Der Modelleisenbahnverein Landsberg öffnet am zweiten und dritten Adventswochenende wieder seine Türen und zeigt kleinen und großen Besucherinnen und Besuchern seine Anlagen im Vereinswaggon am Landsberger Bahnhof. Die stationäre Anlage wurde dieses Jahr digitalisiert und rechtzeitig fertig. Unter anderem wurden unter der Anlage wurden 235 Meter Gleise erneuert, 93 Weichen und 70 Signale wurden digitalisiert. Den größten Umbau der Vereinsgeschichte haben die Mitglieder des Vereins ehrenamtlich bewerkstelligt.
Über die aufwendigen Arbeiten informiert Siegfried Bergmann, der Schriftführer des 1967 gegründeten Modelleisenbahnvereins. Die stationäre Anlage ist im sichtbaren Teil 12,5 Meter lang und 1,80 Meter breit, im nicht sichtbaren Bereich 14,5 Meter lang. Die gesamte Anlagenfläche beträgt auf fünf Ebenen etwa 50 Quadratmeter. Insgesamt sind über 300 Meter Gleise verbaut und es können über 60 Züge gleichzeitig auf der Anlage fahren.
Der Baubeginn der stationären Anlage war im Januar 1969. Die Anlage wurde erstmals 1974 dem Publikum gezeigt. 1977 und 1979 erfolgten Umbauten des Speicherbahnhofes zum noch heute bestehenden Gleisbild im nicht sichtbaren Bereich. Von 1984 bis 1986 wurde der Hauptbahnhof neu gebaut und eine neue Oberleitung installiert. 1992 wurde das Dampflok-Bahnbetriebswerk eingebaut. Ab 1992 wurde die Anlage jährlich an der Weihnachtsausstellung am zweiten und dritten Adventwochenende vorgeführt. 1995 wurde der Güterbahnhof mit neuen Roco-Line-Gleisen gebaut. Im Jahr 2001 folgte der Einbau einer neuen Blocksteuerung mit automatischen Anfahr- und Bremsmodulen sowie Ansteuerung der Signale. 2011 wurde die dreiteilige Brücke nach der Bahnhofsausfahrt durch eine neue Stahlbrücke ersetzt, die die Gleise ohne eine Stütze in einem Stück überspannt. Der Neubau des Güterbahnhofes mit dem heutigen Gleisbild fand 2014 statt. Auf der Anlage mit über 300 Meter Gleis fahren mehr als 60 Züge.
Vier Jahre später, also 2018, fassten die Vereinsmitglieder den Beschluss zur Digitalisierung der stationären Anlage. „Bis 2020 suchten wir nach dem richtigen Digitalsystem für die stationäre Anlage“, sagt Siegfried Bergmann. Vergangenes Jahr wurden die neuen Trassenbretter gebaut und für den Einbau in die stationäre Anlage vorbereitet. Am 18. Dezember 2023 war der Startschuss zum größten Umbau in der Vereinsgeschichte. Die Anlage wird von Analog- auf Digitalbetrieb umgebaut.
Rund 235 Meter Gleis sowie die Trassenbretter wurden erneuert
Ziel war es, die Anlage bis zum 7. Dezember 2024 wieder in Betrieb zeigen zu können. Dazu wurden alle Kabel herausgeschnitten und die Trassenbretter im nicht sichtbaren Bereich demontiert. Aufgrund der Digitalisierung wurden im nicht sichtbaren Bereich rund 235 Meter Gleis sowie die Trassenbretter erneuert. Alle Gleise wurden in 402 Blockabschnitte mit 563 Belegtmelde-Abschnitte aufgeteilt. 37 Belegtmelder-Platinen mit je 16 Meldern, das sind 592 Melder, wurden verbaut. 93 Weichen wurden auf Servoantrieb umgebaut und digitalisiert, 70 Signale digitalisiert, davon drei Flügelsignale auf Servoantrieb umgerüstet. Wie Siegfried Bergmann berichtet, sind etwa 4,3 Kilometer Kabel neu verlegt worden.
Inklusive der Vorbereitungsarbeiten hat der technische Leiter Alexander Seiband 2355 Stunden in die Digitalisierung der Anlage investiert. „Insgesamt sind wir bei etwa 3000 Arbeitsstunden aller Helfer“, sagt Schriftführer Bergmann. Durch die tatkräftige Mitarbeit vieler Vereinsmitglieder sei man nun in der Lage, bereits nach einem knappen Jahr, die Anlage wieder zur Weihnachtsausstellung am zweiten und dritten Adventwochenende dem Publikum vorzuführen.
Die Anlagen des Landsberger Modelleisenbahnvereins befinden sich im Vereinswaggon am Landsberger Bahnhof und sind von der Spöttinger Straße und von der Katharinenstraße aus zu erreichen. Die Ausstellung hat am Samstag und Sonntag, 7. und 8. Dezember, sowie am Samstag und Sonntag, 14. und 15. Dezember, jeweils von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Neben der stationären Anlage ist auch die mobile Anlage zu sehen, die bereits digitalisiert wurde. Auf dieser Anlage sind unter anderem der Landsberger Bahnhof und elf Züge, darunter die Königlich Bayerische Staatsbahn, zu bewundern.
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