Der Handballerball ist eine Konstante im Landsberger Fasching. Wer aufwendig gestaltete Kostüme sehen und zu Livemusik tanzen möchte, der ist im Sportzentrum am Samstag nach dem Lumpigen Donnerstag seit Jahren genau richtig. Die Stimmung ist auch heuer ausgelassen, es wird viel geratscht und noch mehr getanzt, hier trifft sich Jung und Alt, trifft Engel auf Teufel, Christbaum auf Astronaut und Aperol auf Gießkanne. Und alle haben jede Menge Spaß.
Wenn der Handballerball die Konstante des Faschings ist, dann ist Roland Neumeyer die Konstante des Handballerballs. Der langjährige Abteilungsleiter ist mit Herz und Seele dabei, telefoniert sich im Vorfeld die Finger wund, ist am Abend mal hier, mal dort, damit die Veranstaltung so läuft, wie sie seit Jahren eben läuft: erfolgreich. 40 bis 50 Helfende, aktive sowie ehemalige Spielerinnen und Spieler der Landsberger Handballer, engagieren sich über mehrere Tage. Sie verwandeln Vortragssaal und Wandelhalle in eine Partyzone, in der sich jeder Gast wohlfühlt. Hart wird es am Tag nach dem Ball, aber daran will noch keiner denken, als die Liveband „Monaco Groove“ zur nächsten Tanzrunde lädt.

Die Musik ist die nächste Konstante beim Handballerball. Monaco Groove sind seit über 20 Jahren dabei, lange Jahre unter einem anderen Namen. Die acht Musikerinnen und Musiker aus München und Umgebung fühlen sich in Landsberg wohl, wie Roland Neumeyer verrät, und das merkt man ihnen auch an. Vor der Bühne wird eifrig getanzt. Das gilt übrigens auch für die Disco im Vortragssaal, wo DJ Jazzy James für Stimmung sorgt. Im Hintergrund wuseln die Helferinnen und Helfer, bringen volle Getränkeflaschen und fahren leere wieder weg. Läuft.

Auffällig beim Handballerball sind die Kostümierungen. Wenig von der Stange, sprich vom Onlineversand, sondern viel selbst gemachtes oder selbst kombiniertes. Witzig sind die Fliegen, schwarz gekleidet, mit Flügeln und weißen Papptellern als Augen. Auf dem Tisch steht ein brauner Haufen, na ja. Einfallsreich sind die wandelnden Christbäume, die auch im Fasching schön anzusehen sind. Seit Jahren, auch das ist eine Konstante, erhalten einige Gäste für ihre Kostümierung einen Preis. Heuer ist ein männliches Einhorn dabei, die erfrischenden Aperol-Damen, ein teuflisches Paar und eine Gruppe mit fantasievoll geschminkten mexikanischen Totenmasken.

Nicht fehlen darf beim Handballerball, ja, die nächste Konstante, die Einlage der Handballerinnen und Handballer, choreografiert von Lena Eberl. Es gibt wie immer viel Haut zu sehen, aber nicht zu viel, sportliche Tanzeinlagen, und, wer genauer hinsieht, erkennt es, das Konterfei von Roland Neumeyer auf den Unterhosen (“Rolandus der Große“) der männlichen Tänzer, die zunächst hinter einem durchsichtigen Vorhang „duschen“. Die Vorführung kommt gut an und natürlich wird eine Zugabe gefordert.
Nach der Einlage ist der „offizielle“ Teil beendet, wie Roland Neumeyer sagt. Jetzt darf gefeiert werden. Das scheinen auch einige Mitglieder des Elferrats des Landsberger Faschingsvereins Licaria erraten zu haben, die in ihrer Uniform gekommen sind. Der Handballerball ist natürlich auch für sie ein Muss. In der Disco im Vortragssaal heizt DJ Jazzy James mit Stimmungsmusik ein: Schlager natürlich, aber auch Après-Ski, Ballermann und ein bisschen Rock. Und als zum aktuellen Oimara-Hit „Wackelkontakt“ ein „echter“ Lampenschirm aus den Siebzigern die Tanzfläche erobert, scheinen tatsächlich kurzfristig die Sicherungen herauszufliegen.
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