon wurden dafür besonders gesunde und leistungsfähige Bienenvölker ausgewählt, berichtete Beims. Aus deren Nachwuchs wurden junge Königinnen gezogen.

    Ziel ist es, vitale und widerstandsfähige Bienen heranzuziehen, die den heutigen Herausforderungen wie Klimawandel und Krankheiten gut gewachsen sind. Insgesamt gab die Fachberatung rund 1800 junge Larven an Imkerinnen und Imker weiter, die daraus eigene Königinnen aufziehen konnten. (AZ)

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