Startseite
Icon Pfeil nach unten
Landsberg
Icon Pfeil nach unten

Ausstellung in Landsberg: „Stadt Land Fluss“ in der Zedergalerie

Landsberg

Ausstellung in der Zedergalerie: Der beständige Fluss der Natur

    • |
    • |
    • |
    Die Künstler Reinhard Fritz, Annunciata Foresti und Hans Panschar (von links) stellen unter dem Titel „Stadt Land Fluss“ in der Zedergalerie aus.
    Die Künstler Reinhard Fritz, Annunciata Foresti und Hans Panschar (von links) stellen unter dem Titel „Stadt Land Fluss“ in der Zedergalerie aus. Foto: Dagmar Kübler

    In seiner 26. Ausstellung hat der Galerieverein Landsberg drei Künstler zusammengebracht, die mit unterschiedlichen Techniken und Materialien arbeiten, aber dennoch viele Gemeinsamkeiten aufweisen. Denn in allen Werken steckt Bewegung, egal wie starr das Material – auch Beton, Holz und Eisen werden verwendet – auch sein mögen. „Stadt Land Fluss“ heißt die Ausstellung, die Silvia Großkopf, Vorsitzende des Galerievereins, am Freitag eröffnete und die noch bis 28. Juni zu sehen ist.

    Die Zuordnung der Werke zu einem der Begriffe ist jedoch gar nicht so einfach, wie die zahlreichen Besucherinnen und Besucher der Vernissage und auch Birgit Kremer, die die Laudatio hielt, feststellen konnten. Denn wohin sortiert man nun ein Werk wie New York Rad von Bildhauer Hans Panschar aus Berg, der die Stadt, die niemals schläft, in ein Rad bannt, Symbol für den stetigen Fluss des Lebens. Und bei Maler Reinhard Fritz aus München, der Acryl wie Aquarell verwendet und so Landschaften wie aus der Vogelperspektive erschafft aus transparenten Schichten – Fluss oder Land?

    Drei Künstler stellen in der Landsberger Zedergalerie aus

    Einen Farbenrausch aus lila und rosa Blüten von Hortensien und Blauregen lässt Annunciata Foresti aus Dießen, inspiriert durch ihren Garten am Stellwerk, entstehen. Er symbolisiert die große Liebe der Italienerin zur Pflanzenwelt, ihr Garten ist ihre Inspiration, Meditation und Erdung gleichermaßen. Nichts bleibt in der Natur stehen und diesen beständigen Fluss können Betrachter sehen, spüren und sich hineingleiten lassen in diese großzügige und verschwenderische Fülle an Blüten. „Der Künstler ist das Auge der Welt. Das ist auch beängstigend und enthält eine große Verantwortung“, mahnte Birgit Kremer. Es gelte, das Geschenk anzunehmen und etwas Eigenes daraus zu machen, denn jeder habe unterschiedliche Möglichkeiten zu betrachten und zu sehen.

    Annunciata Forestis Gemälde zeigen Hortensien- und Blauregenblüten.
    Annunciata Forestis Gemälde zeigen Hortensien- und Blauregenblüten. Foto: Dagmar Kübler

    Erstmals stellt Hans Panschar in Landsberg aus. Weltreisender – sesshaft geworden in Berg –, Skipper, Windsurflehrer, Bootsbauer, Schreiner, Bildhauer. Ein reiches Leben, das sich in seiner Kunst aus Eisen, Beton und Holz spiegelt. Panschar bildet Menschen nicht ab, er zeigt sie nur mittelbar durch Dinge, die sie nutzen, wie Häuser, Leitern, Stühle oder Boote. In Landsberg stellt er Kunstwerke unter dem Überbegriff „Arche“ aus und haucht ihnen auch eine Prise Witz ein. Zwei Häuser mit schiefen Dächern auf einer recht unregelmäßig geformten Leiter – was fürchten sie, dass sie so hoch hinauf wollen? Ein Gebirge auf einem Schlitten, ganz oben unterm Schutz einer der Gipfel in Gold eine winzig kleine Hütte. Besser kann man die Größe der Natur, aber auch das menschliche Bedürfnis nach Schutz, kaum zeigen. Panschar schafft es meisterlich, seinen unbelebten Materialien Leben einzuhauchen. Die tief zerfurchten Gipfel aus geschwärzter Eiche mit weißer Lasur an den Oberflächen, jedoch nicht in den Furchentälern, erscheinen geradezu in Bewegung.

    Hans Panschar mit seinem Werk New York Rad.
    Hans Panschar mit seinem Werk New York Rad. Foto: Dagmar Kübler

    Es gibt viel zu entdecken

    Durch den Wechsel zwischen Tagträumen und Natureindrücken lässt Maler Reinhard Fritz aus München die Illusion einer Landschaft entstehen, von Flüssen und Wasseradern durchzogen mit Einsprengseln in schwarz, Gräben oder ausgetrocknete Bachbetten? Fritz ist in Landsberg kein Unbekannter. Seine Werke waren bereits in mehreren Ausstellung zu sehen, unter anderem im Malura-Museum. Sie entstehen planlos. „Ich beobachte, was passiert und entscheide, was ich annehmen kann“, erklärt der Künstler.

    Reinhard Fritz mit einigen seiner Werken.
    Reinhard Fritz mit einigen seiner Werken. Foto: Dagmar Kübler

    Alle Bilder sind Unikate, keines lässt sich wiederholen. Auf der grundierten Leinwand bestechen die Farben, die teilweise in Schichten aufgetragen sind, um Verdunklungseffekte zu erreichen, durch ihre enorme Leuchtkraft. Fast meint man, der Maler hätte Schablonen benutzt, aber nein, die flüssigen Acrylfarben bildeten scharfe Ränder, erklärt er. Und diese nutzt er und lässt sich zu Formen inspirieren. „Entdeckungsreise“ heißt eines seiner Bilder, und man ist geneigt, das beim Wort zu nehmen, denn auf der gesamten Ausstellung gibt es tatsächlich viel zu entdecken. Eine gute Gelegenheit, sich Stadt-Land-Fluss, eigentlich ein beliebtes Familienspiel, einmal ganz anders zu nähern.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden