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Landsberg: Besuch bei den Zimbern

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Besuch bei den Zimbern

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    Die Landsberger Reisegruppe vor dem zimbrischen Dokumentationszentrum in Lusern.
    Die Landsberger Reisegruppe vor dem zimbrischen Dokumentationszentrum in Lusern. Foto: Josef Heilrath

    Tief in den Trientiner Alpen hat sich seit dem Mittelalter eine bairische Sprachinsel, das zimbrische Dorf Lusern, erhalten. Dieser alte Dialekt, stolze Burgen und lebhafte Städte waren das Ziel der jüngsten Reise des Historischen Vereins. Sigrid Knollmüller führte 40 Landsbergerinnen und Landsberger zu grandioser Landschaft, sehenswerten Kunstschätzen und spannender Geschichte.

    Allein die mittelalterlichen Fresken überboten sich von Station zu Station: Auf Schloss Rodenegg am Eingang des Pustertales konnte ein 800 Jahre alter Bilderzyklus zum Iwein-Epos bestaunt werden. Burg Runkelstein oberhalb von Bozen ist so reich freskiert, dass sie schon als „Bilderburg“ bezeichnet wird. Im Castello del Buonconsiglio in Trient schließlich begeisterte der 1397 gemalte Zyklus der Monate – u. a. mit der allerersten Darstellung einer Schneeballschlacht – die Kunstfreunde.

    Im Castello del Buonconsiglio in Trient zeigt das Monatsbild für Januar die erste Darstellung einer Schneeballschlacht in der Kunstgeschichte.
    Im Castello del Buonconsiglio in Trient zeigt das Monatsbild für Januar die erste Darstellung einer Schneeballschlacht in der Kunstgeschichte. Foto: Josef Heilrath

    Stadtführungen in Bozen, Trient und Sterzing zeigten bekannte Sehenswürdigkeiten und versteckte Kleinode. So führte der Weg in Trient vom Rathaus über den Dom bis zu den Ausgrabungen des römischen Tridentum, die unter der heutigen Stadt erhalten sind. In Sterzing ging es von der Altstadt bis zur außerhalb gelegenen Stadtpfarrkirche, die mit ihrer gotischen Muttergottes von Hans Multscher über ein Pendant zur Landsberger Multscher-Madonna verfügt.

    Der Höhepunkt der Reise gehörte jedoch nicht der Kunst-, sondern der Sprachgeschichte: Über enge Bergstraßen fuhr die Reisegruppe zur bairischen Sprachinsel Lusern in den Trientiner Alpen. In diesem 300-Seelen-Dorf wird seit Jahrhunderten ein alter bairischer Dialekt, das Zimbrische, gesprochen. Der ehemalige Bürgermeister Luigi Nicolussi berichtete lebhaft vom Herkommen der Zimbern, ihrer wechselvollen Geschichte und den Bemühungen, die alte Sprache zu bewahren. Die Gleichberechtigung, die Südtiroler und Trientiner nach langem Kampf erlangt haben, schützt jetzt auch die kleine zimbrische Gemeinschaft in Lusern.

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