Die Entwicklungen um das Augsburger Impfzentrum sorgten unlängst für Aufsehen. Denn wegen fehlender Leistungsnachweise des Betreibers drohen der Stadt hohe Nachzahlungen. Wie aus einer Anfrage an das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention hervorging, ist in zwei weiteren Landkreisen im Freistaat die Abrechnung der Corona-Impfzentren noch nicht abgeschlossen, darunter im Kreis Landsberg. Wie Wolfgang Müller, Pressesprecher des Landratsamts, gegenüber unserer Redaktion sagt, sind die Gründe allerdings nicht dramatisch.
Das Impfzentrum im Landkreis Landsberg befand sich auf dem Gelände des ehemaligen Fliegerhorsts in Penzing. Genutzt wurden das Tower-Gebäude und die Feuerwache, Partner des Landkreises waren die Johanniter. In zwei Jahren wurden vom Impfzentrum 116.500 Impfungen verabreicht. „Es ist richtig, dass die Abrechnungen mit dem Freistaat Bayern noch nicht erledigt sind“, sagt Landratsamtssprecher Wolfgang Müller. Neben dem Impfzentrum geht es demnach auch um das Corona-Testzentrum, das ebenfalls auf dem Gelände des ehemaligen Fliegerhorsts Penzing verortet war. „Dies liegt daran, dass die Nebenkostenabrechnungen für diese beiden Gebäude von der Bima – für die Jahre 2022 und 2023 - noch nicht erstellt wurden“, so Wolfgang Müller weiter. Der Landkreis habe keine Miete bezahlen müssen, für beide Gebäude zusammen seien Abschläge in Höhe von rund 150.000 Euro im Jahr fällig geworden.
Der Fliegerhorst Penzing befindet sich im Eigentum der Bima
Während der Corona-Pandemie erwies sich der ehemalige Fliegerhorst als Glücksfall für den Landkreis, auch das Contact-Tracing-Team war dort untergebracht. Das Areal befindet sich im Eigentum der Bima (Bundesanstalt für Immobilienaufgaben). Die Stadt Landsberg und die Gemeinde Penzing haben einen interkommunalen Zweckverband gegründet, der das Gelände im Rahmen des sogenannten Erstzugriffsrechts von der Bima erwerben soll. Neben dem Kauf der Liegenschaft übernimmt der Zweckverband auch die weitere Entwicklung des Geländes.
Mit dem ADAC, dem TÜV und diversen Hochschulen wird dort neue Mobilität erprobt. Gleichzeitig widmen sich Unternehmen wie die Penzing Studios oder Hyperbowl innovativen Filmproduktionen. Außerdem werden Gebäude auf dem rund 270 Hektar großen Areal für die Unterbringung Geflüchteter genutzt. 90 Prozent der Fläche befinden sich auf dem Gemeindegebiet Penzings, die verbleibenden Flächen auf Landsberger Flur.
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